News vom Wochenende: „Eine sehr strenge Verordnung“ – Trump ordnet harte Bestrafung für die Beschädigung von Denkmälern an

Rekord beim Ökostrom: 126 Milliarden Kilowattstunden zur Jahreshälfte +++ Keine größeren Zwischenfälle in Stuttgarter Innenstadt +++ Erfinder des „I love New York“-Logos gestorben +++ Die News vom Wochenende im stern-Ticker.

Die wichtigsten Meldungen im Kurz-Überblick:

  • Mehr als 194.000 Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert (9.14 Uhr)
  • Erfinder des „I love New York“-Logos: US-Designer Glaser gestorben (7.05 Uhr)
  • Trump unterzeichnet Verordnung zum Schutz von Denkmälern (5.48 Uhr)
  • Rekord beim Ökostrom: 126 Milliarden Kilowattstunden zur Jahreshälfte (5.18 Uhr)
  • Keine größeren Zwischenfälle in Stuttgarter Innenstadt (1.32 Uhr)
  • Bericht: Grundrente soll erst ab Mitte 2021 ausgezahlt werden (0.28 Uhr)

Die Nachrichten vom Wochenende:

+++9.14 Uhr: Mehr als 194.000 Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert +++

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 193.243 angegeben – ein Plus von 687 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 194.403 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8954 Todesfälle und damit sechs mehr als am Vortag. Die JHU zählte 8965 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 177.500. Übrigens: Einen detaillierten Überblick über die Coronavirus-Infektionen in Deutschland finden Sie hier

+++8.49 Uhr: Kanadisches Gericht verurteilt weißen Polizisten nach Schlägen auf Schwarzen +++

Ein kanadisches Gericht hat einen weißen Polizisten verurteilt, der im Jahr 2016 außerhalb seiner Dienstzeit so lange auf einen 19-jährigen Schwarzen eingeschlagen hatte, bis dieser ein Auge verlor. Das Kammergericht in der Provinz Ontario befand den Polizisten Michael Theriault der Körperverletzung für schuldig. Das Strafmaß soll erst Mitte Juli verkündet werden. Theriaults mitangeklagter Bruder wurde freigesprochen. Die Brüder waren wegen schwerer Körperverletzung und Rechtsbehinderung angeklagt. Beide hatten die Vorwürfe zurückgewiesen und angegeben, bei dem Vorfall im Dezember 2016 aus Notwehr gehandelt zu haben. Demnach hatte der 19-Jährige Autos ausgeraubt, bevor es zu dem Streit kam.PAID STERN 2020_26 Es reicht nicht gegen Nazis zu sein 8.45

+++ 7.13 Uhr: Mehr als eine halbe Million Corona-Infektionen in Indien +++ 

In Indien ist die Marke von einer halben Million Corona-Infektionsfällen überschritten worden. Wie aus am Samstag von der Regierung in Neu Delhi vorgelegten Statistiken hervorging, wurde zuletzt binnen eines Tages ein Rekord von 18.500 Neuinfektionen verzeichnet, die Gesamtzahl der landesweit registrierten Infektionen stieg damit auf 509.000. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich der Statistik zufolge um 385 auf 15.685. Experten gehen davon aus, dass der Höhepunkt der Pandemie in Indien erst in mehreren Wochen erreicht sein wird. Demnach könnte sich die Zahl der Infektionsfälle bis Ende Juli auf eine Million erhöhen.   

+++ 7.05 Uhr: Erfinder des „I love New York“-Logos: US-Designer Glaser gestorben +++ 

Der Designer des weltberühmten „I love New York„-Logos ist tot: Milton Glaser sei am Freitag (Ortszeit) an seinem 91. Geburtstag in Manhattan gestorben, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf seine Frau Shirley. Die Ursache sei ein Schlaganfall gewesen, zudem habe Glaser an Nierenversagen gelitten. Glaser war unter anderem Mitgründer des „New York Magazine“ und entwarf das Emblem für die Brooklyn-Brauerei. Geboren 1929 im New Yorker Stadtteil Bronx wurde Glaser aus seiner Heimatstadt heraus zu einem der weltweit bekanntesten und gefeiertesten Designer. Den „I love New York“-Slogan visualisierte er in den 1970er Jahren im Auftrag des Bundesstaats New York. 2009 bekam er die National Medal of Arts, die bedeutendste Kunstauszeichnung der US-Regierung.

+++ 5.48 Uhr: Trump unterzeichnet Verordnung zum Schutz von Denkmälern +++ 

US-Präsident Donald Trump hat am Freitag eine schärfere Bestrafung für die Beschädigung von Denkmälern angeordnet. Er habe soeben eine „sehr strenge Verordnung zum Schutz von amerikanischen Monumenten, Denkmälern und Statuen“ unterzeichnet, teilte Trump am Freitagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Damit solle die jüngste „kriminelle Gewalt“ bekämpft werden. „Lange Haftstrafen für diese gesetzlosen Taten gegen unser großartiges Land“, fügte er hinzu. Er habe einen Wochenendausflug zu seinem Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey abgesagt, um in Washington „sicherzustellen, dass Recht und Ordnung durchgesetzt werden“, erklärte er. 

Im ganzen Land wurden in den vergangenen Wochen im Zuge der Anti-Rassismus-Proteste immer wieder Denkmäler von historischen Figuren angegriffen, die mit dem Erbe von Sklaverei und rassistischer Diskriminierung in Verbindung stehen. So versuchten Demonstranten mit Seilen eine Statue des umstrittenen früheren Präsidenten Andrew Jackson vor dem Weißen Haus umzustürzen, was ihnen aber nicht gelang. Jackson, der von 1829 bis 1837 regierte, war ein Sklavenhalter und ließ in großem Umfang Indianer umsiedeln, um Raum für weiße Siedler zu schaffen.

Die landesweiten Demonstrationen gegen Rassismus und exzessive Polizeigewalt waren durch die Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis ausgelöst und später durch die tödlichen Polizeischüsse auf den Schwarzen Rayshard Brooks in Atlanta weiter angefacht worden.

+++ 5.38 Uhr: Kran stürzt in Japan auf Wohnhaus – Mädchen leicht verletzt +++

Ein 20 Meter hoher Baukran ist in Japan auf ein Wohnhaus gekracht und hat ein kleines Mädchen leicht verletzt. Wie die japanische Tageszeitung „Nihon Keizai Shimbun“ am Samstag meldete, war der Kranwagen in der Provinz Osaka gerade dabei, eine Bestattungshalle abzureißen. Zu dem Zeitpunkt hielt sich die Mutter mit ihrer einjährigen Tochter gerade im Wohnzimmer des zweistöckigen Nachbargebäudes auf, als der Kran plötzlich umstürzte und von oben durch das Wohnhaus krachte. Dabei brach im Obergeschoss ein Feuer aus, das nach knapp einer Stunde gelöscht werden konnte. Die Mutter blieb unverletzt, ihre Tochter habe nur leichte Verletzungen erlitten, hieß es. Die Ursache des Unfalls war zunächst unklar.

+++ 5.18 Uhr: Rekord beim Ökostrom: 126 Milliarden Kilowattstunden zur Jahreshälfte +++

Wind und Sonne haben die Erzeugung von Ökostrom in Deutschland auf einen Halbjahresrekord getrieben. Von Januar bis Juni wurden nach Berechnungen des Energiekonzerns Eon rund 126 Milliarden Kilowattstunden „grüner“ Strom ins Netz eingespeist. Das sind 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Diese Menge an Ökostrom reiche rechnerisch aus, um den Strombedarf sämtlicher Haushalte in Deutschland und den Niederlanden zusammen für das ganze Jahr zu decken. 

Der Februar war mit 26,7 Milliarden Kilowattstunden der insgesamt ertragreichste Ökostrom-Monat im ersten Halbjahr. Insgesamt steuerten die Erneuerbaren Energien Eon zufolge im Februar erstmals mehr als 60 Prozent zur gesamten Strommenge bei. Neue Solarstrom-Rekorde gab es im April und Mai mit jeweils mehr als sechs Milliarden Kilowattstunden Strom. Presseschau Seehofer 7.47

+++ 4.08 Uhr: Seehofer wertet Vorgehen mit „taz“-Anzeigedrohung als Erfolg +++

Bundesinnenminister Horst Seehofer wertet seine letztlich nicht eingelöste Anzeigedrohung gegen eine verächtliche Polizei-Kolumne in der Zeitung „taz“ als Erfolg. „Mir geht es sehr gut, weil wir jetzt endlich über diesen unsäglichen Artikel in der „taz“ auch eine öffentliche Debatte haben“, sagte der CSU-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag). „Das war und ist mein Hauptziel.“ Er habe noch nie einen Artikel „mit einer so menschenverachtenden Sprache gegenüber Polizisten“ gelesen. Allerdings war die inhaltliche Debatte über den Artikel tagelang von der Diskussion über Seehofers Anzeigedrohung und die Grenzen der Pressefreiheit überlagert worden.

+++ 2.42 Uhr: Coca-Cola schließt sich Werbe-Boykott von Online-Netzwerken an +++

Als Zeichen gegen Rassismus setzt Coca-Cola für mindestens 30 Tage jegliche Werbung in allen Online-Netzwerken aus. „Es gibt keinen Platz für Rassismus in der Welt und es gibt keinen Platz für Rassismus in den sozialen Netzwerken“, teilte Konzernchef James Quincey am Freitag mit. Online-Netzwerke sollten mehr „Transparenz und Verantwortung“ an den Tag legen, forderte er. In der Zwischenzeit werde Coca-Cola seine Werbestrategie überprüfen und „schauen, ob Korrekturen nötig sind“, erklärte er. 

+++ 1.32 Uhr: Keine größeren Zwischenfälle in Stuttgarter Innenstadt +++

Nach den Ausschreitungen in Stuttgart am vergangenen Wochenende ist es in der Nacht zum Samstag weitgehend ruhig geblieben. Die Nacht sei ohne größere Zwischenfälle verlaufen, teilte die Stuttgarter Polizei mit. Bei Kontrollen insbesondere um den Schlossplatz hätten die Einsatzkräfte jedoch eine zum Teil aggressive Grundstimmung festgestellt. Zudem hätten viele Schaulustige die polizeilichen Maßnahmen beobachtet. Die Polizei war mit mehreren hundert Beamten im Einsatz, um eine erneute Eskalation der Lage in der Stuttgarter Innenstadt zu verhindern. Die hohe Sichtbarkeit habe offenbar gewirkt, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. In der Innenstadt hielten sich am Abend mehrere hundert Menschen auf, Kontrollen durch die Polizei seien „relativ geordnet“ verlaufen, sagte der Polizeisprecher. Überwiegend seien „die wochenendtypischen Einsätze“ zu bewältigen gewesen wie Körperverletzungsdelikte, kleinere Schlägereien und Ruhestörungen.    

In Stuttgart hatten in der Nacht zum vergangenen Sonntag hunderte Menschen randaliert und Polizisten angegriffen. Die Einsatzkräfte wurden mit Flaschen und Steinen beworfen, etliche Geschäfte geplündert. Insgesamt sind bislang 26 Menschen tatverdächtig. Neun von ihnen kamen inzwischen in Untersuchungshaft.

+++ 0.38 Uhr: Israel greift nach Raketenangriff aus Gaza Hamas-Ziele an +++

Nach Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat die israelische Luftwaffe in der Nacht zu Samstag erneut Ziele in dem Palästinensergebiet beschossen. „Unsere Kampfjets haben als Reaktion auf die beiden auf Israel abgefeuerten Raketen einen Produktionsbetrieb für Raketen der (Palästinenserorganisation) Hamas und eine Waffenfabrik getroffen“, schrieb die israelische Armee auf Twitter. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Laut einem Bericht der „Jerusalem Post“ wurde bei dem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels am Freitagabend niemand verletzt, es habe auch keine Schäden in dem Gebiet nahe dem nördlichen Ende des Gazastreifens gegeben. Eine Rakete ging demnach auf offenem Gelände nieder, die andere wahrscheinlich noch im Gazastreifen selbst.  

+++ 0.28 Uhr: Bericht: Grundrente soll erst ab Mitte 2021 ausgezahlt werden +++

Die Grundrente für Geringverdiener soll nach den jüngsten Vereinbarungen in der großen Koalition zwar wie vorgesehen am 1. Januar 2021 in Kraft treten, doch Auszahlungen an Anspruchsberechtigte soll es einem Bericht zufolge erst ab Juli 2021 geben. Ein entsprechender Passus werde in den Gesetzentwurf zur Grundrente aufgenommen, berichtete die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ (Samstagsausgabe) unter Berufung auf Koalitionskreise. Demnach würden anspruchsberechtigte Neu-Rentner als erste die Grundrente erhalten. Wer bereits Altersrentner ist, werde bis spätestens Ende 2022 auf eine Auszahlung warten müssen. Alle Beträge sollen demnach rückwirkend zum 1. Januar 2021 ausgezahlt werden. Die Rentenversicherung hatte unlängst erklärt, sie könne die Grundrenten wegen des hohen Verwaltungsaufwands nicht bereits zum Jahresanfang 2021 auszahlen. Die SPD bestand jedoch auf dem Inkrafttreten des Gesetzes Anfang 2021.

+++ 0.04 Uhr: US-Repräsentantenhaus will Hauptstadt Washington als 51. Bundesstaat +++

Das US-Repräsentantenhaus will dem Hauptstadtbezirk Washington erstmals den Status eines Bundesstaates zuerkennen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde am Freitag (Ortszeit) mit der Mehrheit der US-Demokraten in der Parlamentskammer verabschiedet. Im Senat – der zweiten Parlamentskammer, in der die Republikaner von US-Präsident Donald Trump die Mehrheit haben – dürfte der Gesetzesentwurf allerdings scheitern. Der Hauptstadtbezirk („District of Columbia“) entsendet derzeit nur einen nicht stimmberechtigten Vertreter ins Repräsentantenhaus. Im Senat sind der Bezirk und seine Bewohner gar nicht vertreten. 

Hauptstadt-Bürgermeisterin Muriel Bowser schrieb auf Twitter: „Als Washingtoner und als steuerzahlende amerikanische Bürger fordern wir das, was uns zusteht – die Rechte, die uns die Verfassung der Vereinigten Staaten garantiert.“ Die Hauptstadt-Bewohner beklagen seit langem, dass sie Steuern zahlen, ohne im Parlament vertreten zu sein. 

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