Mehr als 30.000 Griechen gedenken der Studentenrevolte von 1973

Mehr als 30.000 Griechen haben am Sonntag der blutigen Unterdrückung der Studentenrevolte am 17. November 1973 durch die damalige Militärdiktatur gedacht. Nach Polizeiangaben zogen allein in Athen rund 20.000 Teilnehmer der jedes Jahr stattfindenden Demonstration zur Botschaft der USA, die seinerzeit die Obristenherrschaft (1967 bis 1974) unterstützten. Bei der Niederschlagung der Revolte in der polytechnischen Fachhochschule, die den Sturz der Militärdiktatur im Sommer 1974 einleitete, gab es mindestens 24 Tote.

An der Spitze des Marschs wird traditionell die blutverschmierte griechische Fahne getragen, die in jener Nacht über dem Polytechnikum wehte, als ein Panzer des Militärs das Eisengitter des Gebäudes durchbrach. Unter den Demonstranten war mit Alexis Tsipras in diesem Jahr erstmals auch ein ehemaliger Ministerpräsident.

Der heutige Oppositionsführer von der linksgerichteten Syriza-Partei warf der seit vier Monaten amtierenden konservativen Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis vor, „Beifallspender der Junta“ in ihren Reihen zu haben. Andere Demonstranten trugen Banner mit der Aufschrift „Nieder mit der rechtsgerichteten Regierung“.

Die Demonstration in Athen war eine der größten und friedlichsten der vergangenen Jahre. Insgesamt waren mehr als 5000 Sicherheitskräfte in der Hauptstadt im Einsatz.

Weitere Proteste gab es unter anderem in Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt des Landes. Dort beteiligten sich rund 9000 Menschen an dem Protestmarsch.

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