EU-Auslandstelefonate werden günstiger – aber nicht automatisch für alle

Telefonverbindungen mit dem EU-Ausland werden ab Mittwoch günstiger: Anrufe dürfen dann maximal 19 Cent pro Minute und Textnachrichten sechs Cent pro 160 Zeichen kosten. Eine entsprechende EU-Regelung tritt am Mittwoch endgültig in Kraft. Verbraucherschützer weisen jedoch darauf hin, dass vertraglich vereinbarte alternative Tarife weiterhin gelten können. Viele Verbraucher müssten daher selbst aktiv werden, um sofort von den günstigeren EU-Tarifen zu profitieren.

Laut EU-Kommission müssen die Telefonanbieter ab Mittwoch automatisch ihre Tarife an die neue Preisregelung anpassen und die Kunden darüber informieren. Diese Pflicht gelte jedoch nicht für alle, betonte eine Sprecherin des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (Vzbv): „Nutzungsunabhängige Tarife wie etwa Flatrates sind davon zunächst ausgenommen.“

Tatsächlich gilt für alternative Tarife eine andere Deadline: Nach Informationen der Bundesnetzagentur müssen Anbieter diese Verträge erst zwei Monate später, am 15. Juli, auf den EU-regulierten Tarif umstellen.

Laut Vzbv nutzen deutsche Verbraucher deutlich häufiger nutzungsunabhängige Tarife als klassische Bezahlmodelle, bei denen pro Minute abgerechnet wird. Verbraucher, die bereits vorher von den möglicherweise günstigeren EU-Konditionen profitieren möchten, sollten ihre Anbieter kontaktieren und die vorzeitige Umstellung einfordern, raten die Verbraucherschützer.

Die neuen EU-Tarife gelten gleichermaßen für Anrufe vom Fest- und Mobilnetz. In den Höchstpreisen nicht enthalten ist die Mehrwertsteuer, die je nach Mitgliedstaat variiert.

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