Die Meldungen im Kurz-Überblick:
- Polizei in Hongkong mit Tränengas gegen Demonstranten (18.33 Uhr)
- EU-Kommission warnt vor Terror-Drohnen (17.19 Uhr)
- Fast 200 Festnahmen bei Demonstration in Moskau (13.53 Uhr)
- USA streben baldige Stationierung neuer Raketen in Asien an (12.07 Uhr)
- Protest an Kohlekraftwerk – auch auf Förderband (8.37 Uhr)
- Tote bei Einsturz eines Steilhangs in Kalifornien (8.03 Uhr)
- Ferien: 70.000 Haustiere in Tierheimen abgegeben (1.03 Uhr)
- Nordkorea testet erneut neues Raketensystem (0.05 Uhr)
Die News des Wochenendes:
+++ 18.33 Uhr: Polizei in Hongkong setzt Tränengas und Schlagstöcke gegen Demonstranten ein +++
Die Konfrontation zwischen Regierungskritikern und den pekingtreuen Behörden in Hongkong spitzt sich immer weiter zu. Die Polizei ging am Samstag im bei Touristen beliebten Viertel Tsim Sha Tsui mit Tränengas und Schlagstöcken gegen regierungskritische Demonstranten vor. Trotz schärfer werdender Warnungen aus Peking hatten sich auch in der neunten Woche der beispiellosen Massenproteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone zehntausende Menschen zu Protesten gegen die Regierung versammelt. Mehrere hundert Demonstranten besetzten eine Polizeiwache in der Nähe des belebten Hafens von Tsim Sha Tsui. Maskierte Demonstranten zerschlugen die Fensterscheiben geparkter Polizeiautos und beschmierten Wände mit Graffiti. Polizisten mit Gasmasken und Schutzschilden setzten Tränengas gegen die Demonstranten ein. Mehrere Protestteilnehmer wurden festgenommen. Auch am Abend ereigneten sich noch Zusammenstöße zwischen der Polizei und kleineren gewaltbereiten Protestgruppen.
Stunden zuvor waren im Zentrum der chinesischen Sonderverwaltungszone erneut zehntausende Hongkonger gegen die pekingtreue Führung Hongkongs unter Regierungschefin Carrie Lam auf die Straße gegangen. Die Kundgebung war zunächst von der Polizei untersagt worden, musste aber letztlich zugelassen werden. Mit Protestrufen und Graffiti riefen die Demonstranten zu einem erneuten stadtweiten Massenprotest am Montag auf. Auch für Sonntag waren zwei Demonstrationszüge angekündigt. Derweil demonstrierten mehrere tausend Regierungsanhänger in einem Hongkonger Park. Sie schwenkten chinesische Flaggen und riefen Losungen zur Unterstützung der Polizei.
In den vergangenen beiden Wochen hat die Gewalt auf Seiten von Demonstranten und Polizei zugenommen. Die seit zwei Monaten andauernden Proteste in Hongkong waren durch ein später zurückgezogenes Auslieferungsgesetz ausgelöst worden, das die Überstellung von Verdächtigen an das chinesische Festland erlaubt hätte. Später weiteten sie sich zu einer Bewegung gegen den wachsenden Einfluss Pekings in Hongkong aus. Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Regierungschefin Lam und demokratische Reformen. China hatte London bei der Übergabe Hongkongs im Jahr 1997 zugesichert, dass in der ehemaligen britischen Kolonie Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit für mindestens 50 Jahre gewahrt blieben. Hongkongs wiedererstarkte Oppositionsbewegung wirft der Regierung vor, die als „Ein Land, zwei Systeme“ bekannte Regelung zunehmend zu unterlaufen.
+++ 17.46 Uhr: Menschenrechtsausschuss in China unerwünscht +++
Der Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestags kann nicht wie geplant im September nach China reisen. Das teilte der Sprecher für Menschenrechte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Samstag mit. „Die Reise kann nicht stattfinden, weil China sich weigert, den Ausschuss einreisen zu lassen.“ Die Delegationsreise des Ausschusses war seit Monaten geplant und sollte den Angaben zufolge nach Peking, Lhasa in der autonomen Region Tibet und Urumqi in der westlichen Provinz Xinjiang führen. Das Schwerpunktthema des Menschenrechtsausschusses im Jahr 2019 ist die „Lage der religiösen Minderheiten in China“.
Zuvor war bekannt geworden, dass auch eine Reise des Bundestagsausschusses Digitale Agenda wegen der Ablehnung einer Grünen-Abgeordneten durch Peking in Frage steht. Menschenrechtsorganisationen und ausländische Regierungen schätzen, dass allein in den vergangenen drei Jahren in Xinjiang mehr als eine Million Menschen in Umerziehungslager gesteckt wurden. In aller Regel gehören sie zu den muslimischen Minderheiten. Die Mehrzahl der Inhaftierten sind Uiguren.
+++ 17.19 Uhr: EU-Kommission warnt vor Terror-Drohnen +++
Die EU-Kommission warnt angesichts der rasanten technologischen Entwicklung vor einem Drohneneinsatz für Terrorzwecke. „Drohnen werden immer leistungsstärker und smarter, was sie immer attraktiver macht für eine legitime Nutzung, aber auch für feindselige Akte“, sagte EU-Sicherheitskommissar Julian King der „Welt am Sonntag“. Die EU-Kommission habe die „Bedrohung, wie sie heute erscheint und wie sie künftig aussehen wird, im Blick“, sagte der Kommissar aus Großbritannien.
Ganz konkrete Hinweise auf Gefahren gab es zum Beispiel schon aus Russland. Auf die dortige Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer 2018 sind nach Darstellung russischer Sicherheitsbehörden Terroranschläge geplant gewesen. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB sagte damals, Terroristen hätten geplant, ausländische Fans mit Drohnen anzugreifen. Sieben Gruppen mit entsprechenden Absichten seien ermittelt worden. Seit langem wird zudem schon vor Gefahren an großen Flughäfen gewarnt. „Terroristische Gruppierungen und auch Einzeltäter zeigen weiterhin ein hohes Maß an Entschlossenheit, den zivilen Luftverkehr anzugreifen“, hieß es im März aus dem Bundesinnenministerium.
+++ 16.58 Uhr: Baubeginn von erster christlicher Kirche der Türkei seit 1923 +++
Erstmals seit Gründung der Türkischen Republik im Jahr 1923 wird in dem Land eine christliche Kirche gebaut. Das Gotteshaus in Istanbul werde in zwei Jahren fertiggestellt sein, sagte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag bei einer Zeremonie zum Baubeginn. Es sei eine Bereicherung für die Türkei, ergänzte er nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Die Kirche der christlich-syrischen Minderheit soll im Stadtteil Yesilköy entstehen. Die Genehmigung hatte die islamisch-konservative AKP-Regierung 2015 erteilt. Die Zahl der syrisch-orthodoxen Gläubigen in Istanbul wird auf 17 000 geschätzt.
Die Bevölkerung der Türkei ist zu mehr als 99 Prozent muslimisch. Seit der Republikgründung im Jahr 1923 durfte die christliche Minderheit ihre Kirchen zwar meist renovieren, ein Neubau war bislang aber noch nicht genehmigt worden.
+++ 16.15 Uhr: Polizei in Hongkong geht mit Tränengas gegen Demonstranten vor +++
Die Hongkonger Polizei ist mit Tränengas und Schlagstöcken gegen regierungskritische Demonstranten vorgegangen. Die Demonstranten hatten sich vor einer Polizeiwache im bei Touristen beliebten Viertel Tsim Sha Tsui versammelt, wie AFP-Reporter berichteten. Mit Reizgas versuchten die Beamten, die Proteste aufzulösen. Trotz schärfer werdender Warnungen aus Festland-China hatten sich erneut mehrere tausend Menschen zu Demonstrationen gegen die pekingtreue Regierung versammelt. Die Kundgebung war von der Polizei zunächst untersagt worden, musste aber letztlich zugelassen werden.
Die seit zwei Monaten andauernden Proteste in Hongkong waren durch ein später zurückgezogenes Auslieferungsgesetz ausgelöst worden, das die Überstellung von Verdächtigen an das chinesische Festland erlaubt hätte. Später weiteten sie sich zu einer Bewegung gegen den wachsenden Einfluss Pekings in Hongkong aus.
+++ 16.07 Uhr: Nach tödlicher Massenpanik in Italien sieben Verdächtige festgenommen +++
Im Zusammenhang mit einer Massenpanik mit sechs Toten und dutzenden Verletzten im Dezember 2018 sind in Italien sieben Menschen festgenommen worden. Die Verdächtigen stünden im Verdacht, absichtlich Massenpaniken in Diskotheken und Bars ausgelöst zu haben, um Wertsachen zu stehlen, sagte die zuständige Staatsanwältin Monica Garulli in der mittelitalienischen Stadt Ancona. Sechs der verdächtigen 19- bis 22-Jährigen werde vorgeworfen, als Teil einer organisierten Bande Reizgase in gut besuchten Diskotheken und Bars eingesetzt zu haben, sagte Garulli. Bei dem siebten Festgenommenen handele es sich um einen Komplizen, der das Diebesgut entgegengenommen habe.
Bei einer Massenpanik während eines Rap-Konzerts in einer Diskothek mit hunderten Besuchern im Ort Corinaldo waren im Dezember 2018 sechs Menschen gestorben, darunter die Mutter einer kleinen Tochter. Etwa hundert weitere Menschen wurden verletzt. Italiens rechtsextremer Innenminister Matteo Salvini dankte der Polizei und den Strafermittlern für die Festnahmen. Er hoffe, dass die Justiz Haftstrafen „ohne Strafminderung oder mildernde Umstände“ für die Verdächtigen vorsehe.
+++ 15.41 Uhr: Deutscher und Österreicher sterben beim Canyoning in Italien +++
Ein Deutscher und ein Österreicher sind beim Canyoning in den italienischen Alpen gestorben. Der 48-Jährige und der 41-Jährige seien in einer Wildwasser-Schlucht in Valchiavenna an der Schweizer Grenze ums Leben gekommen, teilte die Bergrettung der Lombardei mit. Sie seien mit einer Gruppe von sieben deutschsprachigen Urlaubern unterwegs gewesen und nicht zu ihrer Unterkunft zurückgekehrt. Daraufhin habe der Wirt die Rettung alarmiert.
Fünf Menschen seien außerhalb der Schlucht ausfindig gemacht worden, heißt es in der Erklärung weiter. Einen Mann hätten sie tot in Seilen verstrickt unter einem Wasserfall gefunden, der andere sei am Morgen 300 Meter weiter flussabwärts entdeckt worden.
+++ 15.08 Uhr: Aktivisten: Zwölf Tote bei Explosionen auf syrischem Militärflughafen +++
Bei Explosionen auf einem Militärflughafen im Zentrum Syriens sind nach Angaben von Aktivisten mindestens zwölf Regierungsanhänger ums Leben gekommen. Zu den Opfern in Al-Schairat nahe der Stadt Homs zählten Soldaten der Armee sowie verbündete Kämpfer, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die staatliche Agentur Sana meldete ebenfalls Tote, nannte aber zunächst keine Zahl. Ursache der Explosionen sei ein „technischer Defekt“ beim Transport von Munition gewesen.
Die Menschenrechtler wollten auch einen Angriff nicht ausschließen. Der Militärflughafen Schairat liegt südöstlich des letzten großen syrischen Rebellengebiets um die Stadt Idlib, wo seit Donnerstagabend eine neue Waffenruhe gilt.
+++ 14.55 Uhr: Russische Justiz ermittelt gegen Anti-Korruptions-Stiftung von Nawalny +++
Die russische Justiz hat ein Ermittlungsverfahren wegen Geldwäsche gegen die Anti-Korruptions-Stiftung von Kreml-Kritiker Alexej Nawalny eingeleitet. Mitarbeiter von Nawalnys Stiftung hätten „eine große Geldsumme von Dritten bekommen“, die „illegal“ zustande gekommen sei, teilten Ermittler mit. Es gehe um eine Summe in Höhe von knapp einer Milliarde Rubel (13,8 Millionen Euro).
+++ 13.53 Uhr: Fast 200 Festnahmen bei Demonstration in Moskau +++
Begleitet von einem großen Aufgebot der Polizei haben in Moskau mehrere Hunderte Menschen für freie und faire Wahlen demonstriert. Sie versammelten sich trotz eines Verbots der Behörden zu einem rund sieben Kilometer langen Spaziergang. Liberale Kräfte der Opposition hatten dazu aufgerufen. Die Sicherheitskräfte sperrten das Zentrum der russischen Hauptstadt mit Metallgittern weiträumig ab. Polizisten kontrollierten Menschen. Dem Bürgerrechtsportal OWD-Info zufolge kamen mindestens 194 Menschen in Polizeigewahrsam, sechs seien dabei verletzt worden. Inzwischen sei die Zahl der Festnahmen auf 310 gestiegen. Es ließ sich zunächst nicht genau abschätzen, wie viele sich an dem Protest beteiligten. Vereinzelt wurden kleine Plakate gezeigt, auf denen die Entscheidung der Wahlkommission kritisiert wurde.
Während der nicht genehmigten Kundgebung im Zentrum der russischen Hauptstadt funktionierte das Internet zeitweise nicht. Die Sicherheitsbehörden hatten die Bevölkerung vor einer Teilnahme an den Protesten gewarnt. Die Staatsanwaltschaft warnte, die Polizei werde „alle notwendigen Maßnahmen“ gegen Demonstranten ergreifen. Die Demonstranten wollen erreichen, dass unabhängige Kandidaten und Oppositionelle zur Wahl des neuen Moskauer Stadtparlaments in fünf Wochen zugelassen werden. Bei einer Kundgebung vor einer Woche in Moskau wurden rund 1400 Menschen festgenommen.
+++ 12.50 Uhr: Neue Verhandlungsrunde zwischen den USA und den Taliban in Doha eröffnet +++
Die USA und die radikalislamischen Taliban haben ihre Gespräche über eine Friedensvereinbarung für Afghanistan wieder aufgenommen. Die Verhandlungen begannen in der katarischen Hauptstadt Doha, wie Taliban-Sprecher Suhail Schaheen der Nachrichtenagentur AFP sagte. Es handelt sich um die mittlerweile achte Gesprächsrunde. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor die „Fortschritte“ bei den Gesprächen gelobt. „Wir reden“, sagte Trump im Weißen Haus. Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, erklärte erneut ein Friedensabkommen zum Ziel der Verhandlungen. Dieses würde in einem nächsten Schritt auch den Rückzug der in dem Krisenstaat stationierten US-Truppen ermöglichen.
Die USA, die vor fast 18 Jahren in Afghanistan einmarschiert waren, verhandeln seit einem Jahr mit den Taliban über eine Friedensvereinbarung. Im Gegenzug sollen die Taliban Garantien geben, dass das Land nie mehr zum Rückzugsort für Extremisten wird, wie dies vor den Anschlägen vom 11. September 2001 der Fall war.
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+++ 12.07 Uhr: USA streben baldige Stationierung neuer Raketen in Asien an +++
Die USA streben die baldige Stationierung neuer konventioneller Mittelstreckenraketen in Asien an. Die US-Regierung wolle dies „so schnell wie möglich“ realisieren, wenn möglich innerhalb von Monaten, sagte der neue US-Verteidigungsminister Mark Esper im Flugzeug auf dem Weg nach Sydney. Washington war formell aus dem INF-Abrüstungsvertrag über nukleare Mittelstreckensysteme ausgeschieden. Wo genau die USA die neuen Raketen stationieren wollen, ließ Esper offen. Er wolle darüber nicht spekulieren, denn über „derartige Dinge spricht man zuerst mit den Verbündeten“, sagte Esper.
+++ 10.39 Uhr: Tausende kämpfen gegen Waldbrände in Sibirien +++
In den Waldbrandgebieten in Sibirien kämpfen weiter Tausende Einsatzkräfte gegen die Feuersbrunst. Allein in der Region Irkutsk am Baikalsee wollten 4500 Freiwillige mit speziellen Feuerlöschern verhindern, dass die Brände auf Siedlungen übergriffen, teilten die Behörden der Agentur Interfax zufolge mit. In schwer zugänglichen Gebieten gestalten sich die Löschenarbeiten aber äußerst schwierig.
Der Forstverwaltung zufolge haben die Feuer mittlerweile eine Fläche rund drei Millionen Hektar vernichtet, so groß wie Nordrhein-Westfalen. Die Behörden zählten heute noch 174 Waldbrände auf einer Fläche von etwa 125 000 Hektar. Die Menschen in der Region leiden seit mehreren Tagen unter den Auswirkungen der Brände und klagen wegen des giftigen Rauchs etwa über Kopfschmerzen und Atemnot.
29: Inhaftierter Demokratieaktivist sieht zunehmende Gewaltbereitschaft in Hongkong – d4aeaf34dce8cbbd+++ 10.37 Uhr: Proteste gegen Regierung: Hongkonger kehren auf die Straße zurück +++
Tausende Hongkonger haben einen neuen Protest gegen die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone begonnen. Eine große Menschenmenge brach im Stadtteil Mong Kok am Nachmittag (Ortszeit) zu einem Protestmarsch auf. In der Finanzmetropole gibt es seit fast zwei Monaten immer wieder Märsche und Kundgebungen mit Hunderttausenden Teilnehmern. Auslöser war ein umstrittener Gesetzentwurf zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an China. Wiederholt kam es bei den Demonstrationen zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.
Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat das Gesetz mittlerweile zwar für „tot“ erklärt. Seitdem hat sich der Protest aber zu einer breiteren Bewegung gegen die Regierung und die Polizei entwickelt, der ein zu hartes Vorgehen gegen die Demonstranten vorgeworfen wird. Viele Menschen in Hongkong befürchten einen steigenden Einfluss der Zentralregierung in Peking und fordern demokratische Reformen. Parallel zu den Protesten der Regierungsgegner versammelten sich in einem anderen Teil der Stadt Gegendemonstranten, die sich hinter die Arbeit der Hongkonger Polizei stellten.
+++ 9.08 Uhr: Erneut zwei Journalisten in Mexiko erschossen +++
In Mexiko sind erneut zwei Journalisten getötet worden. Der Reporter Jorge Celestino Ruiz wurde in der Gemeinde Actopan im östlichen Bundesstaat Veracruz erschossen, wie der Bürgermeister des Orts sagte. Wenige Stunden zuvor war der Chefredakteur der Online-Plattform „La Verdad de Zihuatanejo“, Édgar Alberto Nava, getötet worden. Er wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft im südlichen Bundesstaat Guerrero erschossen. Reporter ohne Grenzen stuft Mexiko als eines der gefährlichsten Länder für Journalisten ein – nach den Kriegsländern Syrien und Afghanistan. Seit dem Jahr 2000 wurden mehr als hundert Journalisten ermordet, allein zehn im vergangenen Jahr. Die Täter werden in den meisten Fällen nie gefunden und bestraft.
+++ 8.37 Uhr: Protest am Kohlekraftwerk Mannheim – auch auf Förderband +++
Vor dem Steinkohlekraftwerk in Mannheim und auf dem Betriebsgelände protestieren Aktivisten seit dem frühen Morgen gegen den CO2-Ausstoß der Anlage. „Die Demonstranten blockieren das Hauptzufahrtstor. Außerdem hält sich ein Teil von ihnen auf dem Gelände des Kraftwerks auf“, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Einige der Protestierenden befänden sich auf dem Kohleförderband des Kraftwerks, andere mit Bannern und Schildern vor dem Eingang. Organisiert wird der Protest vom Aktionsbündnis „Ende Gelände“, wie dieses am Morgen mitteilte. Es sprach von rund 100 teilnehmenden Klima-Aktivisten.
Eine Gefährdung der Protestierenden sei nicht auszuschließen, sagte der Polizeisprecher. Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst seien vor Ort. Ob und inwieweit der Betrieb des Kraftwerks eingeschränkt ist, ist unklar.
+++ 8.03 Uhr: Mindestens drei Tote bei Einsturz eines Steilhangs an Küste in Kalifornien +++
Im US-Bundesstaat Kalifornien sind mindestens drei Menschen beim Einsturz eines Küstensteilhangs ums Leben gekommen. Ein Mensch wurde von dem Geröll am Strand der Stadt Encinitas nördlich von San Diego getötet, wie der örtliche Polizeivertreter Ted Greenawald mitteilte. Nach Angaben der Stadt Encinitas starben kurze Zeit später auch zwei von insgesamt drei ins Krankenhaus eingelieferten Verletzte. Rettungskräfte setzten die Suche nach weiteren möglichen Opfern mit Hunden fort. Der Strand liegt unterhalb von einsturzgefährdeten Sandsteinklippen. Bereits im Jahr 2000 wurde eine Frau beim Einsturz eines Teils des Steilhangs getötet. Die Stadt Encinitas rief Wanderer auf und unterhalb der Klippen zu erhöhter Vorsicht auf.
28: Beziehungen zwischen London und Moskau bleiben angespannt – 55278b512f030774+++ 6.52 Uhr: USA kündigen im Fall Skripal neue Sanktionen gegen Russland an +++
Die USA haben wegen des Giftanschlags auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien weitere Sanktionen gegen Russland angekündigt. Die US-Regierung werde sich gegen die Verlängerung jeglicher Kredite sowie gegen die finanzielle und technische Unterstützung für Russland durch internationale Finanzinstitutionen stellen, teilte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Morgan Ortagus, mit. Eingeschränkt werde auch Russlands Zugang zu Geschäften mit US-Banken.
Die US-Regierung hat in den vergangenen Jahren wiederholt Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt. Damit reagierte Washington nach eigenen Angaben auf Russlands Rolle im Ukraine-Konflikt, auf russische Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016, auf Moskaus mutmaßliche Rolle beim Giftgasanschlag auf Skripal sowie auf Verletzungen der UN-Sanktionen gegen Nordkorea.
+++ 4.47 Uhr: Mehrere Verletzte und ein Todesopfer bei Beben in Indonesien +++
Die indonesischen Behörden haben eine erste Bilanz eines Erdbebens gezogen, das gestern Abend die Hauptstadt Jakarta auf der Insel Java erschüttert hatte. Eine Person habe während des Bebens einen tödlichen Herzinfarkt erlitten, vier weitere Menschen seien verletzt worden, teilten die Zivilschutzbehörden mit. Über 100 Gebäude seien durch den Erdstoß der Stärke 6,9 beschädigt worden. Das nationale Geophysik-Institut hatte zunächst eine Tsunami-Warnung für den Westen von Java sowie einen Teil der nördlichen Nachbarinsel Sumatra ausgegeben, hob die Warnung aber kurz danach wieder auf.
+++ 3.40 Uhr: Pedro Pierluisi als Gouverneur von Puerto Rico vereidigt +++
Nach dem Rücktritt von Puerto Ricos Gouverneur Ricardo Rosselló ist sein Nachfolger Pedro Pierluisi als neuer Regierungschef des US-Außengebiets vereidigt worden. „Das Volk von Puerto Rico kann versichert sein, dass seine Regierung in guten Händen ist“, sagte Pierluisi nach der Vereidigung. Nach massiven Protesten hatte Gouverneur Rosselló zuletzt seinen Rücktritt angekündigt. Zuvor hatten Journalisten Protokolle aus einer privaten Chat-Gruppe veröffentlicht. Darin hatten Rosselló, sein Vize Luis Rivera und zehn weitere Vertraute Nachrichten geschrieben, die als frauen- und schwulenfeindlich sowie respektlos gegenüber den zahlreichen Opfern des verheerenden Hurrikans María von 2017 empfunden wurden.
Allerdings war bis zuletzt unklar, wer nach Rossellós Rücktritt gestern Nachmittag (Ortszeit) die Amtsgeschäfte auf der Karibikinsel übernehmen sollte. Zwar war Pierluisi im letzten Moment von der Abgeordnetenkammer als Vizegouverneur und damit als Nachfolger von Rosselló an der Regierungsspitze bestätigt worden. Nach Einschätzung des Senats benötigt er allerdings auch die Bestätigung der zweiten Parlamentskammer. Dort ist eine Anhörung aber erst in der kommenden Woche angesetzt.
+++ 3.39 Uhr: Schüsse in Portland – Mindestens ein Todesopfer +++
Bei einer Schießerei in Portland im US-Staat Oregon ist mindestens ein Mensch getötet und ein weiterer lebensgefährlich verletzt worden. Nach Medienberichten, die sich auf Aussagen von Familienmitgliedern stützten, hatte eine Frau mehrere Schüsse abgefeuert und ihren Bruder tödlich getroffen und ihre Tante und Großmutter verletzt. Anschließend flüchtete die Frau in ihrem Wagen. Die Fahndung blieb nach Angaben der Polizei vorerst ergebnislos. Über das Tatmotiv lagen keine Angaben vor.
+++ 2.08 Uhr: AU-Vermittler: Militärs und Protestbewegung im Sudan einigen sich auf Verfassung +++
Die Protestbewegung und der Militärrat im Sudan haben sich in abschließenden Verhandlungen auf eine Verfassung geeinigt. Beide Seiten seien sich über eine „Verfassungserklärung“ einig geworden, teilte der Vermittler der Afrikanischen Union (AU), Mohammed El Hacen, mit. Mitte des Monats hatten der Militärrat und die zivilen Vertreter bereits ein Abkommen über eine Teilung der Macht geschlossen.
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+++ 1.03 Uhr: Bis zu 70.000 Haustiere in den Sommerferien in Tierheimen abgegeben +++
Während der Sommerferien sind nach Schätzung des Tierschutzbund-Präsidenten Thomas Schröder bis zu 70.000 Haustiere in Tierheimen abgegeben worden. „Die Tierheime sind so schon über das gesamte Jahr an ihrer Kapazitätsgrenze. Jedes weitere Tier ist da natürlich eines zu viel“, sagte Schröder der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Grund sei oftmals der Gesundheitszustand der Tiere. „Besitzer geben ihre Tiere mittlerweile ab, weil sie sich die Behandlung von Hund oder Katze nicht mehr leisten können.“ Erschwert werde die Arbeit in den Tierheimen durch Exoten wie Schlangen, Warane oder Vogelspinnen, auf die die Einrichtungen nicht vorbereitet seien.
+++ 1.01 Uhr: Flughafen San Francisco verbietet Wasser in Einweg-Plastikflaschen +++
Der Flughafen von San Francisco verbietet den Verkauf von Wasser in Plastikflaschen, um Müll zu reduzieren. Am Flughafen gebe es fast 100 Trinkbrunnen, an denen Passagiere und Mitarbeiter ihre wiederverwertbaren Behälter auffüllen könnten, wie die Betreibergesellschaft über Twitter erklärte. Auch Airline-Lounges dürfen demnach ab 20. August kein Wasser in Plastikflaschen mehr anbieten. Die Läden am Flughafen dürften unten anderem leere wiederverwertbare Flaschen oder Wasser in Glasflaschen verkaufen, hieß es weiter. In dem kalifornischen Flughafen gelten seit April auch Beschränkungen für Einweggeschirr.
+++ 0.05 Uhr: Nordkorea testet erneut neues Raketensystem +++
Nordkorea hat am frühen Morgen nach eigenen Angaben erneut ein neues Raketensystem getestet. Die Übung sei zur sei zur Zufriedenheit von Machthaber Kim Jong Un verlaufen, der den Ablauf persönlich verfolgt habe, berichtete die Staatsagentur KCNA. Details zu dem System wurden nicht genannt. Nordkorea hat damit bereits den vierten Raketentest innerhalb weniger Tage durchgeführt. In der vergangenen Woche hatte Nordkorea bereits Raketen abgefeuert und dies als Reaktion auf für August geplante, gemeinsame Militärübungen Südkoreas und der USA dargestellt. Zwei weitere Raketen am Mittwoch wurden von Pjöngjang als Test eines neuen Raketenstartsystems präsentiert. Am Freitagmorgen folgte der dritte Raketentest.
UN-Resolutionen verbieten Nordkorea – das mehrfach Atomwaffen getestet hat – die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.
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