Fußball-Bundesliga: Werders Krise immer dramatischer – Leverkusen und BVB bieten Spektakel

Der Pokal-Coup gegen Dortmund als Wende? Pustekuchen. Werder Bremen steht nach dem 21. Spieltag nur noch auf Rang 17 der Tabelle – die Krise an der Weser verschärft sich zusehends, zumal die Kellerkonkurrenz aus Düsseldorf und Paderborn punktete.

Deutlich zufriedener können die Fans von Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund sein. Sie sahen am Abend eine mitreißende Partie. Der Spieltag im Überblick:

Bayer Leverkusen vs. Borussia Dortmund X:X

Aus im Pokal, Rückschlag in der Bundesliga – nach starkem Start in die Rückrunde ist bei Borussia Dortmund trotz eines Traumtors von Neuzugang Emre Can wieder Ernüchterung eingekehrt. Wie schon beim Pokal-Aus in Bremen (2:3) vier Tage zuvor blieb die Mannschaft von Trainer Lucien Favre auch beim 3:4 (2:2) in Leverkusen im Samstagabendspiel den Nachweis ihrer Klasse schuldig. 

Vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften Leverkusener Arena sorgten Kevin Volland (20./43.), Leon Bailey (81.) und Lars Bender (82.) für den Sieg der Bayer-Elf, die im Kampf um die Champions-League-Plätze einen wichtigen Erfolg feierte. Dagegen verpasste der BVB trotz der Treffer von Mats Hummels (22.), Can (33.) und Raphael Guerreiro (65.) die Chance, zumindest für einen Tag mit dem Spitzenreiter aus München gleichzuziehen.    

Anders als noch in Bremen beorderte BVB-Coach Lucien Favre die Neuzugänge Emre Can und Erling Haaland in die Startelf. 

Werder Bremen vs. 1. FC Union Berlin 0:2

Nur vier Tage nach dem 3:2 gegen den BVB im DFB-Pokal ist bei Werder Bremen wieder die Bundesliga-Tristesse eingekehrt. Und die gestaltet sich nach dem verdienten 0:2 (0:0) gegen Union Berlin dramatischer denn je. Alle Hoffnungen, das Weiterkommen im Cup-Wettbewerb habe neue Kräfte freigesetzt und Selbstvertrauen gegeben, verpufften auf erschreckende Art und Weise. „Ich habe relativ wenig Verständnis für die heutige Leistung“, sagte Bremens Geschäftsführer Frank Baumann.  „Die Spieler sind jetzt in der Pflicht“, sagte Baumann. Trainer Florian Kohfeldt steht dagegen nach wie vor nicht zur Disposition. „Das brauchen wir jetzt nicht nach jedem Spiel zu wiederholen. Das steht“, sagte Baumann. Stattdessen wollen er und der Chefcoach gemeinsam in den kommenden Tagen erörtern, wie sie der Mannschaft die eigentlich schon seit Wochen dramatische Situation der Lage veranschaulichen können.

Wegen Urlaubsfoto: Pizzaro kriegt von Werder auf den Deckel 1125„Das ist auch eine Frage von Haltung“, sagte der völlig enttäuschte Kohfeldt. „Die gesamten 90 Minuten waren schlecht. Das war Sicherheitsfußball und damit kommen wir da unten nicht raus“, stellte Kohfeldt klar. Es ist klar, dass auf die Profis an der Weser nun ungemütlichere Zeiten zukommen. Werder ist Tabellenvorletzter. (Die komplette Tabelle sehen Sie hier.)

Hertha BSC vs. FSV Mainz 05 1:3

Mit dem ersten Bundesligasieg nach zuvor vier Niederlagen hat der FSV Mainz 05 Trainer Jürgen Klinsmann und Hertha BSC tiefer in die Krise befördert. Die Rheinhessen setzten sich bei den erschreckend mut- und ideenlosen Berlinern verdient 3:1 (1:0) durch und schöpften durch den ersten Erfolg seit Mitte Dezember im Abstiegskampf neue Hoffnung. Für Hertha war es hingegen der nächste Rückschlag einer bislang ohnehin enttäuschenden Saison. Mainz rückte in der Tabelle auf zwei Zähler an Berlin heran.

Vor 35.049 Zuschauern im Olympiastadion der Hauptstadt erzielte Robin Quaison (17./81./90.+4/Foulelfmeter) alle drei Treffer für die cleveren Gäste. In der Schlussphase musste sich der Mainzer Jeffrey Bruma (84.) über ein Eigentor ärgern. Herthas Marius Wolf sah die Gelb-Rote Karte (89.).

Im Stadion waren vor dem Spiel gegen den FSV Mainz 05 Hunderte Plakate mit dem Namen von Jordan Torunarigha sowie dessen Rückennummer 25 zu sehen. Der 22-Jährige, der nach eigener Aussage am Dienstag auf Schalke (2:3 n.V.) rassistisch beleidigt worden war, stand in der Startformation. Die Hertha-Profis liefen mit einem weißen oder schwarzen Strich im Gesicht auf.

„Wir sind, das finde ich schon, mit unserer gesellschaftlichen Verantwortung aufgefordert gegenzusteuern“, sagte Herthas Geschäftsführer Michael Preetz beim Pay-TV-Sender Sky. „Es ist wichtig, in diesen Situationen zusammenzustehen. Das ist eine wichtige Botschaft an den Spieler.“ 

Torunarigha 19.30

Schalke 04 vs. SC Paderborn 1:1

Vier Tage nach dem Rassismus-Skandal beim DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC hat der FC Schalke 04 in der Fußball-Bundesliga wichtige Punkte verloren. Gegen den Tabellenletzten SC Paderborn kam Schalke nur zu einem 1:1 (0:0). Der eingewechselte Klaus Gjasula (81. Minute) rettete dem Abstiegskandidaten einen verdienten Punkt. Zuvor hatte der ebenfalls eingewechselte Ahmet Kutucu (63.) die Königsblauen in Führung geschossen. Dies reichte indes nicht zum Sieg, den Schalke im Kampf um die Europapokalränge fest eingeplant hatte. 

SC Freiburg vs. TSG Hoffenheim 1:0

Der SC Freiburg hat seine Mini-Krise in der Fußball-Bundesliga dank Nationalspieler Luca Waldschmidt beendet. Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw sorgte der Angreifer per Foulelfmeter (40. Minute) für den 1:0 (1:0)-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim. 

Eintracht Frankfurt vs. FC Augsburg 5:0

Die Frankfurter Eintracht hat ihre Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga mit einem 5:0 (1:0)-Erfolg im Freitagabendspiel über den FC Augsburg fortgesetzt. Drei Tage nach dem Pokalerfolg über RB Leipzig setzten sich die Hessen dank zweier Tore von Timothy Chandler (37./48.) und Filip Kostic (89./90.) sowie des Treffers von André Silva (56.) souverän durch und sind nun in der Bundesliga seit vier Spielen unbesiegt. Es waren bereits die Treffer drei und vier von Abwehrspieler Chandler in der Rückrunde.

So geht es weiter in der Fußball-Bundesliga

Ein Spitzenspiel und ein Derby: Der 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga schließt am Sonntag mit zwei brisanten Partien. Zunächst empfängt am Nachmittag (15.30 Uhr/Sky) Borussia Mönchengladbach den rheinischen Rivalen 1. FC Köln. Am frühen Abend (18.00 Uhr/Sky) spielt dann Rekordmeister FC Bayern München gegen Verfolger RB Leipzig – die Bayern (42 Punkte) wollen ihre Tabellenführung ausbauen, die Sachsen (41) eben jene erobern.

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