Streaming: Darum will die Netflix-App plötzlich Zugriff auf Ihre Fitness-Daten

Da sitzt man mit dem Smartphone in der U-Bahn und möchte die Wartezeit überbrücken, warum also nicht schnell eine Folge der Lieblingsserie wegziehen. Plötzlich aber bittet die App darum, die Information freizugeben, ob man sich gerade körperlich betätigt. So oder so ähnlich entdeckten letzte Woche einige Nutzer, dass Netflix eine Art Fitness-Tracker in die App eingebaut hatte. Nun hat der Streaming-Anbieter diese Entscheidung erklärt.

„Hey Netflix, warum will eure Android-App Daten zu meiner physische Aktivität?“ – mit diesem Tweet wunderte sich Sicherheits-Experte „Beto on Security“ erstmals öffentlich über die Anfrage auf seinem Smartphone. Auch ein Journalist von „The Next Web“ stellte darauf hin fest, dass die App auf seinem Smartphone sich die entsprechende Berechtigung gesichert hatte – ohne seine Zustimmung. Und wandte sich daraufhin an Netflix.

Das hat Netflix mit den Daten vor

Während im Netz die Verschwörungstheorien um die Anfrage wucherten, fiel die Antwort des Streaming-Riesen nüchtern aus: „Wir prüfen ständig die Art, wie wir unseren Abonnenten eine bessere Nutzungserfahrung bieten können. Hier handelte es sich um einen Test, wie wir die Abspiel-Qualität von Video verbessern können, wenn die Nutzer unterwegs sind.“ Es habe sich zudem nur um einen begrenzten Test gehandelt. „Wir planen aktuell nicht, das so auf alle Nutzer auszuweiten“, so der Konzern.Netflix Prime Juli 2019 Neuheiten_15.50

Tatsächlich wäre ein allgemeines Ausrollen der Fitness-Anfrage gar nicht möglich. Die entsprechende Berechtigung gibt es erst mit Android Q, das erst in den nächsten Wochen offiziell erscheint. So dürften tatsächlich nur sehr wenige Menschen, die eine Testversion installiert haben, überhaupt danach gefragt worden sein.

Was Netflix mit der Verbesserung der Streaming-Qualität unterwegs meinen könnte, wird seit dem Bekanntwerden bei sozialen Netzwerken wie Twitter oder Reddit diskutiert. So könnte Netflix etwa einen Modus anbieten, bei dem Comedy-Specials nur gehört werden können, vermuten manche Nutzer. Andere glauben, es gehe auch um die schwankende Signalstärke, während man den Streaming-Dienst im Gehen nutzt. Und wieder andere feixen natürlich lieber herum. Netflix wolle prüfen, ob der „chill“-Teil auch eingehalten wird, witzelte etwa „mxshimxshimxshi“ bei Twitter. Schließlich ist Netflix und Chill die beliebteste Einladung zum unverbindlichen Sex.

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