Worum geht es?
Der zwölfjährige Luke Ellis ist hochbegabt. Außerordentlich sogar. Bis auf Sport fällt ihm alles leicht. Was er liest, behält er auch, durchdringt er und macht es sich zu eigen. Die renommierte Elite-Universität MIT hat sich längst um ihn beworben. Seine Eltern sind einfache Leute, sie nehmen es gelassen hin, wenn in seiner Gegenwart manchmal Dinge vom Tisch fliegen oder sich wie von Geisterhand verschieben. Eines Nachts wird er entführt. Er erwacht in einem Raum, der wie sein Kinderzimmer eingerichtet ist. Er ist „im Institut“ einer geheimen Anlage irgendwo tief in den Wäldern im Nordwesten der USA.
Luke ist nicht allein. In der Anlage wohnen zahlreiche Kinder im Alter von acht bis 14, alle auf unterschiedliche Weise telepathisch oder telekinetisch begabt. Mit seinem IQ jenseits aller Skalen ist Luke indes eine Ausnahme unter ihnen.
Hinter der zunächst freundlichen Fassade verbirgt sich ein brutales menschenverachtendes System. Kinder, merken die Teenager schnell, sind sie hier nicht mehr. Sie sind Material, Inventar. In folterähnlichen Experimenten werden sie täglich auf etwas trainiert. Auf was, wissen sie nicht. Doch sie ahnen: Am Ende ist ihr Leben nichts wert. Sie würden nach Erreichen des ihnen unbekannten Ziels weggeworfen werden wie leere Batterien. Immer mehr Kinder verschwinden in den hinteren Trakt des Gebäudekomplexes. Ein Ort ohne Wiederkehr. Kurz bevor Luke an der Reihe ist, gelingt ihm die Flucht. Fast.
Für wen lohnt das Buch?
King Das Institut Hörprobe„Das Institut“ ist kein Horror. Es gibt hier keine fantastischen Monster. Der Menschen genügt vollauf. Mit gekonnten Schnitten seziert King das Seelenleben seiner Protagonisten und plötzlich wird dem Hörer klar, wie Auschwitz und andere Vernichtungslager wohl geschehen konnten – oder der Alltag im Islamischen Staat. Die medizinischen Experimente, das Überleben im Grauen, das Arrangieren mit dem Horror, das Streben nach dem eigenen Vorteil, selbst wenn es das Elend der Mitgefangenen bedeutet. Und die sachliche Verwaltung des Ganzen. Ganz normale Leute eben. Leute, die keine Kinder mehr sehen, sondern nur noch Dinge zum Zweck. Mitunter ist das schwer erträglich, weil der Hörer ahnt: Irgendwo auf der Welt werden Kinder in diesem Augenblick tatsächlich so benutzt.
Was gefällt?
Paranormales, Entführungen, geheime Regierungseinrichtungen, Kindergruppen in höchster Not, mörderische Flucht vor übermächtigen, unmenschlichen Gegnern. Kochten andere Autoren mit diesen ollen Zutaten ihre Geschichte auf, vermutete man höchstens Groschenromanqualität. Alles schon gelesen, diverse Male verfilmt. Doch Stephen King erschafft aus den Resten tatsächlich einen Roman, der einen im Eiltempo durch 800 Seiten beziehungsweise 21 Stunden Hörbuch peitscht.
Wer liest?
Was stört?
Stephen King hat es in der jüngsten Verfilmung von „ES““in seiner Gastrolle als verschrobener Inhaber eines Trödelgeschäfts selbst zu seinem Alter Ego Bill gesagt: Die Enden sind immer scheiße. Die kann er einfach nicht.
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