Im Prozess um ein mutmaßliches Autorennen mit einem unbeteiligten Todesopfer in Moers fällt das Landgericht Kleve womöglich am Montag ein Urteil. Angeklagt sind zwei 22 Jahre alte Männer aus Duisburg, ein Deutscher und ein Kosovare.
Sie sollen sich im vergangenen April in Moers mit ihren über 550 und 600 PS starken Autos auf einer zweispurigen Wohnstraße ein Rennen geliefert haben.
Laut Anklage soll einer der Männer bei dem Rennen auch die linke Gegenspur genutzt und auf 167 Stundenkilometer beschleunigt haben. Er stieß mit dem Kleinwagen einer unbeteiligten Frau zusammen. Die 43 Jahre alte, nicht angeschnallte Frau wurde herausgeschleudert und starb drei Tage später. Dem Kosovaren wirft die Anklage Mord vor. Beide Männer sind der Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge angeklagt.
Heute ist der dritte Verhandlungstag nach dem Auftakt am 10. Februar. Vor einem Urteil sind noch drei Zeugen zu vernehmen und zwei Sachverständige zu hören. Danach sind die Plädoyers von Staatsanwaltschaft sowie vier Rechtsanwälten geplant. Der Ehemann und die volljährigen Kinder treten in dem Prozess als Nebenkläger auf.
Dem wegen Mordes angeklagten 22-Jährigen sei es gleichgültig gewesen, dass im Falle eines Unfalls Menschen sterben könnten, hatte die Staatsanwältin die Mordanklage beim Prozessauftakt begründet. Er habe die Gefahr für Leib und Leben anderer Menschen in Kauf genommen und mit einem Zusammenstoß rechnen müssen.
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