Coronavirus: Jetzt mehr als 400 Fälle in Deutschland – EU-Gesundheitsminister beraten die Lage

Das Coronavirus breitet sich aus. Auch in Europa und Deutschland steigt die Zahl der Infektionen. Die Epidemie hat mittlerweile gravierende Folgen für die Wirtschaft. Verfolgen Sie alle Entwicklungen im stern-Ticker.

In fast allen Bundesländern gibt es am Dienstag nachgewiesene Infektionen mit dem neuen Coronavirus. Insgesamt stieg die Zahl der erfassten Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2 genannten Virus in Deutschland auf 349. Mit  mindestens 175 Fällen verzeichnet Nordrhein-Westfalen bei Weitem die meisten registrierten Ansteckungen. 

Weltweit haben sich inzwischen mehr als 90.000 Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert. In Europa sind in Italien die meisten Fälle gemeldet. Eine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie zur Behandlung der Erkrankung Covid-19 gibt es nicht. Die meisten Infizierten haben nur eine leichte Erkältungssymptomatik mit Frösteln und Halsschmerzen, die binnen weniger Tage verschwindet, oder gar keine Symptome.

Alle Nachrichten zum Coronavirus im stern-Ticker: 

 

Meldungen von Freitag, den 6. März 2020:

+++ Bundesarbeitsminister Heil hält Kurzarbeit bei Lieferengpässen wegen Coronavirus möglich +++

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hält Kurzarbeit für möglich, falls es wegen des Coronavirus zu Lieferengpässen kommen sollte. „Wenn es zu Lieferengpässen infolge des Coronavirus kommt, die zu Arbeitsausfällen führen, kommt für die Beschäftigten ein Anspruch auf Kurzarbeitergeld in Betracht“, sagte Heil den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). „Auch wenn ein Betrieb auf behördliche Anordnung schließen muss, kann Kurzarbeit greifen.“ Insgesamt hält der Minister die Auswirkungen der Coronavirus-Ausbreitung auf den Arbeitsmarkt in Deutschland für beherrschbar. „Wir sind gut aufgestellt und behalten die Entwicklung aufmerksam im Blick. Mit dem Kurzarbeitergeld haben wir ein starkes Instrument, das sich bewährt hat.“ Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, forderte von der Bundesregierung angesichts möglicher wirtschaftlicher Folgen der Coronavirus-Epidemie ein Konjunkturprogramm. „Vertrauen wieder herzustellen, erfordert starke Signale. Dazu gehört ein langfristiges Investitionsprogramm“, sagte Fratzscher den Zeitungen des RND. „Unternehmen und Verbraucher müssen wissen: In den nächsten Monaten wird es hart, aber langfristig können wir uns darauf verlassen, dass ein Schub kommt.“

+++ Mehr als 500 Fälle in Deutschland +++

Bis Donnerstagabend waren nach Angaben der EU-Behörde ECDC in Europa rund 4200 Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Besonders betroffen ist nach wie vor Italien mit laut Zivilschutz nun 148 Toten und mehr als 3800 Infizierten. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut (RKI) offiziell bisher Infektionen bei 400 Menschen nachgewiesen. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur dts bei Landesgesundheitsministerien und Gesundheitsämtern der Städte und Landkreise liegt die Zahl der Infizierten inzwischen sogar bei 548. Mehrere europäische Länder hatten am Donnerstag von einer Zunahme der Sars-CoV-2-Nachweise berichtet. In der Schweiz und in Großbritannien wurde je ein erster Todesfall bekannt. In Frankreich waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums 423 Menschen infiziert, sieben Menschen starben bisher. 

+++ EU-Gesundheitsminister beraten über Kampf gegen Corona +++

Der Kampf gegen das Coronavirus beschäftigt an diesem Freitag Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und seine EU-Kollegen bei einem weiteren Sondertreffen in Brüssel. Ziel ist eine enge Koordinierung, zumal sich die neue Krankheit Covid-19 in Europa weiter ausbreitet. Die 27 EU-Staaten hatten bereits Mitte Februar ein gemeinsames Vorgehen abgesprochen. Damals einigten sie sich darauf, dass Passagiere aus Gebieten mit dem Erreger Sars-CoV-2 bei der Einreise nach Europa befragt werden können. Doch der Umgang mit der Epidemie ist in den einzelnen Staaten unterschiedlich. Italien etwa hat alle Schulen geschlossen, was in Deutschland als überzogen abgelehnt wird. Die EU selbst hat in der Gesundheitspolitik kaum Kompetenzen, das ist Sache der Mitgliedsstaaten.

+++ Mehrheit der Deutschen bleibt trotz Coronavirus gelassen +++

Den meisten Deutschen bereitet die Ausbreitung des Coronavirus weiterhin keine Angst. Drei Viertel der Befragten einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap für den ARD-„Deutschlandtrend“ gaben an, die Sorge vor eigener Ansteckung oder der von Familienmitgliedern sei weniger groß beziehungsweise klein. Bei knapp einem Viertel war die Sorge mit 17 Prozent jedoch groß oder mit sechs Prozent sehr groß. Noch im Februar hatten sich insgesamt aber deutlich weniger Menschen verängstigt geäußert: Fast neun von zehn Befragten gaben in der Umfrage im vergangenen Monat an, sie hätten weniger große oder keine Sorge. Der Wert war also 13 Prozentpunkte höher als in der aktuellen Umfrage.

Auch das Vertrauen der Bürger in die Behörden und Gesundheitseinrichtungen nimmt demnach ab. Zwei Drittel waren der aktuellen Umfrage zufolge der Meinung, die Institutionen hätten die Situation alles in allem unter Kontrolle. Das sind 16 Prozentpunkte weniger als im Februar. Dagegen gewann Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an Zustimmung – sein Zufriedenheitswert stieg im Vergleich zum Vormonat um sieben Prozentpunkte auf 51 Prozent. Drei Viertel der Befragten gaben demnach an, sich als vorbeugende Maßnahmen gegen eine Infektion häufiger die Hände zu waschen. Nur etwas mehr als jeder Zehnte erklärte jedoch, Hamsterkäufe zu tätigen.

Meldungen von Donnerstag, den 5. März 2020:

+++ Schulen im Kreis Heinsberg bleiben bis 15. März dicht +++

Im besonders vom neuen Coronavirus betroffenen Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen bleiben Schulen und Kindertagesstätten bis mindestens 15. März geschlossen. Das teilte Landrat Stephan Pusch am Abend in einer Videobotschaft mit. Die stetig steigenden Infektionszahlen im Kreis ließen keine andere Möglichkeit zu. Am Donnerstagabend lagen dort nach Angaben der Pressestelle des Kreises 195 laborbestätigte Fälle einer Infektion mit Sars-CoV-2 vor. Bundesweit waren am Donnerstagabend beim Robert Koch-Institut 400 Nachweise bekannt.

+++ USA und Israel brechen gemeinsame Militärübung ab +++

Die USA und Israel haben eine gemeinsame Übung ihrer Streitkräfte wegen der Coronavirus-Epidemie abgebrochen. Die Entscheidung stehe im Einklang mit den Vorgaben des israelischen Gesundheitsministeriums zur Erkrankung Covid-19 und sei eine Vorsichtsmaßnahme, „um die Gesundheit und Sicherheit aller Teilnehmer zu gewährleisten“, erklärte das Europäisches Kommando der Vereinigten Staaten am Donnerstag in Stuttgart. Die Übung „Juniper Cobra 20“, die alle zwei Jahre stattfindet, begann nach Angaben von US-Medien am Dienstag und sollte noch bis zum 15. März laufen. 

+++ Paris-Marathon auf Oktober verschoben +++

Der Marathonlauf von Paris wird wegen der Ausbreitung der Covid-19-Epidemie auf den 18. Oktober verlegt. Ursprünglich war die Veranstaltung, für die es rund 60 000 Anmeldungen gebe, für den 5. April geplant, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Abend unter Berufung auf den Veranstalter Amaury Sport Organisation (ASO) berichtete.

+++ Erster Patient in Großbritannien verstorben +++

In Großbritannien ist erstmals ein mit dem neuartigen Coronavirus infizierter Mensch gestorben. Das teilte der britische Gesundheitsdienst NHS am Abend mit. Der Patient sei bereits höheren Alters gewesen und habe unter weiteren gesundheitlichen Problemen gelitten, hieß es in der Mitteilung. Er starb in einem Krankenhaus in der englischen Stadt Reading, westlich von London. Er hatte sich einem BBC-Bericht zufolge in Großbritannien mit dem Virus angesteckt. Premierminister Boris Johnson sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Die Zahl der Infizierten in Großbritannien stieg am Donnerstag unterdessen auf 116 an.

+++ EU-Parlament verlegt Sitzung nach Brüssel +++

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wird die Plenarsitzung des Europäischen Parlaments kommende Woche von Straßburg nach Brüssel verlegt. Dies bestätigten mehrere Fraktionsvorsitzende der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.

+++ Russland sagt Wirtschaftsforum für dieses Jahr ab +++

Russland hat wegen des Coronavirus-Ausbruchs das Internationale Wirtschaftsforum in St. Petersburg abgesagt. Das Wirtschaftsforum werde in diesem Jahr nicht stattfinden, ließ Vize-Ministerpräsident Andrej Belusow laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Abend über einen Sprecher mitteilen. Ziel der Absage sei, die Gesundheit der russischen Bevölkerung sowie der Gäste und Teilnehmer des Wirtschaftsforums zu schützen, erklärte Belusow, der das Organisationskomitee für das Wirtschaftsforum leitet.

Das Wirtschaftsforum sollte eigentlich Anfang Juni in St. Petersburg stattfinden. Im vergangenen Jahr hatten nach Angaben der Veranstalter mehr als 19.000 Vertreter aus 145 Ländern daran teilgenommen.

+++ Sagt die Fifa ihren Kongress in Addis Abeba ab? +++

Der Fußball-Weltverband FIFA prüft aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus die Ausrichtung seines Kongresses in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. „Wir beobachten die Situation und werden die als angemessen erachteten Maßnahmen gemäß den Empfehlungen der zuständigen Gesundheitsbehörden ergreifen“, teilte die Fifa mit. Zudem werde berücksichtigt, dass an dem jährlichen Fifa-Kongress immer möglichst alle 211 Mitgliedsverbände teilnehmen sollen. Bislang ist die Generalversammlung in Äthiopien für Anfang Juni terminiert.

+++ WHO-Chef: Zu viele Länder nicht gut auf Coronavirus vorbereitet +++

Zu viele Länder der Welt sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch nicht angemessen auf eine mögliche Ausbreitung des Coronavirus vorbereitet. „Wir sind besorgt, dass manche Länder dies entweder nicht ernst genug nehmen oder entschieden haben, dass sie eh nichts tun können“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag in Genf. „Wir sind besorgt, dass der Umfang des politischen Engagements und die dafür nötigen Maßnahmen dem Umfang der Bedrohung, der wir uns alle gegenübersehen, nicht entsprechen.“

Die Regierungen müssten geschlossen und mit allen Ministerien hinter dem Kampf gegen das Virus stehen, verlangte Tedros. Die WHO verspricht zusammen mit der Weltbank allen Ländern Unterstützung bei den Vorbereitungen. Wie tödlich das Virus letztendlich sei, hänge auch davon ab, wie gut die Länder vorbereitet seien, Infektionen zu erkennen, Patienten zu isolieren und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

+++ Italien verschiebt Verfassungsreferendum wegen Virus-Krise +++

Die italienische Regierung verschiebt ein wichtiges Verfassungsreferendum wegen des Coronavirus-Ausbruchs und kündigt mehr Mittel für den Umgang mit der Krise an. Das Referendum sollte am 29. März stattfinden, dabei geht es um die Reduzierung der Zahl der Parlamentarier. Einen neuen Termin nannte Regierungschef Giuseppe Conte am Donnerstag nicht. 

Derweil will Rom die Mittel für ein geplantes Maßnahmenpaket zur Milderung der wirtschaftlichen Auswirkungen auf 7,5 Milliarden Euro verdoppeln. Das Geld soll den nationalen Gesundheitsdienst, die Polizei und den Zivilschutz unterstützen, sagte Finanzminister Roberto Gualtieri. Auch Hilfen für Unternehmen und Arbeitnehmer sollen darin enthalten sein. „Das Ziel ist, dass niemand seinen Job wegen des Coronavirus verliert“, sagte Gualtieri. 

Italien – das sehr hoch verschuldet ist – will die Maßnahmen durch ein höheres Defizit finanzieren und dringt daher bei der EU auf mehr Flexibilität bei der Auslegung der Haushaltsregeln. 

+++ Regierung berät mit Tourismusbranche über Corona-Folgen +++

Die Folgen der Coronavirus-Ausbreitung für den Tourismus beschäftigen nach Branchenangaben eine Spitzenrunde im Bundeswirtschaftsministerium. „Das Coronavirus hat deutliche Auswirkungen für den Tourismus in Deutschland“, teilte der Deutsche Tourismusverband mit. „Großveranstaltungen werden abgesagt oder verschoben, Urlauber stornieren ihre Reisen und halten sich mit ihren Buchungen zurück.“ 

Bei dem Verbändetreffen am Montag beim Tourismusbeauftragten Thomas Bareiß (CDU) dringt die Branche auf Maßnahmen, den Schaden abzufedern. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband fordert Liquiditätshilfen, Fördermaßnahmen sowie Steuerentlastungen. 

Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass das Virus das Fahrgastwachstum im Fernverkehr vorübergehend bremst. „Eine ganze Reihe von Großveranstaltungen wurde in den letzten Tagen abgesagt oder verschoben“, sagte ein Sprecher. „Dadurch fallen Reiseanlässe weg.“ Wie sehr das Wachstum nachlasse, könne aber nicht genau vorhergesagt werden.

+++ Zahl der Coronavirus-Fälle in Niederlanden mehr als verdoppelt +++

In den Niederlanden hat sich die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Fälle innerhalb eines Tages mehr als verdoppelt. Sie liegt jetzt bei 82, wie Gesundheitsminister Bruno Bruins am Donnerstag in Den Haag mitteilte. Am Vortag waren es noch 38 Infizierte. Es gebe aber keinen Anlass für besondere Maßnahmen, sagte der Minister. 

Den außergewöhnlich schnellen Anstieg erklärte der Minister mit einem „Verzögerungs-Effekt“. Viele Patienten hätten gewartet, bevor sie zum Arzt gegangen seien. Außerdem hätten die Gesundheitsbehörden bei der Kontrolle der Kontaktpersonen von Infizierten weitere Fälle aufgespürt. 

Bisher waren die meisten Coronavirus-Nachweise in den Niederlanden auf Reisen nach Norditalien zurückzuführen. Die meisten Patienten befinden sich nach Angaben des Ministeriums zu Hause, isoliert von Angehörigen.

+++ Lufthansa-Konzern streicht auch Israel-Flüge – insgesamt mehr als 7000 Flüge annulliert +++

Wegen der scharfen Einreiseverbote im Zusammenhang mit dem Coronavirus hat der Lufthansa-Konzern nun auch seine Flüge nach Israel gestrichen. Ab Sonntag (8. März) sind alle Verbindungen nach Tel Aviv und Eilat bis zum Auslaufen des Winterflugplans am 28. März abgesagt, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Auch das chinesische Festland und Iran werden derzeit nicht von den Konzern-Fluggesellschaften angeflogen.  

Das Unternehmen nannte auch weitere Details zu den bereits am Vortag bekannt gewordenen Annullierungen, mit der die angebotene Kapazität um ein rundes Viertel reduziert wird. Rechnerisch stellt die Lufthansa-Gruppe einschließlich ihrer Töchter Swiss, Austrian, Brussels und Eurowings 150 Jets aus ihrer aktuellen Flotte von 770 Flugzeugen an den Boden. 

Im März wurden 7100 Abflüge von den Drehkreuzen Frankfurt (3750) und München (3350) abgesagt. Schwerpunkte seien die innerdeutschen Verbindungen mit hohen Frequenzen sowie Flüge nach Italien. Alle europäischen Ziele sollen aber weiterhin erreichbar bleiben, so dass den Kunden in den meisten Fällen eine geeignete Alternative angeboten werden könne.

Zahl der Coronavirus-Toten steigt in Frankreich auf sechs

In Frankreich ist die Zahl der Toten durch das neuartige Coronavirus auf sechs gestiegen. Zwei weitere Menschen starben an den Folgen der Krankheit, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Paris mitteilte. Zugleich bestätigten das Ministerium 92 neue Infektionsfälle.     Frankreich ist nach Italien und vor Deutschland das Land mit den meisten bestätigten Coronavirus-Infektionen in der EU. Laut der neuen Bilanz stieg die Zahl der Infektionen in Frankreich auf insgesamt 377 Fälle. Eine Reihe von Menschen gelten bereits als geheilt. Bei den neuen Todesfällen handelt es sich laut Gesundheitsministerium um zwei Menschen im Alter von 64 und 73 Jahren.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus haben die französischen Behörden mehr als hundert Schulen in den besonders betroffenen Gebieten geschlossen. Zudem wurden Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern auf engem Raum untersagt.

+++ Weltweit fast 300 Millionen Kinder wegen Coronavirus derzeit nicht in der Schule +++

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus besuchen derzeit rund 300 Millionen Kinder weltweit nicht die Schule. Nach der Schließung aller Schulen und Universitäten in Italien weitete am Donnerstag auch der Iran das Unterrichtsverbot auf alle Schulen und Hochschulen aus. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Stefanie Hubig, sieht dafür in Deutschland derzeit keine Notwendigkeit. Bislang wurden hierzulande 349 Infektionsfälle in 15 Bundesländern bestätigt.  

Die Schulen und Universitäten in Italien sollen bis zum 15. März geschlossen bleiben. Mit 3089 bestätigten Infektionen und 107 Todesfällen ist das Land der größte Coronavirus-Infektionsherd in Europa. Das iranische Gesundheitsministerium verfügte, dass nun alle Schulen und Hochschulen im Land bis zum Ende des iranischen Jahres am 19. März geschlossen bleiben. Dann beginnen die bis zum 3. April dauernden Neujahrsferien. Im Iran wurden nach Behördenangaben schon mehr als 3500 Infektionen nachgewiesen – im Vergleich zum Vortag ein Zuwachs um rund 590 Fälle. Die Zahl der Todesopfer stieg um 15 auf 107.    

China, von wo das Virus im Dezember seinen Ausgang genommen hatte, hatte schon vor Wochen Schulen sowie Fabriken auf unbestimmte Zeit geschlossen. In der Volksrepublik wurden mittlerweile mehr als 80.400 Infektionen und mehr als 3000 Tote gemeldet. Auch in Japan findet in den meisten Schulen vor den Ferien Ende März kein Unterricht mehr statt. Indiens Hauptstadt Neu Delhi kündigte am Donnerstag die Schließung aller Grundschulen bis Monatsende an.    

Schon vor den Anordnungen in Neu Delhi und im Iran hatte die Unesco-Chefin Audrey Azoulay am Mittwoch erklärt, 13 Länder hätten den Unterricht ausgesetzt, dies betreffe 290,5 Millionen Kinder. Außerdem gebe es in neun Ländern örtliche Schulschließungen.     In Deutschland wurden bislang nur vereinzelt Schulen geschlossen.

+++ Ex-Wolfsburger Thomas Kahlenberg positiv auf Coronavirus getestet +++

Der frühere Wolfsburg-Profi und dänische Ex-Nationalspieler Thomas Kahlenberg hat sich auf einer Reise nach Amsterdam mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Dem 36 Jahre alten Ex-Fußballer gehe es den Umständen entsprechend gut, er befinde sich derzeit in Isolation, teilte sein langjähriger Verein Brøndby IF am Donnerstag mit. Mehrere Personen, die mit ihm während eines Stadionsbesuchs am Sonntag Kontakt gehabt hätten, seien nun zu Hause in Quarantäne, darunter mehrere Vereinsvertreter sowie Verteidiger Joel Kabongo und Co-Trainer Martin Retov. 

Kahlenberg hatte nach Vereinsangaben am Sonntag bei dem Erstligaspiel von Brøndby gegen Lyngby BK zugeschaut. Wer ihm währenddessen im Stadion die Hand geschüttelt, ihn umarmt oder länger als 15 Minuten mit ihm zusammengestanden habe, solle sich telefonisch beim Club melden.

05: Moderator Jörg Kachelmann twittert Entwarnung – spoton_article_740411

+++ Reisegruppe bringt Coronavirus nach Griechenland +++

Bei 21 Teilnehmern einer griechischen Reisegruppe ist das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Die insgesamt mehr als 50 Touristen waren nach Israel und Ägypten gereist. Nach ihrer Heimkehr nach Griechenland war am Mittwoch zunächst bei einem 66 Jahre alten Mann im Krankenhaus Covid-19 festgestellt worden. Nun soll das Virus nach Angaben der griechischen Behörden bei insgesamt 20 Mitreisenden nachgewiesen worden sein. Anfang der Woche lag die Zahl der mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten in Griechenland noch unter zehn.

Die griechischen Behörden hatten wegen der Infektion des 66-Jährigen am Mittwoch für zwei Regionen auf der Halbinsel Peloponnes sowie für die Insel Zakynthos Sofortmaßnahmen angekündigt. Für 48 Stunden sollten dort Schulen, Theater, Kinos und archäologische Städte geschlossen bleiben.

+++ Amt für Bevölkerungsschutz: Keine Katastrophenlage wegen Coronavirus +++

Die Ausbreitung des Coronavirus hat nach Einschätzung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe noch nicht zu einer Katastrophenlage geführt. „Bei Corona sprechen wir noch nicht von Katastrophe, ausdrücklich und ganz bewusst nicht. Es ist im Moment noch eine Lage der Gesundheitsverwaltung“, sagte der Präsident des Bundesamtes, Christoph Unger, am Donnerstag in Hamburg. Man müsse auch den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz wahren. Die Bürger sollten sich besser auf wirkliche Katastrophenfälle vorbereiten. „Für die echte denkbare größte Katastrophe, nämlich den Krieg, bei einem Verteidigungsfall, müssen wir wieder mehr an Vorsorgemaßnahmen treffen“, meinte Unger. 

Dass sich Menschen mit Lebensmittel bevorrateten, empfehle das Bundesamt sei 40 Jahren, sagte der Bevölkerungsschützer. Mit Blick etwa auf Hochwasser oder größere Stromausfälle rät das Amt zu einem Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage. Lagern sollte man allerdings nur das, was man auch normalerweise nutze. 

+++ EU-Parlament hält trotz Corona-Epidemie an Plenarwoche in Straßburg fest +++

Das EU-Parlament will trotz der Ausbreitung des Coronavirus nächste Woche in Straßburg zusammen kommen. „Die französischen Behörden haben uns mitgeteilt, dass es aus ihrer Sicht keinen Anlass gibt, die Plenarwoche abzusagen“, sagte eine Sprecherin von Parlamentspräsident David Sassoli am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. „Wir verlassen uns auf ihre Einschätzung.“ Die Parlamentarier tagen die meiste Zeit in Brüssel, reisen für die Plenarsitzungen aber regelmäßig ins elsässische Straßburg.    

Zwölf Mal im Jahr finden die Plenarsitzungen der europäischen Volksvertretung für jeweils drei bis vier Tage in Straßburg statt. Dafür machen sich durchschnittlich 2500 Europaabgeordnete, Assistenten, Dolmetscher, Bedienstete sowie Lobby- und Medienvertreter auf den Weg von Brüssel ins französische Elsass.

+++ Chinas Tischtennis-Stars spenden Preisgeld für Corona-Bekämpfung +++

Nach der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wollen Chinas Tischtennis-Stars ihr Preisgeld bei den Katar Open in dieser Woche zur Bekämpfung der Krankheit an die Stadt Wuhan spenden. Das gab der Weltverband ITTF am Donnerstag auf seiner Internetseite bekannt. In der Elf-Millionen-Einwohner-Metropole in Zentralchina war das Sars-CoV-2-Virus im Dezember ausgebrochen.

Die Katar Open gehören zu den sechs sogenannten Platinum- Wettbewerben der World Tour und sind mit insgesamt 400 000 Dollar dotiert. Im Gegensatz zum deutschen Team treten die Chinesen in Doha mit allen Stars an, weil beide Nationalmannschaften der dominierenden Tischtennis-Nation seit Anfang Februar in Katar trainieren. Wegen des Coronavirus waren die Chinesen nach den German Open in Magdeburg nicht mehr in ihre Heimat zurückgekehrt.

+++ Südafrika meldet ersten Corona-Fall +++

Südafrika bestätigte einen Fall einer Coronavirusinfektion. Das sagte das Gesundheitsministerium am Donnerstag, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Es ist der erste Fall des Landes. „Das Nationale Institut für übertragbare Krankheiten hat bestätigt, dass ein vermuteter Fall von Covid-19 positiv getestet wurde“, teilte das Ministerium mit. „Der Patient ist ein 38-jähriger Mann, der mit seiner Frau nach Italien gereist ist. Sie waren Teil einer Gruppe von zehn Personen und kamen am 1. März 2020 nach Südafrika zurück“, fügte das Ministerium hinzu.

Coronavirus „Keine Panik“ 13.20

+++ Minister: Iraner sollten wegen Coronavirus Bargeld vermeiden +++

Irans Gesundheitsminister hat angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus die Bevölkerung aufgefordert, weniger mit Bargeld zu bezahlen. „Besonders Bargeld sollte vermieden werden, da auch Banknoten und Münzen eine Gefahr sein könnten“, sagte Saeid Namaki auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Teheran. 

Um die Verbreitung der Erkrankung Covid-19 einzudämmen, werden auf Anweisung des Gesundheitsministeriums auch öffentliche Verkehrsmittel, Straßenschilder sowie die Eingänge der Behörden regelmäßig desinfiziert. Außerdem werden an Eingängen von größeren Einkaufspassagen Fieber-Tests bei Kunden vorgenommen. Die gleichen Tests sollen nun auch auf einigen Landstraßen gemacht werden, damit Infizierte nicht in andere Provinzen einreisen können.

Im Iran sind bislang 107 Menschen an dem neuen Coronavirus gestorben, 3513 Infektionen wurden nachgewiesen. Die Krise hat besonders das persische Neujahrsfest der Iraner am 20. März überschattet.

+++ Italiens Topdesigner sagen Shows im Ausland ab +++

Immer mehr italienische Luxuslabels und Topdesigner sagen ihre für dieses Frühjahr angesetzten „Cruise“-Shows aufgrund des neuartigen Coronavirus ab. „Die Gesundheit und Sicherheit unserer Gäste und Angestellten hat die oberste Priorität“, heißt es fast gleichlautend in den Pressemitteilungen. 

„Cruise“-Kollektionen waren in ihrem Ursprung nur Nischenprodukte, gewannen in den letzten Jahren jedoch immer mehr Bedeutung. Entsprechend bombastisch werden sie inzwischen inszeniert. Jedoch nicht gebündelt an einem Ort, sondern verstreut auf der Welt. So war die Gucci-Show für den 18. Mai in San Francisco angesetzt. „Über einen möglichen neuen Termin informieren wir, sobald die Situation klarer ist“, heißt es aus dem Haus. 

Zwei Tage vorher und ebenfalls in den USA wollte Donatella Versace ihre neue „Cruise“ zeigen – am Donnerstag wurde die Show abgesagt. Prada strich die Präsentation in Japan. Und Giorgio Armani verschob sein zweitägiges Showevent in Dubai vom 19. und 20. April auf den November. 

Schon auf der am 24. Februar zu Ende gegangenen Mailänder Fashion Week hatte sich Armani zu einem drastischen Schritt entschlossen. Das neue Coronavirus hatte gerade die Stadt erreicht und als Konsequenz zeigte er seine Herbst/Winter-Kollektion 2020/21 vor leeren Rängen und ausschließlich im Internet. Es wird nun damit gerechnet, dass noch weitere Luxuslabels ihre „Cruise“-Shows absagen werden. 

+++ Wegen Coronavirus: EU-Indien-Gipfel verschoben +++

Wegen des neuartigen Coronavirus ist der für den 13. März geplante Gipfel der EU mit Indien verschoben worden. Gesundheitsbehörden beider Seiten hätten nahegelegt, dass zurzeit nicht gereist werden soll, sagte ein Sprecher des indischen Außenministeriums am Donnerstag in Neu Delhi. Der Gipfel werde später stattfinden. Beim Treffen in Brüssel sollte es laut EU-Angaben um Handel, Investitionen, Energie, Klima und Migration gehen.

An dem Gipfel hätte auch Indiens Premierminister Narendra Modi teilnehmen sollen. Der hatte bereits am Mittwoch verkündet, dass er wegen des Virus von einem der wichtigsten Hindu-Feste kommende Woche fernbleiben werde.

+++ Münchner Immobilienmesse wegen Coronavirus verschoben +++

Die Münchner Immobilienmesse wird wegen der Verbreitung des Coronavirus verschoben. Die Veranstaltung soll nun statt in der zweiten Märzhälfte vom 24. bis 26. April stattfinden, wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten. Man habe sich entschlossen, dem Rat des bayerischen Gesundheitsministeriums und des Münchner Gesundheitsamts zu folgen und die Messe vorsorglich zu verschieben, obwohl es sich nicht um eine internationale Großveranstaltung handle. Vergangenes Jahr hatte die Messe 4200 Besucher.

+++ Wegen Coronavirus: Radrennen Strade Bianche abgesagt +++

Das italienische WorldTour-Radrennen Strade Bianche ist wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus abgesagt worden. Das berichten mehrere Medien in Italien. Das Rennen, das über die staubigen Schotterstraßen in der Toskana führt und in Siena endet, sollte ursprünglich am Samstag ausgetragen werden. Die Auflage soll nun zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Unklar ist noch, was mit der Rundfahrt Tirreno-Adriatico (11. bis 17. März) und dem Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo (21. März) passiert.

Unterdessen haben bereits einige Teams ihre Mannschaften für die Rennen in Italien zurückgezogen, darunter das britische Top-Team Ineos und die französische Mannschaft AG2R. Das Team Astana hat sich zumindest Mailand-Sanremo noch offen gehalten.

Am Mittwoch hatte die italienische Regierung entschieden, dass bis zum 3. April alle Sportveranstaltungen ohne Publikum stattfinden. In Italien gibt es die meisten Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 in Europa. Mehr als 3000 Menschen haben sich mit dem Virus infiziert, mehr als 100 sind bereits gestorben. Mehrere Fußballspiele der Serie A und des Pokals waren zuletzt bereits verlegt worden.

+++ Bildungsmesse didacta wird wegen Coronavirus verschoben +++

Die Bildungsmesse didacta wird wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verschoben. Das zuständige Ordnungsamt Leinfelden-Echterdingen in Baden-Württemberg habe dies auf dringende Empfehlung des zuständigen Gesundheitsamtes des Landkreises Esslingen verfügt, teilte die Messe Stuttgart am Donnerstag mit. Mit Hochdruck werde an einem nahen Alternativtermin gearbeitet. Ursprünglich sollte die Messe, die sich vor allem an Lehrkräfte und Erzieher richtet, vom 24. bis 28. März stattfinden. Die Messe Stuttgart hat etwa 85 000 Besucher erwartet.

+++ Wegen Coronavirus: Weltgrößte Fachmesse für Fernsehen fällt aus +++

Die weltgrößte Fachmesse für Fernsehen, die „MIPTV“ im französischen Cannes, fällt dieses Jahr aus Sorge vor dem Coronavirus aus. „In der jetzigen Lage haben viele unserer Kunden Bedenken geäußert, zu reisen“, teilte Messe-Verantwortlicher Paul Zilk mit. Die „MIPTV“ hätte vom 30. März bis 2. April stattfinden sollen. Eine Verschiebung erscheine den Ausrichtern unmöglich. Die Absage sei der sinnvollste Schritt. Nachgeholt wird lediglich das Serienfestival „Canneseries“, es soll nun Anfang Oktober stattfinden. Die Programme „MIPDoc“ and „MIPFormats“ fallen hingegen flach.

Die MIPTV zeigt Jahr für Jahr, was kurze Zeit später über Millionen Fernsehbildschirme in aller Welt flimmert. Mehr als 10 000 Verantwortliche von Sendern, Produktionsfirmen, Programmhändlern und Medienkonzernen sind in Cannes auf der Suche nach TV-Highlights.

+++ Getestet: Jörg Kachelmann hat kein Coronavirus +++

Fernsehmoderator Jörg Kachelmann hat sich wegen gesundheitlicher Beschwerden auf das neuartige Coronavirus testen lassen. Er hat es nicht. „Es ist erst mal nix mit #coronavirus“, twitterte der Schweizer am Donnerstag nach dem Testergebnis. Der 61-Jährige bedankte sich für die „vielen guten Wünsche“.

Der MDR hatte am Mittwoch bestätigt, dass Kachelmann erkrankt ist und daher die Talkshow „Riverboat“ am 6. und 13. März nicht moderieren könne. Axel Bulthaupt werde Kachelmann in den beiden Sendungen vertreten, schrieb der Sender auf Twitter. Kachelmann moderiert die MDR-Talkshow gemeinsam mit Kim Fisher.

+++ Zum Schutz vor Coronavirus Grundschulen in Neu Delhi geschlossen +++

Zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus bleiben in der indischen Hauptstadt Neu Delhi alle Grundschulen bis Ende des Monats geschlossen. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, teilte Manish Sisodia von der Kommunalregierung der 20-Millionen-Einwohner-Metropole mit. In Indien wurden bislang 30 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus offiziell bestätigt. Damit sich der Erreger in dem Schwellenland mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern nicht ausbreitet, wurden bereits einige Schutzmaßnahmen wie Fiebermessen bei allen Passagieren internationaler Flüge eingeführt. Außerdem werden Menschen aus den großen Epidemieherden Italien, China, Südkorea, Japan und dem Iran keine Visa mehr ausgestellt. Auch Menschen aus anderen Ländern, die sich unlängst in den genannten Ländern aufgehalten hatten, dürfen nicht einreisen.

+++ Im Iran bleiben alle Schulen und Unis den März über geschlossen +++

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus bleiben die Schulen und Hochschulen im Iran den ganzen Monat über geschlossen. Die Vorsichtsmaßnahme gelte nun für alle Schulen und Hochschulen im Land bis zum Ende des iranischen Jahres am 19. März, sagte Gesundheitsminister Said Namaki am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Teheran. Am 19. März beginnen im Iran Neujahrsferien, die bis zum 3. April dauern. Die Universitäten des Landes ebenso wie die Schulen in mehreren Provinzen sind bereits seit knapp zwei Wochen geschlossen.

+++ Frankreich deckelt Preis für Desinfektionsgel auf drei Euro +++

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus deckelt Frankreich den Preis für Desinfektionsgel auf drei Euro pro 100 Milliliter. Das sieht ein Regierungsdekret vor, das am Freitag in Kraft treten soll, wie Wirtschafts-Staatssekretärin Agnès Pannier-Runacher am Donnerstag im Radiosender France Info sagte. Für 50 Milliliter sollen Verbraucher demnach bis zu zwei Euro zahlen, für 100 Milliliter maximal drei Euro. Die Regierung rechnet mit der Zustimmung der Hersteller und der zuständigen Behörden, wie Pannier-Runacher weiter sagte. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hatte zuvor auf „einzelne Fälle“ von Wucherpreisen verwiesen. Desinfektionsgel für Hände ist in Frankreich derzeit in vielen Apotheken Mangelware.

+++ Geburtskirche in Bethlehem wird wegen Coronavirus-Verdachtsfällen geschlossen +++

Wegen Coronavirus-Verdachtsfällen wird die Geburtskirche in Bethlehem vorsorglich geschlossen. Die Entscheidung sei wegen Verdachtsfällen in der Region im Westjordanland getroffen worden, teilte ein Kirchenvertreter am Donnerstag mit. „Sicherheit geht vor“, betonte er. Am Donnerstagmorgen war die Kirche, die als Geburtsort von Jesus Christus gilt, allerdings noch geöffnet, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. 

Zuvor hatte das palästinensische Gesundheitsministerium zur Schließung von Kirchen, Moscheen und anderer Einrichtungen aufgerufen, nachdem aus einem Hotel in der Umgebung von Bethlehem mehrere Coronavirus-Verdachtsfälle gemeldet worden waren. Laut einem Vertreter der örtlichen Gesundheitsbehörde war Ende Februar eine Gruppe Griechen in dem Hotel, von denen zwei später positiv auf das Virus getestet wurden. In der Folge wurden unter dem Hotelpersonal vier Verdachtsfälle ausgemacht, ihre Testergebnisse standen jedoch noch aus. Bislang wurde in den Palästinensergebieten keine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. 

Coronavirus führt zur ersten Airline-Pleite: Flybe muss Flugbetrieb einstellen 12.05

+++ Covid-19: Zahl der Toten, Infizierten im Iran steigt weiter +++

Die offizielle Zahl der Coronavirus-Toten und -Infizierten im Iran ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums erneut gestiegen. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden habe sich die Zahl der Toten von 92 auf 107 erhöht, sagte Ministeriumssprecher Kianush Dschahanpur am Donnerstag in Teheran. Insgesamt sind laut Dschahanpur 3513 Menschen – 591 mehr als am Vortag – positiv auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Die tatsächlichen Fallzahlen im Iran könnten aber weitaus höher liegen, wird befürchtet. Alleine in der Hauptstadt Teheran haben sich nachweislich 1352 Menschen mit dem Virus infiziert. Gleichzeitig seien 739 Patienten geheilt und aus den Krankenhäusern entlassen worden, so der Sprecher.

+++ RTL verzichtet auf Vor-Ort-Berichterstattung von Formel-1-Saisonstart +++

Angesichts des Coronavirus verzichtet RTL auf eine Vor-Ort-Berichterstattung vom Formel-1-Saisonauftakt in Australien am 15. März. Wie der Kölner TV-Sender mitteilte, gilt diese Maßnahme auch für den zweiten Grand Prix in Bahrain eine Woche später. „Aufgrund der weltweiten und nicht kalkulierbaren Verbreitung des Coronavirus und den Risiken für die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen“ habe man sich zu diesem Schritt entschlossen.

RTL hatte bereits vor rund zwei Wochen mitgeteilt, dass man die Live-Übertragung des dritten Formel-1-Rennens in Vietnam komplett im Sendezentrum Köln produzieren werde. Für Australien und Bahrain ist das nun ebenfalls der Fall. Das Bild-Material wird vom Veranstalter gestellt.

Der Große Preis von China als viertes Rennen des Jahres war wegen der Verbreitung des Coronavirus bereits auf einen späteren Zeitpunkt verschoben worden. Insbesondere hinter der Austragung der Rennen von Bahrain und Vietnam stehen nun Zweifel.

+++ Airlines rechnen weltweit mit Umsatzeinbruch von mehr als 100 Milliarden Euro +++

Die Fluggesellschaften rechnen weltweit wegen der Ausbreitung des Coronavirus mit massiven Einnahmeverlusten. Die Internationale Luftverkehrsvereinigung IATA erklärte am Donnerstag in Singapur, sie rechne mit Einbußen von insgesamt bis zu 113 Milliarden Dollar (101 Milliarden Euro). Die derzeitige Lage infolge des neuartigen Virus sei „beinahe beispiellos“, erklärte IATA-Generaldirektor Alexandre de Juniac. Innerhalb von gut zwei Monaten hätten sich die Aussichten der Fluggesellschaften in den meisten Regionen der Welt „radikal verdüstert“. Wegen der Coronavirus-Epidemie wurden weltweit zahlreiche Flugverbindungen gestrichen, mehrere Länder verhängten Reiseverbote. 

+++ Coronavirus: Rund 100.000 Israelis in Heimquarantäne +++

Nach Verhängung strenger Einreisebestimmungen aus Sorge vor der Ausbreitung des neuen Coronavirus befinden sich nach Medienberichten vom Donnerstag rund 100.000 Israelis in Heimquarantäne. Reisende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Spanien dürfen nach einer Entscheidung des Gesundheitsministeriums außerdem nicht mehr einreisen – es sei denn, sie können glaubhaft versichern, dass sie eine zweiwöchige häusliche Quarantäne einhalten können. Davon nicht betroffen sind Personen, die mit Transitflügen über diese fünf Länder nach Israel kommen. Touristen, die sich bereits im Land aufhalten, können ihre Reise fortsetzen, solange sie keine Krankheitssymptome aufweisen. 

Die israelische Armee brach am Mittwoch eine gemeinsame Übung mit mehr als 600 US-Soldaten ab, die aus Deutschland und den USA eingereist waren. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist das Virus mittlerweile bei 15 Personen in Israel nachgewiesen. Todesfälle wurden bisher nicht erfasst.

+++ Zahl bestätigter Coronavirusfälle in Deutschland auf 349 gestiegen +++

Die Zahl der bestätigten Coronavirusfälle in Deutschland ist bis Donnestagfrüh auf 349 gestiegen. Das waren rund hundert mehr als am Vortag, wie aus den aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervorging. Die meisten Fälle gab es nach wie vor in Nordrhein-Westfalen. Dort wurden wurden 175 bestätigte Infektionen gemeldet, die meisten im Landkreis Heinsberg. In Baden-Württemberg wurden 65 und in Bayern 52 Fälle registriert. In allen anderen Bundesländern traten bislang meist Einzelfälle auf. Sachsen-Anhalt ist bisher das einzige Land, aus dem noch keine bestätigte Coronainfektion gemeldet wurde.

Coronaverdacht Grand Princess 11.20

+++ Erster Coronavirus-Patient in Polen war zuvor in Heinsberg +++

Der erste bestätigte Coronavirus-Patient in Polen hat sich zuvor längere Zeit im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen aufgehalten. „Der Mann hat uns in einem Gespräch erklärt, dass er etwa zwei Wochen während der Karnevalssaison dort war“, sagte die Sprecherin der Universitätsklinik in Ziolona Gora am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Warschau. Die Zahl der mit dem neuen Coronavirus infizierten Menschen im Kreis Heinsberg ist erneut angestiegen: Es gehe jetzt um rund 150 bestätigte Fälle, sagte der Landrat Stephan Pusch (CDU) am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“.

Am Mittwoch hatte Polens Gesundheitsminister Lukasz Szumowski bekannt gegeben, dass das neuartige Coronavirus erstmals bei einem Patienten in seinem Land nachgewiesen worden war. Der Erkrankte aus der westpolnischen Woiwodschaft Lebus hatte sich nach seiner Rückkehr aus Deutschland wegen Fieber und Husten telefonisch an seinen Hausarzt gewandt und war mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus in Zielona Gora gebracht worden.

+++ Coronavirus: Acht neue Infizierte in Österreich – Patienten entlassen +++

In Österreich ist die Zahl der mit dem neuen Coronavirus Infizierten auf 37 gestiegen. Das bedeute ein Plus von acht Fällen gegenüber Mittwoch, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Insgesamt wurden bisher in Österreich 3711 Tests gemacht. Unterdessen konnten die ersten beiden österreichischen Coronavirus-Patienten die Innsbrucker Universitätsklinik nach zehn Tagen gesund wieder verlassen. Die 24-jährige Italienerin und ihr gleichaltriger Bekannter seien seit Tagen fieberfrei und zwei Mal negativ auf das Coronavirus getestet worden, sagte der Leiter der Infektiologie an der Med Uni Innsbruck, Günther Weiss, im Ö1-Frühjournal. „Das heißt, sie haben diese Infektion ausgeheilt und überstanden und sie sind auch nicht mehr ansteckend und infektiös.“

+++ Wegen Coronavirus: Astana-Team fährt bis 20. März keine Radrennen +++

Nach dem britischen Top-Radrennstall Ineos wird auch das Astana-Team wegen des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus vorerst an keinem Rennen teilnehmen. Der Rennstall aus Kasachstan teilte am Donnerstag mit, dass man bis zum 20. März eine Wettkampfpause einlegen werde. Diese Vorsichtsmaßnahme betrifft die Radrennen Strade Bianche, Paris-Nizza sowie Tirreno-Adriatico.

Am Mittwoch hatte das Team Ineos um die Tour-de-France-Sieger Egan Bernal und Chris Froome erklärt, dass es bis zur Katalonien-Rundfahrt am 23. März kein Rennen bestreiten werde. Der britische Rennstall begründete die Entscheidung mit dem plötzlichen Tod von Sportdirektor Nicolas Portal, aber auch mit der ungewissen Situation im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus.

+++ Erster Todesfall durch Coronavirus in der Schweiz +++

Die Schweiz meldet den ersten Todesfall durch das neuartige Coronavirus im Land. Das teilten die Behörden im Kanton Waadt am Donnerstag mit. Dies berichten die Nachrichtenagentur Reuters und die „Neue Zürcher Zeitung“

Die 74-jährige Frau sei eine Risikopatientin gewesen, weil sie Vorerkrankungen hatte. Sie wurde seit dem 3. März im Krankenhaus in Lausanne am Genfersee behandelt. Schweizweit gehen die Behörden inzwischen von mehreren Dutzend Infektionen aus. Rund 60 wurden bereits von einem Referenzlabor in einem zweiten Test definitiv bestätigt. Bei weiteren etwa 40 Menschen wurden das Virus in einem ersten Test nachgewiesen.

+++ Erste Infektionen mit Coronavirus in Ungarn bestätigt +++

In Ungarn wurden erstmals Infektionen mit dem neuen Coronavirus festgestellt. Infiziert sind zwei Studenten aus dem Iran, wie das ungarische Gesundheitsamt am Mittwochabend mitteilte. Wahrscheinlich hätten sich die beiden im Iran infiziert, erklärte die Behörde weiter. Sie wurden in ein Budapester Krankenhaus gebracht. Einer der beiden Patienten studiert den Angaben zufolge in Budapest, der andere in der westungarischen Stadt Györ.

+++ China sagt Besuch von Präsident Xi in Japan wegen Coronavirus ab +++

China hat einen mit Spannung erwarteten Staatsbesuch von Präsident Xi Jinping in Japan wegen des grassierenden Coronavirus abgesagt. Das gab die japanische Regierung am Donnerstag bekannt. Eigentlich wollte Xi im April nach Japan kommen. Er wäre der erste Staatsbesuch eines chinesischen Präsidenten in Japan seit mehr als zehn Jahren gewesen. Geplant war unter anderem eine Audienz bei Japans Kaiser Naruhito und ein Gipfeltreffen mit dem rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. China, wo das neue Coronavirus ausgebrochen war, hofft, den Besuch von Präsident Xi in Japan zu einem späteren Zeitpunkt nachholen zu können, hieß es.

Damit sollte die jüngste Verbesserung in den jahrelang wegen Japans Umgang mit seiner kriegerischen Vergangenheit sowie Territorialstreitigkeiten belasteten Beziehungen der asiatischen Wirtschaftsmächte untermauert werden. Doch das Virus Sars-CoV-2 hatte die Vorbereitungen erschwert. Der letzte Präsident Chinas, der Japan einen Staatsbesuch abstattete, war Hu Jintao im Mai 2008 gewesen.

+++ Thailand rät zur Haus-Quarantäne – auch für Reisende aus Deutschland +++

Thailand empfiehlt Reisenden aus bestimmten Ländern, sich wegen des neuen Coronavirus nach der Ankunft in dem südostasiatischen Land für zwei Wochen in häusliche Quarantäne zu begeben. Dies gilt auch bei Einreisen aus Deutschland. Dabei handelt es sich um eine Empfehlung. Urlauber werden also nicht verpflichtet, in ihrem Hotel zu bleiben. Das thailändische Gesundheitsministerium forderte am Donnerstag bestimmte Einreisende außerdem dazu auf, Menschenansammlungen zu vermeiden. 

Neben Deutschland sind laut einer Liste der zuständigen thailändischen Behörde Einreisen aus folgenden Ländern mit Fällen der Lungenkrankheit Covid-19 betroffen: China, Hongkong, Macau, Taiwan, Südkorea, Japan, Singapur, Italien, Iran und Frankreich. In Thailand selbst gibt es bislang 47 bekannte Fälle des neuen Virus. Laut der Behörden wird bei allen Einreisenden am Flughafen auf Fieber kontrolliert.

+++ Lehrerverband gegen Schulschließungen wie in Italien +++

Der Deutsche Lehrerverband lehnt flächendeckende Schulschließungen wegen des neuartigen Coronavirus wie in Italien ab. Lange Komplettschließungen ohne „konkret nachgewiesene, bestätigte Verdachtsfälle“ halte er für falsch, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. „Das wäre ein Maßnahmenoverkill.“ Auch Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann hält generelle Schulschließungen im Kampf gegen das Virus nicht für nötig. Sollte aber etwa eine Lehrerin erkranken, sei dies ein besonderer Fall. Dann müsse man darüber nachdenken, die Klasse zu Hause zu lassen oder die betroffene Schule für einen gewissen Zeitraum zu schließen, sagte die SPD-Politikerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

+++ Aus Angst vor Corona: Mann schließt seine Frau im Bad ein +++

Die Panik wegen des Coronavirus‘ hat mitunter kuriose Auswüchse: In Litauen hat ein Mann aus Angst vor dem Virus seine Frau im Badezimmer eingesperrt. Er ließ sie dort nicht mehr heraus, nachdem sie ihm erzählt hatte, sie habe sich mit jemandem unterhalten, der aus dem Ausland zurückgekehrt sei, teilte die Polizei mit. Die Frau habe dabei den Verdacht geäußert, sie könnte sich bei dem Gespräch vielleicht mit dem Erreger angesteckt haben. Als die Polizei eintraf, um die Frau zu befreien, gab es weder „Gewalt noch Beschwerden“, wie die Beamten weiter mitteilten. Es sei aber ein Krankenwagen gerufen worden. Örtlichen Medien zufolge fiel der Coronavirus-Test bei der Frau negativ aus. In Litauen gibt es bislang nur einen Infektionsfall mit dem neuartigen Erreger. Dabei handelt es sich um einen Mann, der sich zuvor in Norditalien aufgehalten hatte.

+++ Tausende sitzen vor Kalifornien auf Kreuzfahrtschiff „Grand Princess“ fest +++

Aus Angst vor einer Ausbreitung des neuartigen Coronavirus sitzen erneut tausende Menschen auf einem Kreuzfahrtschiff fest. Vor der Küste Kaliforniens sei die „Grand Princess“ gestoppt worden, weil Passagiere und Besatzungsmitglieder Krankheitssymptome gezeigt hätten, sagte Gouverneur Gavin Newsom vor Journalisten. Sie sollten nun auf den Erreger getestet werden. Bei elf Passagieren und zehn Besatzungsmitgliedern bestehe der Verdacht einer Infektion. Das Schiff war auf der Rückkehr von Hawaii nach San Francisco. Zuvor hatte die „Grand Princess“ eine Reise nach Mexiko absolviert. An Bord war auch ein 71-Jähriger, der an der durch das Coronavirus ausgelösten Atemwegserkrankung starb, wie der Gouverneur und die Reederei Princess Cruises mitteilten. Er ist der erste Todesfall durch das Virus in Kalifornien. 

+++ Maori verzichten wegen Coronavirus auf Nasengruß +++

Die Ureinwohner in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington wollen in Zeiten des neuen Coronavirus auf den traditionellen Nasengruß verzichten, den Hongi. Das Ganze sei kein Verbot, aber eine Sache des gesunden Menschenverstands, machte Stammeschef Kura Moeahu im Sender Radio New Zealand deutlich. Bei den Maori werden die Nasen aneinander gedrückt, damit man den Lebensatem des Gegenübers spürt. Zu sehen war das Ritual beispielsweise beim Nationalfeiertag Waitangi Day im Februar oder beim Besuch von Prinz Charles im vergangenen Jahr. In Neuseeland gibt es drei nachgewiesene Fälle des Virus Sars-CoV-2.

+++ Deutsches Gastronomie- und Hotelgewerbe fordert Staatshilfen +++

Das deutsche Gastronomie- und Hotelgewerbe fordert staatliche Hilfen wegen starker Geschäftseinbußen infolge des neuartigen Coronavirus. Von den Absagen von Großveranstaltungen und Messen seien Hotels, Eventcaterer und Gastronomiebetriebe „massiv betroffen“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Ingrid Hartges, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es dürfe nicht zugelassen werden, „dass Existenzen vernichtet werden“. Von der Ausbreitung des Coronavirus seien Firmen des Gastronomie- und Hotelgewerbes vor allem in den Messestädten betroffen, sagte Hartges. Aber auch Hotels und Gastronomiebetriebe in kleineren und mittleren Städten beklagten zunehmend Stornierungen von Firmenveranstaltungen. Zudem fehlten Neubuchungen von Geschäftsreisenden. Die private Nachfrage sei hingegen – mit Ausnahmen in stark betroffenen Regionen – vergleichsweise stabil. Von der Bundesregierung fordert die Dehoga-Chefin Unterstützung in Form von Liquiditätshilfen und Förderprogrammen. Auch müsse die Kurzarbeiterregelung „schnellstmöglich“ vereinfacht werden. Zudem solle es Steuererleichterungen geben, wie etwa die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf innerhalb von Restaurants verzehrte Speisen von 19 auf sieben Prozent.

+++ Wegen Coronavirus Risiko für Rezession in Deutschland gestiegen +++

Die Industrie sieht die Gefahr einer Rezession in Deutschland angesichts massiver Folgen für die Wirtschaft durch den neuartigen Coronavirus erheblich gestiegen. „Das wirtschaftliche Wachstum droht fast zum Erliegen zu kommen“, heißt es im neuen Quartalsbericht des Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Dieser liegt der DPA vor. Komme es nicht zu einer wirtschaftlichen Normalisierung in den von der Corona-Epidemie betroffenen Ländern im zweiten Quartal, erwartet der BDI für Deutschland für das Gesamtjahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Der BDI hatte bisher ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 0,5 Prozent erwartet. Dies liegt aber auch daran, dass das Jahr mehr Arbeitstage hat.

Neuer James-Bond-Film: Starttermin offenbar wegen Coronavirus um sieben Monate verschoben 6.45h

+++ Kalifornien ruft den Notstand aus +++

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hat wegen der Ausbreitung des Coronavirus den Notstand ausgerufen. Seine Entscheidung erfolgte nur wenige Stunden nach Bekanntwerden des ersten Todesfalls in dem Westküsten-Staat. „Mit 53 positiv getesteten Fällen ist dieses (Virus) nicht mehr nur in einem Teil unseres Staates isoliert“, sagte Newsom. Per Notstandserklärung können im Ernstfall rasch Gelder und andere Hilfsmittel mobilisiert werden. In Kalifornien wird bei Naturkatastrophen wie Waldbränden oder Erdbeben oft der Notstand ausgerufen, um Soforthilfe besser zu koordinieren. Bei dem Todesfall handele sich um einen älteren Mann, der sich vermutlich im Februar an Bord des Kreuzfahrtschiffs „Princess“ auf dem Weg von San Francisco nach Mexiko angesteckt habe, teilte die lokale Gesundheitsbehörde im Placer County mit. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Todesfälle in den USA auf elf.

Kassenärzte Krankschreibung 17.20

Meldungen von Mittwoch, den 4. März 2020:

+++ United Airlines schränkt Flugplan ein +++

Die US-Fluggesellschaft United Airlines streicht ihren Flugplan wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus erheblich zusammen. Internationale Flüge sollen im April um 20 Prozent eingeschränkt werden, wie das Unternehmen mitteilte. Im US-Heimatmarkt und Kanada sei eine Reduzierung um zehn Prozent vorgesehen. Die Flugplanänderungen sollen am 7. März in Kraft treten. 

Die Maßnahmen wirken sich auch auf die Personalplanung aus – bis Ende Juni werden keine Mitarbeiter mehr eingestellt, die nicht maßgeblich für den Geschäftsbetrieb sind. Zudem verschiebt United geplante Gehaltserhöhungen und will US-Beschäftige in unbezahlten Urlaub schicken. Wegen der erhöhten Unsicherheit bei der Reiseplanung sollen Kunden vorübergehend Umbuchungsgebühren erlassen werden.

+++ Alle Sportveranstaltungen in Italien ohne Publikum +++

Alle Sportveranstaltungen in Italien sollen wegen des Ausbreitung des Coronavirus vorerst ohne Publikum stattfinden. Damit sollen weitere Ansteckungen vermieden werden, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Abend in einer Videobotschaft an das Land. Nach Medienberichten gilt dies bis zum 3. April.

+++ Erster Todesfall in Kalifornien +++

In Kalifornien wurde ein erster Todesfall gemeldet. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in den USA auf 11. Es handele sich um einen älteren Mann, der sich vermutlich im Februar an Bord des Kreuzfahrtschiffs „Princess“ von San Francisco nach Mexiko angesteckt habe, teilte die lokale Gesundheitsbehörde im Placer County

+++ US-Repräsentantenhaus stellt Milliarden für Kampf gegen Coronavirus bereit +++

Das US-Repräsentantenhaus will für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus neue Finanzmittel in Höhe von 8,3 Milliarden US-Dollar bereitstellen. Dafür wurde der Entwurf eines entsprechenden Nothilfegesetzes in die Parlamentskammer eingebracht, wie der zuständige Ausschuss mitteilte. „Wir müssen diese Gesetzgebung schnell umsetzen – Leben stehen auf dem Spiel“, erklärte die demokratische Ausschussvorsitzende Nita Lowey. 

Es wird erwartet, dass das Abgeordnetenhaus in den kommenden Tagen über das Gesetzespaket abstimmt. Es sieht drei Milliarden Dollar für die Entwicklung von Therapien und Impfstoffen vor. 2,2 Milliarden Dollar sollen für präventive Maßnahmen bestimmt sein. 435 Millionen Dollar sind für Hilfe im Ausland vorgesehen. 

+++ Macron stimmt sich mit Trump und Johnson ab +++ 

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat sich mit US-Präsident Donald Trump und dem britischen Premier Boris Johnson über ein gemeinsames Vorgehen gegen die Coronavirus-Epidemie verständigt. Es gebe die Bereitschaft, die „wissenschaftliche, gesundheitliche und wirtschaftliche Antwort“ auf das Virus im Rahmen der G7-Präsidentschaft der USA aufeinander abzustimmen, schrieb Macron auf Twitter. Er habe mit Trump ein hervorragendes Gespräch gehabt, so der französische Präsident.

Auch Großbritanniens Premierminister Johnson und Macron hätten vereinbart, gemeinsam an einer internationalen Reaktion zur Bekämpfung der Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu arbeiten, teilte die Downing Street mit. Johnson habe Macron über das Vorgehen Großbritanniens zur Eindämmung des Virus informiert, hieß es. Macron wollte Medienberichten zufolge am Donnerstag rund 30 Ärzte, Wissenschaftler und Laborleiter für ein Gespräch empfangen.

+++ Kinostart des neuen James-Bond-Films wegen Coronavirus verschoben +++

Gegen das Coronavirus ist auch James Bond machtlos: Der Start des neuen Kinofilms über den britischen Superagenten wird wegen der weltweit grassierenden Epidemie um mehrere Monate verschoben. Wie die Produzenten am Mittwoch via Twitter mitteilten, soll der Streifen „Keine Zeit zu sterben“ statt wie geplant im April erst im November in die Kinos kommen.      Nach „sorgfältiger Überlegung“ sei entschieden worden, den Starttermin in Großbritannien auf den 12. November und in den USA auf den 25. November zu verschieben, hieß es in der Twitter-Botschaft. Wann der Film in Deutschland und anderen Ländern Premiere feiert, steht demnach noch nicht fest.

+++ Italien schließt wegen Coronavirus Schulen im ganzen Land +++

Italien schließt wegen der Verbreitung des neuartigen Coronavirus die Schulen im ganzen Land. Sie sollen von Donnerstag bis 15. März geschlossen bleiben, bestätigte Schulministerin Lucia Azzolina am.

+++ Mehr als hundert Tote durch Coronavirus in Italien +++

In Italien sind inzwischen mehr als hundert Menschen am neuartigen Coronavirus gestorben. Es gebe 107 bestätigte Todesopfer, teilte der italienische Zivilschutz  mit. Mehr als 3000 Menschen seien landesweit an dem Virus erkrankt. 

+++ Spahn gegen Schließung sämtlicher Schulen in Deutschland +++

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält nichts davon, wegen der Corona-Epidemie sämtliche Schulen in Deutschland zu schließen. Über solche Maßnahmen solle jeweils vor Ort entschieden werden, sagte Spahn nach Beratungen mit seinen Amtskollegen aus den Bundesländern in Berlin. Er halte „pauschale Schließungen nicht für angemessen“, sagte der Gesundheitsminister. Spahn verwies darauf, dass bei Schließungen von Schulen auch die Folgen betrachtet werden müssten – etwa wenn Ärzte wegen der Betreuung ihrer Kinder dann zu Hause bleiben müssten.

+++ Coronavirus: Israels Fluggesellschaft El Al entlässt 1000 Mitarbeiter +++

Die israelische Fluggesellschaft El Al hat wegen der Coronavirus-Krise strenge Sparmaßnahmen beschlossen. 1000 Mitarbeiter sollen entlassen werde, wie ein Sprecher der Airline bestätigte. Außerdem solle das Gehalt von Führungsmitgliedern um 20 Prozent gekürzt werden. Dies gelte seit dem 1. März. Es werde bis auf Weiteres keine Neueinstellungen geben.

Der Zeitung „Times of Israel“ zufolge hat El Al 6300 Mitarbeiter, davon 3600 Festangestellte

+++ Apotheker können Desinfektionsmittel leichter vor Ort herstellen +++

Für den Kampf gegen das neue Coronavirus sollen Apotheken leichter Desinfektionsmittel direkt vor Ort herstellen können. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte nach Beratungen mit seinen Länderkollegen am Mittwoch in Berlin, dafür sei eine Ausnahmeregelung mit dem Bundesumweltministerium beschlossen worden. Diese ermögliche es Apotheken, Mittel zur Händedesinfektion für den privaten Gebrauch mit Industriealkohol herzustellen. Denn das Virus sei „alkoholsensibel“, erläuterte Spahn. 

Die Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, die Berliner Senatorin Dilek Kalayci (SPD), begrüßte die Entscheidung des Bundes, zentral Schutzausrüstung wie Masken für medizinisches Personal zu beschaffen. Spahn betonte, dass dies ergänzend vorgesehen sei – alle Beteiligten wie Praxen und Krankenhäuser sollten weiterhin auch selbst Material kaufen. Für den Bund sollen sich Mitarbeiter des Gesundheits- und des Verteidigungsministeriums um die Beschaffung kümmern.

Thema des Bund-Länder-Treffens waren laut Spahn auch Möglichkeiten, zentrale Anlaufstellen für Tests einzurichten, damit nicht alle Patienten in Praxen gehen müssten. Gesprochen worden sei auch über Initiativen, bei denen sich Ärzte im Ruhestand oder Medizinstudenten freiwillig an Maßnahmen beteiligten. Das Robert Koch-Institut (RKI) habe nunmehr den vorhandenen Pandemieplan an die aktuelle Coronavirus-Lage angepasst. RKI-Präsident Lothar Wieler machte deutlich, dass darin nun eine vergleichsweise lange Eindämmungsphase vorgesehen sei. 

Diese Strategie, die Ausbreitung zu verlangsamen, solle fortgesetzt werden, sagte Senatorin Kalayci. Zugleich werde bereits eine zweite Stufe in den Blick genommen, anfällige Menschen wie Ältere besonders zu schützen. Spahn bekräftigte, dass es Behörden vor Ort am besten einschätzen könnten, ob etwa Großveranstaltungen abgesagt oder Schulen zeitweise geschlossen werden sollten. Dies solle nicht der Bund entscheiden. Pauschale Schul- oder Universitätsschließungen wie in Italien erwogen, hielte er hierzulande für nicht angemessen.

+++ Wegen Coronavirus: Kanadas Notenbank senkt Leitzins deutlich +++

Die kanadische Notenbank hat wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus erstmals seit mehr als vier Jahren den Leitzins gesenkt. Der Leitzins werde um 0,5 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent reduziert, teilte die Zentralbank am Mittwoch in Ottawa mit.

Die Ausbreitung des Coronavirus stelle einen „negativen Schock“ für die kanadische Wirtschaft und die Weltwirtschaft dar. Die Notenbank sei bereit, die Zinsen – falls nötig – weiter zu senken. Die Entscheidung sei Teil einer weltweiten Reaktion auf die Krise. Bereits am Dienstag hatte die US-Notenbank den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte reduziert. Die Notenbanken und Finanzminister der G7-Länder hatten am Dienstag Handlungsbereitschaft signalisiert.

+++ Auf Coronavirus getestet: Kachelmann sagt „Riverboat“-Aufzeichnung ab +++

Fernsehmoderator Jörg Kachelmann hat Aufzeichnungen für die MDR-Talkshow „Riverboat“ am Mittwoch abgesagt. Er sei auf das Coronavirus getestet worden, schrieb Kachelmann auf Twitter. „Ergebnis in Sachen Covid-19 kommt später heute rein. Je nachdem dauerts dann auch etwas länger mit der Pause“, so Kachelmann. 

Eine Sprecherin des MDR bestätigte, dass der Schweizer Moderator erkrankt ist und daher die Sendungen am 6. und 13. März nicht moderieren kann. Ob ein Verdacht auf Coronavirus besteht, konnte die Sprecherin nicht sagen. Axel Bulthaupt werde Kachelmann in den beiden Sendungen vertreten, schrieb der Sender auf Twitter. Kachelmann moderiert die MDR-Talkshow gemeinsam mit Kim Fisher.

+++ Spahn: „Außergewöhnliche Lage“ – Coronavirus „Herausforderung für den Staat“ +++

Jens Spahn sagte auf einer Pressekonferenz in Berlin, dass man in Deutschland mit dem Coronavirus eine „außergewöhnliche Lage“ habe. Der Coronavirus sei eine Herausforderung für den Staat. Die Situation setze das Gesundheitssystem unter Stress. Der Export von medizinischer Schutzkleidung werde gestoppt. Der Bund beschaffe zentral solche Materialien, die Länder müssten dies aber weiter ebenfalls tun. Über Schließungen von Schulen oder Absagen von Großveranstaltungen sollten die Länder und Kommunen vor Ort entscheiden und nicht der Bund, so der CDU-Minister. Laut Spahn habe das Robert-Koch-Institut den Pandemieplan an die aktuelle Corona-Epidemie angepasst. Apotheken sollen nun auch selbst Desinfektionsmittel herstellen dürfen.

+++ Spahn hält Pressekonferenz mit Landesgesundheitsministern +++

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine Pressekonferenz mit den Gesundheitsministern der Länder in Berlin gehalten. Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sagte, dass die Lage in Deutschland angekommen sei. „Die Ausbreitung ist da“, sagte sie. Man wolle die Strategie, die man habe, fortfahren. Großveranstaltungen müssten nochmals durchdacht werden, so die Senatorin. 

+++ Angriff auf Student aus Singapur – Londoner Polizei sucht Verdächtige +++

Wegen eines rassistisch motivierten Angriffs auf einen 23 Jahre alten Studenten aus Singapur hat Scotland Yard am Mittwoch Aufnahmen von vier verdächtigen Männern veröffentlicht. Das Opfer hatte bei der Prügelattacke in der Shopping-Meile Oxford Street am 24. Februar der Polizei zufolge Verletzungen im Gesicht durch Schläge und Tritte erlitten. Laut BBC gab der Student an, mit den Worten konfrontiert worden zu sein: „Ich will deinen Coronavirus nicht in meinem Land.“ 

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Erreger Sars-Cov-2 in Großbritannien stieg am Mittwoch von 51 auf 85 an. Auch mehrere chinesische Organisationen in Deutschland hatten nach Beginn der Coronavirus-Epidemie von einer Zunahme der Anfeindungen gegen Menschen mit asiatischen Wurzeln berichtet.

+++ Frage nach Coronavirus nervt Jürgen Klopp +++

Jürgen Klopp ist für seine klaren Meinungen zu vielen Themen bekannt. Nach dem Aus im FA Cup aber auf das Coronavirus angesprochen, reagierte der Fußball-Trainer des Champions-Legaue-Siegers FC Liverpool aber sichtlich genervt. „Ich trage ein Baseballcap und bin schlecht rasiert. Ich verstehe nichts davon. Das gilt für Politik und Corona. Wieso fragen Sie mich?“, sagte der 52-Jährige am Dienstagabend nach dem 0:2 gegen den FC Chelsea.

Es störe ihn, dass die Meinung von Fußballtrainern bei ernsten Themen wichtig sei. „Ich könnte genauso Sie fragen. Sie sind im selben Beruf wie ich, es ist völlig egal, was prominente Leute sagen“, sagte Klopp. Experten sollten über das Coronavirus reden und den Leuten sagen, was sie tun sollten. Seine Meinung zu Corona sei „wirklich unwichtig.“

„Ich mache mir genauso viele Sorgen wie Sie, vielleicht nicht ganz so viele. Ich lebe auf diesem Planeten. Ich wünsche mir eine sichere und gesunde Welt und gönne allen Menschen das Beste“, sagte Klopp. Er und sein Team würden sich auf den Fußball konzentrieren.

+++ Lufthansa lässt wegen des Coronavirus 150 Flugzeuge am Boden +++

Infolge der Flugstreichungen wegen des Coronavirus steht vorübergehend jedes fünfte Flugzeug der Lufthansa außer Dienst. Ein Unternehmenssprecher sagte AFP am Mittwoch, von weltweit 750 Lufthansa-Maschinen stünden „ab dieser Woche aufgrund der außergewöhnlichen Umstände rechnerisch 150 Flugzeuge am Boden“. Demnach werden durchschnittlich 25 Langstreckenmaschinen sowie 125 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge nicht eingesetzt und stehen beispielsweise als Reserve oder zur Wartung bereit. 

+++ Mutmaßlich erster Fall von Coronavirus-Ansteckung von Mensch zu Tier +++

Die Behörden in Hongkong haben eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bei einem Hund bestätigt. Bei mehreren Untersuchungen im Abstand einiger Tage sei das Haustier einer Coronavirus-Patientin „schwach positiv“ getestet worden, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Der Zwergspitz weise einen „niedrigen Infektionsgrad“ auf, erklärte das Hongkonger Landwirtschaftsministerium. Experten von Universitäten und der Weltorganisation für Tiergesundheit zufolge sei es mutmaßlich der erste Fall einer Übertragung von Mensch zu Tier.     Der Spitz gehört einer 60-jährigen Frau, die mit dem Coronavirus infiziert ist. Der Hund befindet sich in einem Tierheim in Quarantäne. Krankheitszeichen zeigt er den Angaben zufolge nicht. Das Tier solle nun weiterhin überwacht werden. Sobald der Test wieder negativ ausfalle, könne es zu seiner Besitzerin zurückkehren.    

In Hongkong werden alle Haustiere von Coronavirus-Infizierten seit Freitag systematisch unter Quarantäne gestellt. In der Metropole wurden bislang 102 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bei Menschen nachgewiesen, zwei Menschen starben.

+++ Hertha mit Maßnahmen gegen Coronavirus für Spiel gegen Werder +++

Hertha BSC hat weitere Maßnahmen im Kampf gegen den neuartigen Coronavirus für das Heimspiel in der Fußball-Bundesliga an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den SV Werder Bremen ergriffen. In einer Mitteilung am Mittwoch hieß es, dass der Partie „gegenwärtig nichts im Wege“ stehe und „nach aktuellem Stand wie geplant im Berliner Olympiastadion“ stattfinden soll. 

Der Hauptstadt-Club verwies auch noch einmal auf Hygiene-Standards und gestattet „ausnahmsweise das Mitbringen eigener Hygieneartikel wie Desinfektionsmittelbehältnissen bis zu einer Größe von 100-ml-Behältnissen“. Darüber hinaus bat der Verein „um entsprechende Eigenverantwortung und Sorgfalt“, falls sich Fans und potenzielle Besucher krank fühlen oder insbesondere grippeähnliche Symptome zeigen sollten. 

Aufgrund verschärfter „Sicherheits-, Hygiene- und Gesundheitsmaßnahmen“ müssten sich die Besucher auch auf Verzögerungen beim Einlass ins Olympiastadion einstellen.

+++ Israel mit neuen Einreisebestimmungen +++

Aus Sorge vor der Ausbreitung des neuen Coronavirus hat Israel neue Einreisebestimmungen verhängt. Israelische Rückkehrer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Spanien müssten sich für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben, teilte Regierungschef Benjamin Netanjahu am Mittwoch mit. Der Gesundheitsminister Jakov Litzman sagte, man werde Versammlungen mit mehr als 5000 Teilnehmern verbieten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist das Virus mittlerweile bei 15 Personen in Israel nachgewiesen. Tausende Israelis befinden sich nach offiziellen Angaben in häuslicher Quarantäne. Todesfälle wurden bisher nicht erfasst.

+++ Covid-19: Louvre wieder für Besucher geöffnet +++

Erleichterung bei Paris-Besuchern: Der Louvre ist wieder geöffnet. Das riesige Museum im Herzen der französischen Hauptstadt hatte am Sonntag und Montag nicht geöffnet, weil Mitarbeiter aus Sorge um die Covid-19-Epidemie ihre Arbeit niederlegten. Dienstags ist die Touristenattraktion stets geschlossen. Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye sagte am Mittwoch in Paris, Arbeitsniederlegungen dieser Art seien wegen der aktuellen Gesundheitslage im Land nicht gerechtfertigt. Das Kunstmuseum verzeichnete im vergangenen Jahr 9,6 Millionen Besucher. In Frankreich wurden mehr als 250 Infektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet. Vier Menschen starben bisher.

+++ Saudi-Arabien setzt kleine Pilgerfahrt nach Mekka und Medina aus +++

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat Saudi-Arabien die „Umrah“, die sogenannte kleine Pilgerfahrt nach Mekka und Medina, ausgesetzt. Die Entscheidung gelte sowohl für die Bürger des Landes als auch für Ausländer, berichtete die amtliche Nachrichtenagtentur Spa am Mittwoch unter Berufung auf eine Quelle im Innenministerium in Riad. Bereits vorige Woche hatten die Behörden die Vergabe von Visa für die Umrah gestoppt. Anders als der Hadsch, die Große Pilgerfahrt der Muslime, ist die Umrah grundsätzlich das ganze Jahr über möglich. Das Verbot dieser Pilgerfahrt werde nun ständig überprüft und aufgehoben, sobald es keine Gründe mehr dafür gebe, hieß es aus Riad. 

+++ Abstrich im Auto – Klinik richtet Drive-in für Coronavirus-Test ein +++

Beim Verdacht einer Infektion mit dem Coronavirus können sich Patienten in Groß-Gerau im eigenen Auto untersuchen lassen. Die Kreisklinik in Südhessen nimmt seit dem Wochenende auch Abstriche durch das Autofenster. „Der Drive-in für Corona-Tests wird als Alternative zur normalen Untersuchung in unserer MVZ-Praxis (Medizinisches Versorgungszentrum) angeboten“, sagte Krankenhaussprecher Martin Wohlrabe. Die Möglichkeit werde bisher gut angenommen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Sechs Tests seien mit diesem Verfahren bisher gemacht worden. Alle waren negativ. Für die Klinik bietet das Verfahren große Vorteile: Verdachtsfälle blieben sozusagen „in ihrer eigenen Quarantänestation“, erklärte Geschäftsführerin Erika Raab. Die medizinische Fachkraft, die die Abstriche nimmt, trage Schutzkleidung. Andere Klinikbedienstete und Patienten kämen mit dem Patienten nicht in Berührung. 

+++ Erster Fall von Coronavirus auf den Färöer-Inseln bestätigt +++

Auch die kleinen Färöer-Inseln haben ihren ersten Fall des neuartigen Coronavirus. Das bestätigte der färöische Gesundheitsminister Kaj Leo Holm Johannesen am Mittwoch auf einer Pressekonferenz, wie die dänische Nachrichtenagentur Ritzau unter Verweis auf Angaben lokaler Medien berichtete. Es handelt sich bei dem Infizierten demnach um einen Mann, der am 24. Februar von einem Kongress in Paris auf die Inseln im Nordatlantik zurückkehrt ist. Vier Familienangehörige, darunter zwei Kinder, befinden sich nun für 14 Tage in Quarantäne. Die Färöer-Inseln gelten wie Grönland als weitgehend autonom, gehören aber offiziell zum Königreich Dänemark.

+++ Dänische Kronprinzessin Mary sagt Paris-Reise +++ 

Die dänische Kronprinzessin Mary (48) reist wegen der Coronavirus-Auswirkungen nicht wie geplant zu einer internationalen Konferenz nach Paris. Da das Globale Umweltforum der Industriestaaten-Organisation OECD aufgrund der Situation um das Virus in begrenzterem Umfang als ursprünglich angedacht stattfinden solle, werde die Prinzessin nicht in die französische Hauptstadt reisen, teilte das dänische Königshaus am Mittwoch mit. Das Treffen ist für Donnerstag und Freitag angesetzt. Dänemark ist neben 35 anderen Ländern Mitglied der OECD.

+++ Italien erwägt alle Schulen und Universitäten +++

Italien schließt wegen der Verbreitung des neuartigen Coronavirus nach Medienberichten die Schulen im ganzen Land. Sie sollten von Donnerstag bis 15. März geschlossen bleiben, berichteten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise. In der EU ist Italien mit über 2500 Infektionen am stärksten betroffen. Bislang gab es 79 Todesopfer.

+++ Redner der Fraktionen im Bundestag danken Gesundheitspersonal – Lindner fordert Krisenstab auch für Wirtschaft+++

Nach der Regierungserklärung von Jens Spahn haben Rednerinnen und Redner aller Fraktionen sich zu dem Coronavirus geäußert, darunter Alice Weidel (AfD), Christian Lindner (FDP) und Sabine Dittmar (SPD). Politikerinnen und Politiker mahnten, dass man besonnen auf das Virus reagieren solle. Es gebe keinen Grund für Panik oder Hysterie, so der FDP-Abgeordnete Andrew Ullmann. Gleichzeitig wurde dem Gesundheitspersonal in Deutschland für ihre Arbeit gedankt. Weidel nutzte ihre Rede ebenfalls für Kritik an dem Krisenmanagement der Bundesregierung. Es müsse gehandelt werden. 

Die FDP fordert wegen der Folgen der Corona-Epidemie für Deutschland von der Bundesregierung die Einrichtung eines Krisenstabs auch für den Bereich Wirtschaft und Finanzen. „Wir erwarten ein Maßnahmenpaket, das auch fiskalische Maßnahmen umfasst“, sagte Partei- und Fraktionschef Christian Lindner am Mittwoch im Bundestag. Als Beispiel nannte er Sonderabschreibungen zur Entlastung von Unternehmen.    

Zudem sollten ohnehin geplante Steuerentlastungen vorgezogen werden, forderte Lindner weiter. Staatliche Investitionen sollten auch durch eine Straffung von Planungsprozessen beschleunigt werden. Weiter drängte der FDP-Chef auf flexiblere Regeln für Kurzarbeit. Zinssenkungen wie in den USA seien dagegen keine Lösung, da hier die Spielräume bereits ausgeschöpft seien.

+++ Spahn räumt Nachholbedarf bei Coronavirus-Tests ein +++

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eingeräumt, dass der Kampf gegen die schnelle Ausbreitung des Coronavirus nicht überall optimal laufe. „Es dauert teilweise noch zu lange, bis Verdachtsfälle getestet werden“, sagte Spahn am Mittwoch bei einer Regierungserklärung. „Die Situation ist weiterhin sehr dynamisch“, sagte er. Die zuständigen Akteure stünden unter großem Druck.

Zugleich warnte Spahn vor Kopflosigkeit und zu großen Ängsten. Deutschland könne sich auf Experten stützen, die zu den besten der Welt zählten – und die meisten Fälle verliefen symptomfrei bis milde. „Es wird in den betroffenen Regionen zu Einschränkungen im Alltag kommen“, so Spahn. So könnten weitere Kitas geschlossen und Großveranstaltungen abgesagt werden. 

„Das wird stellen- und phasenweise auch zu Stress im System führen“, so der Minister. So würden bei wachsendem Behandlungsbedarf wegen des Coronavirus wohl auch planbare Eingriffe verschoben. „Noch sind wir nicht an diesem Punkt.“ Er könne aber kommen.

Die Folgen der Angst vor dem Virus könnten aber weit größer sein als durch das Virus selbst. „Ja, ein Virus, mit dem wir keine Erfahrung haben, ist beunruhigend.“ So seien bereits einige Supermarktregal leergekauft gewesen. Aber die Gesellschaft habe Erfahrung mit Gefahren. Man müsse mit kühlem Kopf handeln. „Strafen Sie diejenigen, die versuchen, Angst und Falschmeldungen zu verbreiten, mit Nichtbeachtung“, mahnte Spahn. Unverantwortlich handele, wer etwa mit überteuerten Schutzmasken Kapital aus der Epidemie schlagen wolle oder Misstrauen gegen Institutionen säe.

+++ Spahn ruft Bürgerinnen und Bürger zu Besonnenheit und Zusammenhalt auf +++

Gesundheitsminister Spahn sagte in seiner Regierungserklärung am Mittwoch, dass die Behörden weiterhin darauf zielten, die Entwicklung zu verlangsamen und einzudämmen. Spahn rief die Bürger zugleich zu Besonnenheit und Zusammenhalt auf. 

Spahn stellte fest: „Aus der Corona-Epidemie in China ist eine Pandemie geworden.“ In Deutschland habe eine Epidemie begonnen. Der Krisenstab der Bundesregierung hat als weitere Krisenmaßnahme beschlossen, dass der Bund dringend benötigte Schutzkleidung für Praxen und Krankenhäuser jetzt zentral beschafft. Zudem werden Exporte weitgehend verboten.

Durch Quarantäne-Maßnahmen sei es über Wochen gelungen, die Ausbreitung des neuartigen Virus zu verhindern, betonte der Gesundheitsminister. Durch das vermehrte Auftreten in Ländern wie Italien oder dem Iran sei dann eine neue Situation entstanden. Bis dahin hatten die Infektionsketten als nachvollziehbar gegolten, was inzwischen nicht mehr der Fall ist.     

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+++ Spahn: „Bürger mit schweren Verläufen können darauf vertrauen, mit Expertise behandelt zu werden“

Jens Spahn betonte, dass Symptome wie Husten, Schnupfen oder Fieber in Deutschland tagtäglich behandelt würden. Menschen mit schweren Krankheitsverläufen könnten aber darauf vertrauen, dass sie gut behandelt werden würden. 

+++ Spahn: „Sicherheit der Bevölkerung geht vor“

Bundesgesundheitsminister Spahn sagte in seiner Regierungserklärung mit Hinblick auf Absagen von Messen und Großveranstaltungen, dass die Sicherheit der Bevölkerung vorgehe, „auch vor wirtschaftlichen Interessen“.

+++ Spahn in Regierungserklärung zu Coronavirus: Nehmen Situation sehr ernst – Höhepunkt der Epidemie „noch nicht erreicht“+++

Zur Stunde hält Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Regierungserklärung im Deutschen Bundestag zum Coronavirus. Er wiederholte, dass es sich um eine weltweite Pandemie handele. Man nehme die Situation sehr ernst. Der Höhepunkt des Ausbruchs sei noch nicht erreicht, so Spahn weiter. Die Lage würde laufend beobachtet. Die Lage sei von Ort zu Ort aber sehr unterschiedlich, so Spahn.

„Die Viruslast im Rachenraum ist sehr groß“, erklärte der Minister zum Coronavirus. Zuvor hätte man angenommen, dass das Virus im unteren Lungenflügel sitze. Die meisten Fälle würden mild verlaufen.

+++ Bis zu 200 Liter Desinfektionsmittel aus Uniklinikum gestohlen +++

Unbekannte Täter haben bis zu 200 Liter Hände-Desinfektionsmittel aus dem Lübecker Universitätsklinikum (UKSH) gestohlen. Die Mittel wurden in der vergangenen Woche aus verschiedenen Bereichen des Klinikums entwendet, wie UKSH-Sprecher Oliver Grieve am Mittwoch sagte. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass es sich bei den Tätern um eigene Mitarbeiter handele. Zuvor hatte NDR 1 Welle Nord darüber berichtet. Auch aus Kliniken in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hatte es zuletzt Berichte über den Diebstahl von Schutzmasken und Desinfektionsmittel gegeben.

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+++ Coronavirus-Verdacht in ICE nicht bestätigt – Zug darf weiterfahren +++

Ein Coronavirus-Verdachtsfall in einem ICE in Frankfurt hat sich nicht bestätigt. Der Zug mit 300 Reisenden war am Mittwoch um 10.45 Uhr am Bahnhof Frankfurt-Süd gestoppt worden. Um kurz nach 12.00 Uhr wurde er wieder freigegeben, wie die Deutsche Bahn berichtete. Laut Bundespolizeiinspektion konnten die rund 300 Fahrgäste ihre Reise von Kiel nach Stuttgart fortsetzen – darunter auch der Mann, der unter dem Verdacht stand, mit dem neuartigen Erreger infiziert zu sein. Details zu der Entscheidung über den Mann wurden zunächst nicht mitgeteilt.

+++ Coronavirus-Verdacht: ICE in Frankfurt gestoppt +++

Wegen eines Coronavirus-Verdachtsfalls ist in Frankfurt ein ICE gestoppt worden. Das teilte die Bundespolizeiinspektion am Mittwochmittag mit. Am Vormittag sei die Meldung eingegangen, dass sich in einem ICE aus Kiel eine männliche Person mit Verdacht auf das Virus befinde, hieß es in der Mitteilung. Der Zug war unterwegs nach Stuttgart, an Bord seien 300 Reisende.

„Da der ICE sich auf der Fahrt in Richtung Frankfurt Hauptbahnhof befand wurde er auf Anordnung der Bundespolizei in Frankfurt am Main Süd gestoppt und am Gleis 8 von Einsatzkräften abgesperrt.“ Die betreffende Person sei im Zug isoliert und das Gesundheitsamt informiert worden. Wann der Zug seine Fahrt Richtung Stuttgart fortsetzen kann, steht laut Bundespolizei noch nicht fest.

+++ Zunahme der Coronavirus-Fälle im Iran – knapp 3000 infiziert +++

Die offizielle Zahl der Coronavirus-Toten und -Infizierten im Iran ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums erneut gestiegen. Die Zahl der Toten habe sich innerhalb von 24 Stunden von 77 auf 92 erhöht, sagte Ministeriumssprecher Kianush Dschahanpur am Mittwoch in Teheran. Insgesamt sind laut Dschahanpur 2922 Menschen – 586 mehr als am Vortag – positiv auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gleichzeitig seien 552 Patienten geheilt und aus den Krankenhäusern entlassen worden, so der Sprecher.

+++ Erster Fall von Coronavirus-Infektion in EU-Institutionen +++

Die EU-Institutionen haben den ersten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Ein Mitarbeiter der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA) in Brüssel sei positiv auf das Virus getestet worden, sagte eine EDA-Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Demnach kam der Beamte am 23. Februar von einer Reise nach Italien zurück, wo es derzeit die mit Abstand meisten Fälle von Infektionen mit dem Virus in Europa gibt.         

Nach Angaben auf der Website der Agentur empfängt sie jeden Monat rund tausend Besucher in Brüssel. Der EDA-Sprecherin zufolge wurden nun bis zum 13. März alle Treffen der Agentur abgesagt. Mehrere EU-Institutionen haben in den vergangenen Tagen Sicherheitsmaßnahmen wegen der Virus-Erkrankung getroffen. Das Europaparlament beschloss am Montag, für drei Wochen keinerlei Besucher mehr zuzulassen. Plenar- und Ausschusssitzungen sollen aber normal weiterlaufen.

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+++ Coronavirus: Pflegepersonal-Vorgaben für Kliniken ausgesetzt +++

Angesichts der Ausbreitung des neuen Coronavirus können Kliniken vorübergehend von Vorgaben zur Mindestbesetzung mit Pflegekräften abweichen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) setzte die festen Personaluntergrenzen für bestimmte Stationen bis auf weiteres außer Kraft. „Die Krankenhäuser müssen bei der Personalplanung flexibel auf die Ausbreitung des Coronavirus reagieren können“, sagte er am Mittwoch. „Deshalb entlasten wir sie in dieser Lage bis auf weiteres von Dokumentationsaufwand und Auflagen in der Pflege.“

+++ Londoner Buchmesse wegen Coronavirus abgesagt +++ 

Nach der Buchmesse in Leipzig ist nun auch die Londoner Buchmesse wegen des Coronavirus-Ausbruchs abgesagt worden. Das teilten die Veranstalter am Mittwoch auf der Webseite der London Fair Book mit. Der Branchentreff hätte vom 10. bis 12. März stattfinden sollen.

+++ Hannover Messe wegen Ausbreitung des Coronavirus verschoben +++

Wegen der anhaltenden Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verschieben die Veranstalter der Hannover Messe die weltgrößte Industrieschau. Das Branchentreffen mit rund 6000 Ausstellern, das vom 20. bis 24. April in der niedersächsischen Landeshauptstadt geplant war, soll jetzt vom 13. bis 17. Juli stattfinden. Dies teilte die Deutsche Messe AG am Mittwoch mit.

Andere internationale Messen wie der Mobile World Congress in Barcelona, die ITB in Berlin, die Leipziger Buchmesse, der Genfer Automobilsalon oder die Handwerksmesse in München wurden bereits gestrichen. Zwei für den März geplante Branchentreffen hatten die Veranstalter in Hannover ebenfalls bereits verschoben. Sowohl die Halal-Messe für islamkonforme Produkte als auch die IT-Messe Twenty2X sollen neue Termine bekommen.

+++ Bundesregierung untersagt Export von Atemmasken ins Ausland +++

Angesichts der weiteren Ausbreitung des Coronavirus untersagt die Bundesregierung den Export von Atemmasken und anderer Schutzausrüstung. Ein entsprechendes Verbot wurde am Mittwoch im Bundesanzeiger veröffentlicht, wie der Krisenstab aus Gesundheits- und Innenministerium mitteilte. Betroffen sind etwa auch Handschuhe und Schutzanzüge. Ausnahmen sollen nur noch unter engen Voraussetzungen möglich sein, unter anderem im Rahmen internationaler Hilfsaktionen.

Das Bundesgesundheitsministerium beschafft solche Ausrüstung nun zentral für Arztpraxen, Krankenhäuser und Bundesbehörden, wie mitgeteilt wurde.

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+++ Coronavirus: Deutsche sollen im Ausland in Quarantäne bleiben +++

Deutsche, die im europäischen Ausland auf Anweisung lokaler Behörden in Quarantäne gehen, sollen diese dort auch zu Ende führen. Das empfiehlt der Krisenstab der Bundesregierung, der sich mit den Folgen des neuen Coronavirus befasst. 

Damit werde auch entschieden, dass Deutsche, die in einem Hotel auf der spanischen Insel Teneriffa in Quarantäne sind, frühestens am kommenden Dienstag zurückkehren können, teilte der gemeinsame Krisenstab von Innenministerium und Gesundheitsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Das Auswärtige Amt werde außerdem einen Hinweis veröffentlichen, „dass auf Kreuzfahrtschiffen ein erhöhtes Quarantäne-Risiko besteht“.

+++ Wegen Coronavirus: Rhein-Neckar Löwen schränken Fan-Kontakt ein +++

Aus Sorge vor dem Coronavirus schränken die Rhein-Neckar Löwen den Kontakt zu ihren Fans ein. So soll es unter anderem nach den Heimspielen des Handball-Bundesligisten „auf unbestimmte Zeit“ keine Autogrammstunden mehr geben, wie der Club am Mittwoch mitteilte. Außerdem wird es für die Löwen-Profis vor den Partien vorerst kein gemeinsames Einlaufen mit Kindern mehr geben. Auch die sogenannten „Schul-Safaris“, bei denen die Mannheimer regelmäßig mit Schulkindern Handball spielen, fallen vorerst aus. 

„Die Entscheidung ist den Löwen nicht leichtgefallen“, heißt es in der Mitteilung. „Unter Berücksichtigung der aktuellen Situation und der Empfehlungen der zuständigen Behörden ist man von Club-Seite zu dem Schluss gekommen, dass dieses Maßnahmenpaket zunächst das angemessene ist, um in erster Linie die Mannschaft zu schützen.“

+++ Frankreich fordert wegen Coronavirus Konjunkturspritze für die Eurozone +++

Frankreich fordert wegen der Negativ-Effekte des neuartigen Coronavirus eine Konjunkturspritze für die Eurozone. Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire sagte am Mittwoch vor einer Telefonkonferenz der Eurogruppe, die Euro-Länder sollten die Möglichkeit für einen Rückgriff auf Haushaltsmittel ebnen. Die Gelder sollten aktiviert werden, „wenn wir in einigen Wochen feststellen, dass das Wachstum der Eurozone wirklich hart getroffen ist“.

+++ Russland untersagt Export von Schutzausrüstung und Medizinprodukten +++

Russland will angesichts der Ausbreitung des Coronavirus den Bestand an medizinischer Ausrüstung im Land sichern. Die Regierung veröffentlichte am Mittwoch ein Dekret, wonach der Export von 17 Utensilientypen seit Montag untersagt ist. Das Verbot gilt demnach unter anderem für Schutzmasken und -anzüge, Handschuhe sowie Atemgeräte, die damit vorerst der Behandlung von Patienten und der Öffentlichkeit in Russland vorbehalten sind. Humanitäre Hilfslieferungen und persönliche Sendungen sind davon ausgenommen.    

In Russland wurden sechs Coronavirus-Fälle bestätigt. Russland verbietet mittlerweile fast alle Besuche chinesischer Bürger, wenngleich seine größte Airline Aeroflot nach wie vor einige Flüge von und nach China anbietet. Auch für Reisende aus dem Iran und aus Südkorea ist die Einreise nach Russland eingeschränkt.

+++ EZB führt Schutzmaßnahmen wegen Coronavirus ein +++

Die Europäische Zentralbank (EZB) führt angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Schutzmaßnahmen ein. Reisen von Direktoriumsmitgliedern und Mitarbeitern, die nicht unbedingt notwendig sind, werden bis 20. April abgesagt, wie die Notenbank am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Das gilt auch für nicht notwendige Besuche des Gebäudes und des Besucherzentrums. Der für 26. März in Brüssel geplante Auftakt von Dialog-Veranstaltungen mit Vertretern der Gesellschaft zur geldpolitischen Strategie der EZB soll zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. 

Damit wolle die Notenbank die Sicherheit und das Wohlergehen der Mitarbeiter gewährleisten, erläuterte EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

+++ Zahl der gemeldeten Coronainfektionen in Deutschland auf 240 gestiegen +++

Die Zahl der gemeldeten Coronainfektionen in Deutschland ist auf 240 gestiegen. Das teilte das Robert-Koch-Institut am Mittwochmorgen mit. Inzwischen waren bis auf Sachsen-Anhalt alle Bundesländer betroffen, aber in unterschiedlichem Ausmaß. Schwerpunkt des Geschehens ist Nordrhein-Westfalen, wo mit 111 nahezu die Hälfte der gemeldeten Fälle auftrat. Auch Bayern mit 48 und Baden-Württemberg mit 44 Coronafällen waren stärker betroffen. Länder wie Thüringen, Sachsen und das Saarland meldeten hingegen bislang einen Fall. Das neuartige Virus breitet sich derzeit weltweit aus. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will am Mittwoch im Bundestag eine Regierungserklärung zur Ausbreitung abgeben und mit seinen Länderkollegen beraten.

+++ Frankfurter Messe verschiebt weitere Veranstaltungen +++

Die Frankfurter Messe hat wegen des neuartigen Coronavirus weitere Großveranstaltungen verschoben. Die auf Veranstaltungstechnik fokussierte „Prolight + Sound“ soll nun vom 26. bis zum 29. Mai stattfinden, teilte die Messegesellschaft am Mittwoch mit. 

Für die eigentlich parallel geplante Musikmesse in ihrer 40. Ausgabe steht ein neuer Termin noch aus. Allerdings sollen publikumswirksame Nebenveranstaltungen wie die „Musikmesse Plaza“ (3./4. April) und das „Musikmesse Festival“ (31. März – 4. April) mit Live-Shows an den geplanten Terminen stattfinden. Zuerst hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet.

+++ Irak meldet ersten Coronavirus-Toten in der arabischen Welt +++

Mit dem Irak hat das erste Land der arabischen Welt einen Toten durch das neuartige Coronavirus gemeldet. Dabei handele es sich um einen 70-Jährigen aus den kurdischen Autonomiegebieten im Norden des Iraks, meldete die staatliche Nachrichtenagentur INA am Mittwoch unter Berufung auf die lokale Gesundheitsbehörde. Der Mann sei Geistlicher in einer Moschee der Stadt Sulaimanija gewesen.

Der Irak pflegt enge Beziehungen zum benachbarten Iran, der von dem Sars-CoV-2 genannten Virus stark betroffen ist. Die irakischen Behörden haben bisher 31 Coronavirus-Fälle gemeldet.

+++ Evangelikale Kirche in Brasilien verspricht „Immunisierung“ gegen Coronavirus +++

Die brasilianische Polizei hat Ermittlungen gegen eine evangelikale Kirche eingeleitet, die ihren Gläubigen eine „Immunisierung“ gegen das neuartige Coronavirus versprach. Gegen die Kirchenvertreter werde wegen des Verdachts des „Scharlatanismus“ ermittelt, sagte Kommissarin Laura Lopes der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag (Ortszeit). Die Catedral Global do Espírito Santo in der südbrasilianischen Stadt Porto Alegre hatte in einer Online-Broschüre mit der „Kraft Gottes gegen das Coronavirus“ geworben. Sie versprach ihren Gläubigen „eine Salbung mit geweihtem Öl“, das „gegen Epidemien, Viren oder Krankheiten immun macht“. Bei der Polizei gingen daraufhin zahlreiche Anrufe ein. Als die Beamten zum Gottesdienst am Sonntag anrückten, konnten sie nach eigenen Angaben jedoch keine Hinweise auf ein Vergehen feststellen.

Wegen der Online-Broschüre wird nun aber gegen die Kirchenoberhäupter ermittelt. Nun solle geklärt werden, was sie den Gläubigen wirklich versprochen haben und ob sie vermeintliche Heilmittel oder Impfstoffe verteilt haben, sagte Lopes. Kirchenvertreter und einige Gläubige wurden zu Befragungen einbestellt. Auf „Scharlatanismus“ steht in Brasilien ein Jahr Haft. 

+++ Polen meldet erste Infektion mit neuartigem Coronavirus +++

Offenbar von Deutschland aus hat sich das neuartige Coronavirus auch nach Polen ausgebreitet. Die erste Infektion in Polen sei bei einem Mann nachgewiesen worden, der sich zuvor in Deutschland aufgehalten habe, sagte der polnische Gesundheitsminister Lukasz Szumowski am Mittwoch. Der Mann gehöre keiner Risikogruppe an, sein Leben sei nicht in Gefahr.    

Laut Medienberichten soll der Mann zuvor eine Karnevalsveranstaltung in Nordrhein-Westfalen besucht haben. Wie eine Vertreterin des örtlichen Gesundheitsamtes sagte, kehrte der Mann mit einem Reisebus nach Polen zurück. Das polnische Busunternehmen teilte mit, der Reisebus habe in Bonn, Düsseldorf, Essen, Hamm und Bielefeld gehalten, bevor er Kurs Richtung Polen nahm. Gesundheitsminister Szumowski sagte, die Behörden hätten die Liste mit den Passagieren. Alle Mitreisenden müssten in eine zweiwöchige Quarantäne.  

In Polen sind derzeit außerdem 68 Menschen im Krankenhaus, bei denen ein Coronavirus-Verdacht geprüft wird. Etwa 500 weitere Menschen stehen unter Quarantäne. Das polnische Parlament hatte in der Nacht zum Dienstag vorsorglich ein Gesetz verabschiedet, das der Regierung weitgehende Befugnisse im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie einräumt. Die Regierung soll demnach bestimmte Bürgerrechte einschränken können, sollte es zu einer Epidemie kommen. Das Gesetz muss noch vom Senat bestätigt und von Präsident Andrzej Duda unterzeichnet werden.

+++ Indien exportiert wegen Coronavirus weniger Arzneimittel +++

Wegen der Lungenerkrankung Covid-19 hat Indien, aus dem viele Nachahmerpräparate kommen, den Export von 26 Medikamenten und Wirkstoffen eingeschränkt. Die Grundstoffe für deren Produktion kämen aus China und wegen der Epidemie würden sie inzwischen nicht mehr geliefert, sagte der Vorsitzende der indischen Exportförderungsbehörde für Arzneimittel, Dinesh Dua, am Mittwoch. Indien wolle mit der Einschränkung sicherstellen, dass wichtige Medikamente wie Paracetamol in ausreichender Menge für den eigenen Markt zur Verfügung stehen. Er sagte zunächst nicht, welche Länder die Exportbeschränkungen betreffen. 

Nach Auskunft des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stehen die bislang gemeldeten Lieferengpässe für Deutschland nicht im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

+++ Chinesischer Automarkt bricht im Februar zusammen +++

Der chinesische Automarkt ist im Februar aufgrund der Folgen des Ausbruchs mit dem neuartigen Coronavirus regelrecht zusammengebrochen. Nach vorläufigen Daten des Branchenverbands PCA (China Passenger Car Association) vom Mittwoch sank der Absatz gegenüber dem Vorjahresmonat um 80 Prozent und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Für die ersten beiden Monaten des Jahres summiert sich das Minus auf 41 Prozent.

Das wegen des Ausbruchs der Lungenkrankheit Covid-19 verlängerte Neujahrsfest sowie länger geschlossene Autohändler führten zusammen mit der Zurückhaltung von Käufern zu einer Verschärfung der Flaute am größten Automarkt der Welt, der auch für die deutschen Konzerne Volkswagen, Daimler und BMW der mit Abstand bedeutendste Einzelmarkt ist.

+++ Eventim rechnet nicht mit signifikanten Folgen durch Corona-Krise +++

Der Konzertveranstalter und Ticketvermarkter CTS Eventim befürchtet keine stärkeren Belastungen infolge des Coronavirus. Der Großteil der Veranstaltungen finde im Sommer und in der zweiten Jahreshälfte statt. „Daher erwarten wir derzeit keine signifikanten Auswirkungen auf unsere Unternehmensgruppe“, sagte Eventim-Sprecher Thomas Kollner der Deutschen Presse-Agentur. 

Derzeit würden nur vereinzelt Auswirkungen auf das Geschäft von Eventim etwa in Norditalien und der Schweiz festgestellt, wo Veranstaltungen und Events verschoben würden. In Deutschland seien bislang aufgrund von Covid-19 Live-Entertainment-Veranstaltungen weder eingeschränkt noch abgesagt oder verschoben worden. 

+++ Nach Facebook sagt auch Google seine Entwicklerkonferenz ab +++

Nach Facebook hat nun auch Google wegen des neuartigen Coronavirus seine jährliche Entwicklerkonferenz abgesagt. Es sollten andere Wege gefunden werden, damit die Entwickler sich zusammenschalten könnten, teilte der US-Onlinegigant am Dienstag mit. Die medienwirksame Konferenz hatte im Mai nahe des Google-Hauptquartiers im kalifornischen Silicon Valley stattfinden sollen. Es sei schade, „dass wir nicht als Entwicklergemeinde zusammenkommen können, aber Eure Gesundheit und Sicherheit ist unsere Priorität“, hieß es in einer Botschaft von Google-Entwicklern im Internetdienst Twitter. Zu der Konferenz kommen üblicherweise tausende Software-Experten aus aller Welt mit Google-Ingenieuren zusammen. Facebook hatte bereits vergangene Woche seine jährliche Entwicklerkonferenz abgesagt, die ebenfalls für Mai im Silicon Valley geplant gewesen war. Der Betreiber des weltgrößten Onlinenetzwerkes will nun anstelle der Konferenz Videos und Vorträge streamen. 

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+++ Coronavirus-Fall bei Amazon in Seattle +++

Amazon hat einen Coronavirus-Fall an seinem Hauptsitz in Seattle. Bei einer Person sei die Infektion nachgewiesen worden, wie der weltgrößte Online-Händler am Mittwoch unter anderem dem Fernsehsender CNBC und dem Technologieblog „The Verge“ bestätigte. Die Amazon-Büros sind über die Innenstadt von Seattle verteilt. Die infizierte Person arbeitete den Angaben nach in einem Gebäude, das nicht zum Kern-Hauptquartier gehört. Amazon hat mehr als 50.000 Mitarbeiter in der Region. Das Gebiet rund um Seattle entwickelte sich in den vergangenen Tagen zu einem Schwerpunkt von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in den USA.

+++ Zahl der Infektionen steigt in Südkorea auf über 5300 +++

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Südkorea auf mehr als 5300 gestiegen. Die Zahl der Menschen, die sich bisher mit dem Virus angesteckt hätten, sei seit Dienstag um 516 auf 5325 gestiegen, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Nach einer Änderung der Zählmethode schlossen die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention dabei 374 Fälle ein, die zunächst schon am Dienstagnachmittag bekanntgegeben worden waren. In keinem anderen Land außerhalb Chinas wurden bisher mehr Infektionsfälle gemeldet. Die Zahl der bisherigen Todesfälle, die mit dem Covid-19-Erreger in Verbindung gebracht werden, wurde mit 32 angegeben.

+++ Neue Basketball-Liga in Afrika verschiebt Start +++

Die von der NBA unterstützte neue Basketball-Liga in Afrika (BAL) hat den Start in ihre Premierensaison wegen des neuartigen Coronavirus auf unbestimmte Zeit verschoben. Man folge damit einer Empfehlung der senegalesischen Regierung, teilte BAL-Präsident Amadou Gallo am frühen Mittwoch in einem Statement auf der Website der Liga mit. Die Saison hätte am Freitag kommender Woche im senegalesischen Dakar beginnen sollen. In der Liga spielen zwölf Teams aus zwölf Ländern, die NBA unterstützt dabei erstmals eine Liga außerhalb von Nordamerika. 

+++ Facebook will Falschinformationen zum Virus löschen +++

Facebook will keine Verbreitung von falschen Informationen und Verschwörungstheorien über das neuartige Coronavirus zulassen. Das Online-Netzwerk werde sie entfernen und dabei den Einschätzungen globaler Gesundheitsorganisationen folgen, kündigte Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch an. Zudem werde keine Werbung zugelassen, mit der die Krise ausgenutzt werden solle – zum Beispiel mit der Behauptung, die Produkte könnten die Krankheit heilen.

Für Facebook ist das Vorgehen eine Ausnahme von der Linie, nicht entscheiden zu wollen, was falsch und was richtig ist. So war das Online-Netzwerk für die Entscheidung kritisiert worden, auch nachweislich falsche Aussagen von Politikern unkommentiert auf der Plattform zu lassen. Im Fall der Coronavirus-Unwahrheiten griffen aber die Facebook-Regeln, die es verböten, Menschen in Gefahr zu bringen, erklärte Zuckerberg.

+++ Zahl der Toten in China steigt auf fast 3000 +++

Die Zahl der Toten durch das neue Coronavirus in China ist erneut um 38 gestiegen. Damit sind in Festlandchina bereits 2981 Todesfälle zu beklagen, wie die nationale Gesundheitskommission am Mittwoch in Peking berichtete. Außerdem wurden 119 Infektionen neu nachgewiesen. Die Gesamtzahl der Ansteckungen in der Volksrepublik seit Beginn der Epidemie im Dezember klettert damit auf offiziell 80.270. Von ihnen haben knapp 50.000 die Krankenhäuser wieder verlassen.

Experten gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Die überwiegende Zahl der neu bestätigten Infektionen und Todesfälle in der offiziellen Statistik gab es wieder in der schwer betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina, wo das Sars-CoV-2 genannte Virus seinen Ausgang genommen hat. In der seit Ende Januar abgeschotteten Krisenregion sind bislang allein mehr als 67. 000 Fälle registriert und 2871 Tote durch die Covid-19-Lungenkrankheit gemeldet. 

+++ Erste bestätigte Infektionen in Argentinien und Chile +++

Erstmals ist in Argentinien und Chile bei Patienten das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. In Buenos Aires sei ein Mann positiv getestet worden und stehe nun in einem Krankenhaus unter Quarantäne, teilte der argentinische Gesundheitsminister Ginés González García am Dienstag mit. Der Patient sei am Sonntag aus Italien eingereist. 

In Chile wurde eine Infektion bei einem 33 Jahre alten Arzt nachgewiesen. Der Mann war zuvor einen Monat lang durch Südostasien gereist, unter anderem nach Singapur. Er befinde sich derzeit in einer Klinik, könne aber bald nach Hause und werde dort weiter überwacht, teilte das Gesundheitsministerium in Santiago de Chile mit. In Südamerika wurden bislang in vier Ländern Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 bestätigt. In Ecuador wurden sieben Fälle und in Brasilien zwei Fälle registriert. 

+++ US-Notenbank senkt Leitzins +++

Als Reaktion auf die Coronavirus-Krise hat die US-Notenbank den Leitzins überraschend um 0,5 Prozentpunkte gesenkt. Die Federal Reserve (Fed) begründete den Schritt am Dienstag mit den Risiken durch die Ausbreitung der neuartigen Lungenkrankheit. Der Leitzins liegt jetzt zwischen 1,0 und 1,25 Prozent. Die Entscheidung ließ die Börsenkurse  zunächst weltweit ansteigen, bis Handelsschluss verpuffte der Effekt jedoch weitgehend. Der US-Leitindex Dow Jones schloss mit einem Minus von 2,9 Prozent. Die Epidemie lasse „Risiken für die wirtschaftliche Aktivität“ entstehen, erklärte die Fed. Die Zentralbank verfolge die „Entwicklungen und deren Folgen für den Wirtschaftsausblick genau“. Die einstimmige Entscheidung des sogenannten Offenmarktausschusses der Fed zur Senkung des Leitzinses war ungewöhnlich: In der Regel werden Zinsentscheidungen nur bei regulären Treffen des Gremiums gefällt. Dessen nächstes Treffen war eigentlich erst in gut zwei Wochen geplant.

+++ 3M erhöht Produktion von Schutzausrüstung +++

Mit der Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie hat der internationale Technologiekonzern 3M die Produktion von Schutzausrüstung für medizinisches Personal bereits hochgefahren. Das sagte eine Unternehmenssprecherin zur „Rheinischen Post“. 3M stellt unter anderem monatlich Millionen Mundschutzmasken her. „Wir arbeiten weltweit mit Kunden, Händlern, Regierungen und medizinischen Stellen daran, 3M-Lieferungen dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt werden, dabei priorisieren wir vom Coronavirus betroffene Gebiete“, sagte die Sprecherin. Dennoch übersteige die weltweite Nachfrage nach Schutzausrüstung derzeit das Angebot. „Wir gehen davon aus, dass dies auch noch in absehbarer Zeit der Fall sein wird.“

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Meldungen von Dienstag, den 2. März 2020:

+++ US-Minister: Tests von möglichem Coronavirus-Impfstoff können kommen +++

Die US-Arzneimittelzulassungsbehörde FDA hat nach Angaben von Gesundheitsminister Alex Azar grünes Licht für erste klinische Tests eines potenziellen Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus gegeben. Das sagte Azar nach einem Besuch des Nationalen Gesundheitsinstituts in Bethesda (Maryland) mit US-Präsident Donald Trump und dem Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci. Fauci betonte, damit ändere sich nichts am bisherigen Zeitplan für einen möglichen Impfstoff. „Der ganze Prozess wird mindestens ein oder eineinhalb Jahre dauern.“ Fauci war von vornherein von diesem Zeitrahmen ausgegangen. Etliche Labors weltweit forschen derzeit an Impfstoffen gegen Covid-19.

+++ Weltbank legt Milliarden-Hilfspaket wegen Coronavirus auf +++

Die Weltbank will vom Coronavirus-Ausbruch betroffene Länder mit einem Hilfspaket in Höhe von zwölf Milliarden Dollar unterstützen. Ziel sei es, den Staaten „schnell“ und „effektiv“ zu helfen, sagte Weltbank-Chef David Malpass am Dienstag vor Journalisten in Washington. Malpass betonte zudem, es sei wichtig, die „zusätzliche Last“, die das Coronavirus armen Ländern aufbürde, anzuerkennen. 

+++ Arzt einer Kinderklinik erster Coronavirus-Fall im Saarland +++

Im Saarland ist erstmals eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt worden. Betroffen ist ein Kinderarzt des Universitätsklinikums. Die Person arbeitet am Kinderklinikum und ist mit grippeähnlichen Symptomen erkrankt, wie Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) am Abend mitteilte. Das Gesundheitsamt ermittle nun Kontaktpersonen. Andere seien bereits in Quarantäne. Der Patient sei in der Klinik isoliert. Das Saarland war zuletzt noch eines der wenigen Bundesländer ohne nachgewiesene Sars-CoV-2-Infektionen gewesen.

Derzeit werde das Bewegungsprofil des Mannes nachvollzogen, sagte Staatssekretär Stephan Kolling, der Leiter des Krisenstabes ist. „Wir haben diskutiert, ob eine Schließung der Kinderklinik in Betracht kommt.“ Man sei allerdings zur Einsicht gelangt, dass man die Klinik nicht werde schließen können. Doch seien die Sicherheitsmaßnahmen erhöht worden.

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+++ Erster Todesfall durch Coronavirus in Spanien +++

Spanien hat den ersten Todesfall durch das Coronavirus gemeldet. Der Patient sei bereits am 13. Februar in einem Krankenhaus in Valencia gestorben, sagte die örtliche Behördenvertreterin Ana Barcelo Chico vor Journalisten. Aber erst nach seinem Tod sei bei ihm eine Infektion mit dem Virus nachgewiesen worden. 

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid gibt es derzeit 151 bestätigte Infektionsfälle in Spanien. Vor Bekanntwerden des ersten Todesfalls hatte Gesundheitsminister Salvador Illa drastische Maßnahmen wie etwa das Schließen von Schulen vorerst ausgeschlossen. Das Ansteckungsrisiko sei gering und gelte zudem nur für „spezifische Gegenden“ im Land, sagte er. 

+++ Thüringen: CDU-Abgeordneter nicht mit Coronavirus infiziert +++

Der Coronavirus-Verdacht bei einem Abgeordneten der Thüringer CDU-Landtagsfraktion hat sich nicht bestätigt. Das teilte das Landesgesundheitsministerium in Erfurt am Abend mit. Für ihn sei keine weitere Quarantäne notwendig. Damit kann die für diesen Mittwoch geplante Ministerpräsidentenwahl wahrscheinlich stattfinden.

+++ Coronavirus erreicht Argentinien +++

Erstmals ist in Argentinien bei einem Patienten das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Der Mann sei am Sonntag aus Italien eingereist, teilte Gesundheitsminister Ginés González García am Dienstag mit. Der Patient stehe nun in einem Krankenhaus in Buenos Aires unter Quarantäne. Nach Ecuador mit sieben Fällen und Brasilien mit zwei Fällen ist Argentinien damit das dritte Land in Südamerika mit bestätigten Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2.

+++ Ärzte aus Heinsberg schreiben Hilferuf +++

Ärzte aus dem Kreis Heinsberg haben vor den Folgen des Coronavirus für die gesundheitliche Versorgung gewarnt. Die „medizinische Situation im Kreis Heinsberg eskaliert und nimmt bedrohliche Ausmaße an“, heißt es in dem Brief, der auch vom Heinsberger Landrat Stephan Pusch (CDU) unterschrieben ist. Ein Zusammenbruch der medizinischen Versorgung an der Basis und in den Krankenhäusern sei nicht mehr auszuschließen. „Wir brauchen dringend Hilfe (…)“, hieß es in einem Brief an die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein. Der Kreis ist derzeit von einem Ausbruch des neuartigen Erregers Sars-CoV-2 betroffen.   

Durch die vom Robert Koch-Institut (RKI) vorgeschriebenen Quarantänemaßnahmen würden die Krankenhäuser hochgradig behindert. Ärzte und Mitarbeiter seien deshalb nicht arbeitsfähig. Notdienste könnten nur mit Mühe und auch nur eingeschränkt besetzt werden. Nach der RKI-Regelung muss im Fall einer Infektion in der Belegschaft automatisch das ganze Team in eine 14-tägige Quarantäne. 

+++ Erste Infektion in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt +++

Erstmals ist auch in Mecklenburg-Vorpommern bei zwei Patienten das neuartige Coronavirus nachgewiesen worden. Das Ehepaar aus Greifswald hatte auf einem Kongress Ende Februar in Baden-Württemberg Kontakt zu einer infizierten Person, wie das Gesundheitsministerium am Dienstagabend in Schwerin mitteilte. 

Das Paar war vom zuständigen baden-württembergischen Gesundheitsamt informiert worden und ließ sich dann testen. Das Laborergebnis bestätigte dann die Infektion. Damit hat sich das neuartige Coronavirus mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt auf nunmehr alle Bundesländer ausgebreitet.

+++ Coronavirus: Benefiz-Konzert für Hanauer Anschlagsopfer verschoben +++

Das Benefiz-Konzert prominenter Künstler in Gedenken an die Anschlagsopfer von Hanau wird verschoben. Grund ist der erste bestätigte Corona-Fall in Hanau. Nach ursprünglicher Planung sollte das Konzert am Samstag im Kurpark stattfinden. Nun wurde es auf unbestimmte Zeit verlegt, wie Stadtentwickler Martin Bieberle am Dienstag sagte. Zuvor hatte der „Hanauer Anzeiger“ darüber berichtet.

„Wir können die Dynamik des Themas nicht abschätzen“, sagte Bieberle. Deshalb habe man sich vorsorglich dazu entschlossen, das Konzert erst einmal abzusagen. Zu dem angekündigten Konzert der Gruppe „Hautevolee“ unter dem Motto „Ich liebe Hanau“ sollten auch namhafte Bands und Künstler auftreten. Im Gespräch waren den Angaben zufolge Samy Deluxe, Afrob und die Söhne Mannheims. Das Konzert soll im Frühjahr oder Frühsommer nachgeholt werden.

+++ „Reine Vorsichtsmaßnahme“: Leipzig trainiert vorerst ohne Zuschauer +++

RB Leipzig wird vorerst alle Trainingseinheiten ohne Zuschauer absolvieren. „Als reine Vorsichtsmaßnahme“ bezüglich des Coronavirus würden alle Einheiten bis auf Weiteres nicht-öffentlich stattfinden, erklärte der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga auf seiner Homepage unter der Kategorie Trainingsplan. Bislang gibt es einen bestätigten Coronavirus-Fall in Sachsen.

+++ Erster Coronavirus-Fall im Saarland nachgewiesen +++

Im Saarland ist erstmals eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt worden. Das teilte das saarländische Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Das Ministerium hat für Dienstagabend (19 Uhr) zu einer Pressekonferenz in Saarbrücken eingeladen.

Das Saarland war zuletzt noch eines der wenigen Bundesländer ohne Sars-CoV-2-Infektionen gewesen. Bundesweit gibt es mit Stand Dienstagmittag rund 190 Fälle. Das Robert Koch-Institut (RKI) rechnete aber mit weiteren Fällen und Ausbrüchen in Deutschland. Am stärksten betroffen sind bislang die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Am Montagabend waren erste Fälle in Brandenburg, Thüringen und Sachsen bekannt geworden.

+++ Scandinavian Airlines stellt alle Flüge nach Norditalien ein +++ 

Die skandinavische Fluggesellschaft Scandinavian Airlines (SAS) stellt alle Flüge nach Norditalien wegen des Coronavirus ein. Das teilte die Airline mit. „Da die Sicherheit unserer Passagiere und Besatzungsmitglieder oberste Priorität hat, hat SAS beschlossen, alle Flüge nach Mailand, Bologna, Turin und Venedig vom 4. bis 16. März auszusetzen. Alle betroffenen Passagiere werden benachrichtigt“, schreibt SAS auf seiner Internetseite. Scandinavian Airlines fliegt aus den Ländern Dänemark, Norwegen und Schweden. 

Das dänische Außenministerium hatte zuvor von allen nicht notwendigen Reisen in die Regionen Emilia-Romagna, Lombardei, Piemont und Venetien abgeraten. 

+++ Japans Olympia-Ministerin: Verschiebung der Spiele in 2020 möglich +++

Japans Olympia-Ministerin hält eine Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio innerhalb dieses Jahres für theoretisch möglich. Im Vertrag zur Ausrichtung der Spiele stehe geschrieben, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) nur im Falle, dass die Spiele nicht innerhalb des Jahres 2020 abgehalten werden, das Recht habe, die Spiele abzusagen, sagte Seiko Hashimoto am Dienstag auf eine Frage im Haushaltsauschuss des nationalen Parlaments. „Das kann man so interpretieren, dass man die Spiele verschieben kann, sofern die Spiele innerhalb des Jahres 2020 stattfinden“, erklärte die Olympia-Ministerin dem japanischen Fernsehsender NHK zufolge.  

Das IOC wie auch die japanischen Organisatoren haben immer wieder bekräftigt, dass man trotz des Coronavirus-Ausbruchs an den Spielen in Tokio wie geplant festhält. Die Sommerspiele in Tokio sollen nach bisheriger Planung am 24. Juli eröffnet werden. Doch gibt es wegen der Ausbreitung des Virus Spekulationen, die Spiele könnten verschoben oder sogar abgesagt werden. Japan zählt bisher ein Dutzend Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Die meisten Sportveranstaltungen sowie vorolympischen Wettkämpfe wurden in dem Land bereits abgesagt, um eine Ausbreitung des neuartigen Virus Sars-CoV-2 zu verhindern.

+++ Wegen Coronavirus: US-Notenbank senkt überraschend den Leitzins +++

Die US-Notenbank hat wegen der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Auswirkungen des neuen Coronavirus ihren Leitzins überraschend um einen halben Prozentpunkt gesenkt. Der Leitzins liege nun im Korridor von 1 bis 1,25 Prozent, erklärte die Notenbank Federal Reserve (Fed) am Dienstag. Die Notenbank werde die Situation und deren wirtschaftliche Folgen weiter genau beobachten und „ihre Mittel nutzen, um angemessen zu reagieren, um die Wirtschaft zu stützen“. Die nächste reguläre Sitzung der Notenbank, bei der über die Höhe des Leitzinses entschieden werden sollte, sollte eigentlich erst in zwei Wochen stattfinden.

Die Notenbank hatte bereits Ende vergangener Woche erklärt, dass sie die Auswirkungen der Epidemie des neuen Coronavirus aufmerksam verfolge und notfalls zu handeln bereit sei. US-Präsident Donald Trump forderte die – von der Regierung unabhängige – Notenbank wegen der Auswirkungen des Coronavirus wiederholt zu Zinssenkungen auf. Er fürchtet – wohl auch im Hinblick auf die Präsidentschaftswahl im November – infolge der Epidemie eine Wachstumsdelle.

Die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie belasten bereits die globale Wirtschaftsentwicklung. In den USA sind bislang jedoch erst rund 100 Ansteckungen und sechs Todesfälle gemeldet.

+++ Coronavirus-Verdacht: Entwarnung auf Aida-Schiff in Norwegen +++ 

Nach zwei Coronavirus-Verdachtsfällen auf dem Kreuzfahrtschiff „Aida Aura“ im norwegischen Haugesund folgte nun die Entwarnung. „Gegen 15:00 Uhr Ortszeit haben die zuständigen Gesundheitsbehörden über die Testergebnisse informiert und bestätigt, dass bei keinem der beiden Gäste der Cornavirus nachgewiesen werden konnte. AIDAaura wird die Reise fortsetzen“, heißt es in einer Mitteilung der Reederei. 

Am 2. März 2020 sei ein Gast durch die zuständigen lokalen Behörden in Deutschland darüber informiert worden, dass bei Personen in seinem Arbeitsumfeld der Coronavirus nachgewiesen worden sei. Aida habe daraufhin gemeinsam mit dem Gast und seiner Begleitperson entschieden, zur Sicherheit den Gesundheitszustand der beiden überprüfen zu lassen, obwohl beide keine der klassischen Symptome aufgewiesen hätten. Die „Aida Aura“ ist über Nacht im Hafen von Haugesund geblieben.

Coronaverdacht Aida Aura 13.28

+++ Coronavirus: Südkorea hat nun mehr als 5000 Infektionen +++

Die Zahl erfasster Sars-CoV-2-Infektionen in Südkorea ist auf mehr als 5000 gestiegen. Die Gesundheitsbehörden meldeten im Verlauf des Dienstags über 800 weitere Fälle, bei denen sich Menschen mit dem Erreger der Lungenkrankheit ansteckten. Die Gesamtzahl erreichte 5186 – so viele wie nirgendwo sonst außerhalb Chinas. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem neuen Coronavirus in Verbindung gebracht werden, stieg im Vergleich zum Vortag um fünf auf 31.

Wieder wurde die Mehrheit der neuen Ansteckungsfälle in der südöstlichen Millionen-Stadt Daegu und der umliegenden Region erfasst. Mehr als die Hälfte aller nachgewiesenen Fälle entfällt dabei auf Anhänger der christlichen Sekte Shincheonji-Kirche Jesu, die in Daegu stark vertreten ist und auch Verbindungen nach China hat. Neue Sorgen bereitet den Behörden der Anstieg von Infektionen unter Menschen in Daegu, die nicht mit der Sekte in Verbindung stehen.

+++ Präsident Macron: Frankreich beschlagnahmt alle Schutzmasken +++

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus beschlagnahmt der französische Staat alle Atemschutzmasken. „Wir beschlagnahmen alle Vorräte sowie die Produktion von Schutzmasken“, verkündete Präsident Emmanuel Macron am Dienstag auf Twitter. Die Masken sollen nach seinen Angaben an das Gesundheitspersonal und mit dem Virus infizierte Franzosen verteilt werden.

+++ Große Anti-Terror-Übung wegen Coronavirus verschoben +++

Eine seit langem geplante große Anti-Terror-Übung in Berlin ist wegen des Coronavirus Sars-CoV-2 verschoben worden. Das teilte die Senatsinnenverwaltung am Dienstag in der Bundeshauptstadt mit. Die Übung sollte am 11. März stattfinden und mit 3000 Mitwirkenden die bisher größte in Deutschland sein. Sie sollte einen Terrorangriff mitten in der Stadt simulieren und wurde seit einem Jahr vorbereitet. Unter anderem sollte sie sich vor dem Roten Rathaus nahe dem Alexanderplatz abspielen, aber auch andere Orte der Stadt einbeziehen. Beteiligt gewesen wären Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Krankenhäuser, Verkehrsbetriebe sowie Krisenstäbe der Politik. 

Zur Begründung hieß es von der Senatsinnenverwaltung: „Damit können die Beschäftigen von Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen in der jetzigen Situation ihrer regulären Arbeit nachgehen und werden nicht durch eine ganztägige Übung gebunden.“

+++ Coronavirus: Saudi-Arabien rät von Reisen nach Deutschland ab +++

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat Saudi-Arabien von Reisen nach Deutschland und Frankreich abgeraten. Zuvor hatte das saudische Gesundheitsministerium wegen des Virus bereits empfohlen, soweit möglich nicht mehr nach Italien oder Japan zu reisen. Reisen nach China, wo Sars-CoV-2 ausgebrochen war, hatte das Königreich bereits vor mehreren Wochen gestoppt. 

Saudi-Arabien hatte am Montag den ersten Coronavirus-Fall verkündet. Der Mann sei über Bahrain aus dem Iran eingereist, sein Zustand sei stabil, sagte ein Sprecher des saudischen Gesundheitsministeriums am Dienstag. 

Aus dem saudischen Innenministerium hieß es, dass an Grenzübergängen weitere Maßnahmen getroffen worden seien. Bürger der Golfstaaten sollten für 14 Tage an der Einreise nach Saudi-Arabien gehindert werden, wenn sie aus einem vom Coronavirus betroffenen Land zurückgekehrt seien.

Aus Sorge vor einer Ausbreitung hatte Saudi-Arabien seine Grenzen für Pilgerreisen von Ausländern in die beiden Städte Mekka und Medina bereits geschlossen. Zur Großen Wallfahrt Hadsch kamen vergangenes Jahr mehr als 1,8 Millionen Menschen aus dem Ausland. Die Hadsch beginnt Ende Juli.

+++ Landtagspräsidentin: Bei Corona-Infektion keine Wahl am Mittwoch +++

Die für diesen Mittwoch geplante Ministerpräsidentenwahl im Thüringer Landtag wird nach Angaben von Landtagspräsidentin Birgit Keller verschoben, sollte sich der Verdacht auf eine Corona-Infektion bei einem CDU-Abgeordneten bestätigen. Die anberaumte Landtagssitzung werde in diesem Fall abgesagt, weil bei einem positiven Testergebnis nicht auszuschließen sei, dass der Parlamentarier auch andere Abgeordnete bereits infiziert habe, sagte Keller der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.

Unter diesen Umständen eine Landtagssitzung abzuhalten, berge das Risiko, auch andere Menschen in Gefahr zu bringen. „Da müssen wir reagieren. Wir nehmen die Situation ernst.“ Das Testergebnis zu dem Verdachtsfall wird laut Gesundheitsministerium am Dienstagabend erwartet. „Wenn es da ist, werden wir entscheiden, ohne Panik“, sagte Keller. Ein Abgeordneter der CDU-Fraktion befindet sich in Quarantäne, er war in den Winterferien mit einem infizierten 57-jährigen Mann aus dem Saale-Orla-Kreis im Skiurlaub in Italien.

+++ Internorga-Messe wegen Coronavirus verschoben +++

Aus Sorge vor dem neuartigen Coronavirus wird die Hamburger Gastro- und Hotellerie-Messe Internorga verschoben. Mit der Entscheidung folge man den Empfehlungen des Krisenstabs der Bundesregierung, bei der Risikobewertung von Großveranstaltungen die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts anzuwenden, teilte die Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) am Dienstag mit. Auch viele Aussteller hätten ihre Teilnahme bereits zurückgezogen. Gesundheit und Sicherheit ständen an oberster Stelle, erklärte Messechef Bernd Aufderheide. „Wir werden die Internorga 2020 voraussichtlich im Sommer nachholen.“

Ursprünglich wollten vom 13. bis 17. März rund 1300 Aussteller aus 25 Ländern bei der Internorga einem Fachpublikum ihre Angebote vorstellen, darunter das Neuste aus dem Food-Segment. 95 000 Besucher wurden erwartet.

+++ Ifo-Chef sieht wegen Coronavirus erhöhte Rezessionsgefahr +++

Ifo-Präsident Clemens Fuest sieht massive Folgen für die Wirtschaft bei einer Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. „Wir haben eine deutlich erhöhte Rezessionsgefahr“, sagte Fuest am Dienstag vor Journalisten in Berlin. Derzeit kämen ein „Angebots- und ein Nachfrageschock“ zusammen, dies könne eine gefährliche Mischung sein. Die Politik müsse dringend ein Signal setzen und klar machen, alles zu tun, was notwendig sei. 

Möglich seien zum Beispiel eine Ausweitung des Kurzarbeitergeldes sowie Notkredite für Unternehmen, die von der Unterbrechung von Lieferketten betroffen seien – damit könnten Insolvenzen verhindert werden. Dies betreffe Branchen wie den Maschinenbau oder die Autoindustrie, aber auch Dienstleistungsfirmen. Fuest sagte, der Wachstumsrückgang in China könne erhebliche Folgen für die Weltwirtschaft haben. Es gebe eine große Unsicherheit unter Unternehmen.

+++ Weitere Coronavirus-Fälle in Berlin – Fünf Infizierte +++

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Berlin hat sich auf fünf erhöht – unter den Patienten ist ein Arzt. Es gebe zudem rund 200 identifizierte Kontaktpersonen, teilte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstag in Berlin mit. Bis Montagabend waren drei Coronavirus-Infektionen in Berlin bekannt, es wurden am Dienstag dann zunächst zwei neue Fälle diagnostiziert. 

Bei den fünf Infizierten handele es sich um eine Frau und vier Männer, darunter ein Lehrer aus Marzahn-Hellersdorf und ein Arzt einer Neuköllner Tagesklinik. Mehrere Kontaktpersonen der Erkrankten seien kontaktiert und isoliert worden; sie sollten getestet werden.

+++ Thüringen: CDU-Abgeordneter vor Ministerpräsidentenwahl in Quarantäne +++

Einen Tag vor der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen befindet sich ein Abgeordneter der CDU-Landtagsfraktion wegen des Verdachts auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus in Quarantäne. Der Abgeordnete sei in den Winterferien mit einem infizierten 57-jährigen Mann aus dem Saale-Orla-Kreis im Skiurlaub in Italien gewesen, sagte ein Sprecher des Landesgesundheitsministeriums in Erfurt. Laborproben des Abgeordneten würden derzeit untersucht. Möglicherweise liege schon am Abend ein Ergebnis vor. 

Welche Auswirkungen ein positives Resultat auf die Ministerpräsidentenwahl an diesem Mittwoch im Landtag hätte, war zunächst unklar. Bei einem negativen Testergebnis könne der Politiker an der Wahl teilnehmen, sagte der Ministeriumssprecher. „Dann kann die Quarantäne aufgehoben werden.“ Der Politiker zeige derzeit keine Symptome. 

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+++ EU-Kommission: 90 Millionen Euro für Coronavirus-Forschung +++

Zur Erforschung von Mitteln zur Diagnose und Behandlung des neuen Coronavirus will die EU-Kommission bis zu 90 Millionen Euro mobilisieren. Die Hälfte soll aus dem Forschungsprogramm Horizon 2020 kommen, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte. Die übrigen 45 Millionen Euro soll die Pharmaindustrie beisteuern. So würden Ressourcen aus öffentlichen und privaten Kassen gebündelt und die Entwicklung der Arzneien beschleunigt, hieß es. Die Initiative sei Teil der koordinierten Antwort auf die Gesundheitsbedrohung durch die neue Krankheit Covid-19, für die die EU insgesamt 230 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte.

+++ Merkels Spitzengespräch mit Wirtschaft wegen Coronavirus abgesagt +++

Nach der Internationalen Handwerksmesse in München ist wegen der Ausbreitung des Coronavirus auch das alljährliche Spitzengespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der deutschen Wirtschaft abgesagt worden. Das gab der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) am Dienstag in Berlin bekannt. 

Merkel trifft am Rande der Handwerksmesse alljährlich die Spitzen der vier großen Wirtschaftsverbände von Handwerk (ZDH), Industrie (BDI), Arbeitgebern (BDA) sowie Industrie- und Handelskammern (DIHK). Der diesjährige Termin war für den 13. März geplant. Die Veranstalter hatten am Vortag bereits die Messe abgesagt, die mit 1000 Ausstellern aus 60 Ländern und mehr als 100.000 Besuchern wichtigste Leistungsschau des Handwerks in Deutschland.

Coronaverdacht Aida Aura 13.28

+++ Aachen weicht von Empfehlungen des RKI ab +++

Die Stadt und die Region Aachen weichen von geltenden Empfehlungen des Robert Koch-Instituts zum Coronavirus ab, um den Betrieb von Krankenhäusern sicherzustellen. Bei einer Infektion in der Belegschaft auf einer Station werden Mitarbeiter ohne Krankheits-Symptome nicht mehr vorsorglich unter Quarantäne gestellt, wie die Stadt mitteilte. Nach Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) seien dagegen in einem solchen Fall alle Mitarbeiter in Quarantäne zu schicken. Zudem könnten zum Schutz besonders gefährdeter Patientengruppen Besuchsverbote erlassen werden. Über den Beschluss der Krisenstäbe sei das NRW-Gesundheitsministerium informiert, erklärte die Stadt. 

Die bisherige Regelung könne ganze Stationen lahmlegen und perspektivisch sogar den Betrieb ganzer Krankenhäuser, begründeten die Krisenstäbe die Entscheidung.

+++ BVB droht Geisterspiel in der Champions League +++

Das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League am 11. März zwischen den Fußballclubs Paris Saint-Germain und Borussia Dortmund könnte nach Angaben von Frankreichs Sportministerin ohne Zuschauer stattfinden. Das sei bisher aber nur eine Hypothese, betonte Roxana Maracineanu am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Es sei noch zu früh, um das mit Sicherheit sagen zu können. Das Match werde aber auf jeden Fall stattfinden, sagte die Ministerin. „Es sei denn, die Anweisungen ändern sich.“ 

Frankreich hatte am Wochenende wegen des neuartigen Coronavirus alle Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen untersagt. Davon sind vor allem Veranstaltungen in geschlossenen Räumen betroffen, aber auch einige Sportevents. Ausgenommen sind bisher Veranstaltungen in Stadien. Das Hinspiel hatte der BVB mit 2:1 für sich entschieden.

+++ Wegen Coronavirus: Leipziger Buchmesse wird abgesagt +++ 

Die Leipziger Buchmesse wird wegen der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt. Das haben Messeleitung und Stadtspitze entschieden, wie eine Sprecherin der Buchmesse am Dienstag mitteilte. Über die Absage berichteten zuvor die „Leipziger Volkszeitung“ und das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), das Leipziger Gesundheitsamt und Messeverantwortliche hätten dies am Dienstag entschieden, so die „Leipziger Volkszeitung“. 

Zuvor wurden in Deutschland weitere Messen abgesagt, etwa die Internationale Tourismus-Börse (ITB) in Berlin und die internationale Handwerksmesse (IHM) in München. 

+++ Rund 120 französische Schulen wegen Coronavirus geschlossen +++

Wegen des neuartigen Coronavirus bleiben in Frankreich rund 120 Schulen geschlossen. Rund 44.000 Schüler müssten zuhause bleiben, sagte Bildungsminister Jean-Michel Blanquer am Dienstag im Sender LCI. Besonders betroffen ist das Département Oise nördlich von Paris. Dort waren die meisten der bisher bestätigten 191 Infektionsfälle aufgetreten. Bisher gab es in Frankreich drei Tote durch das Virus.

+++ AfD verschiebt Landesparteitag wegen Coronavirus +++

Die AfD in Schleswig-Holstein verschiebt wegen des neuartigen Coronavirus ihren für den 29. März in Henstedt-Ulzburg geplanten Landesparteitag. In einem Schreiben an die Mitglieder begründet der Landesvorstand die Entscheidung mit der Ansteckung eines Bewohners der Gemeinde im Kreis Segeberg. Die Gesundheit der Mitglieder habe unbedingten Vorrang. „Wir streben einen neuen Termin noch vor den Sommerferien an, jedoch nicht vor Ende Mai wegen des Bundesparteitages im April.“ Auf dem nächsten Landesparteitag will die AfD den Landesvorsitz und einen Stellvertreterposten neu besetzen.

Coronavirus Papst_11Uhr

+++ ProSiebenSat.1-Chef Max Conze in Quarantäne +++

ProSiebenSat.1-Chef Max Conze und sein Finanzvorstand Rainer Beaujean müssen nach einem Coronavirus-Fall im Konzern von zu Hause aus arbeiten und haben die geplante Bilanz-Pressekonferenz in Unterföhring abgesagt. Sie werden die Zahlen am Donnerstag per Webcast im Internet präsentieren, wie eine Sprecherin am Dienstag sagte. Ein Mitarbeiter in Düsseldorf habe sich mit dem Virus infiziert. Seine Kontaktpersonen und deren Kontakte in Unterföhring – insgesamt rund 200 Menschen – arbeiteten deshalb seit einer Woche vorsorglich im Homeoffice, darunter auch Conze und Beaujean. Die Quarantäne laufe Ende dieser Woche aus.

+++ Coronavirus auf der Piste: Weniger Menschen dürfen in Skigondeln +++

Wegen des Coronavirus-Ausbruchs dürfen in den italienischen Skigebieten nur noch weniger Menschen in Gondeln. Seilbahnen und andere geschlossene Transportmittel dürften nur noch zu einem Drittel der normalen Kapazität gefüllt sein, heißt es in dem Dekret der italienischen Regierung. 

Statt 75 Leute würden seit Montag nur noch rund 25 Leute in eine Gondel gelassen, sagte der Betreiber der Marmolada-Seilbahn am Dienstag. Da das Wetter aber schlecht sei, seien sowieso weniger Skifahrer unterwegs oder die Gondeln geschlossen. 

Italien ist in Europa das Land mit den meisten Covid-19-Erkrankten. Davon sind vor allem die nördlichen Regionen Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna betroffen. In der beliebten Wintersportregion Trentino-Südtirol gab es bisher laut Zivilschutz lediglich einen bekannten Fall.

+++ Widerstand in der CDU gegen Konjunkturprogramm wegen Corona-Epidemie +++

In der CDU gibt es Widerstand gegen ein mögliches Konjunkturprogramm wegen der Corona-Epidemie. Ein solches Vorhaben wäre zur Zeit das „falsche Signal am falschen Ort“, sagte Unions-Parlamentsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) am Dienstag in Berlin. Die SPD, aus der der Vorschlag zunächst gekommen war, nutze jede Möglichkeit, „alte sozialdemokratische Ideen“ auf die Tagesordnung zu setzen.     

„Konjunkturprogramme sind in der Genetik der Sozialdemokratie und der Linken irgendwo dauerhaft verankert“, fügte Grosse-Brömer hinzu. Derzeit sei die konjunkturelle Lage keinesfalls beunruhigend. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte sich am Wochenende offen für ein Konjunkturprogramm wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus gezeigt. Inzwischen plädiert auch CSU-Chef Markus Söder für solche Wirtschaftshilfen.

+++ Wegen Corona: Werder-Profis verzichten auf Autogramme und Selfies +++

Die Fußballer von Werder Bremen sollen wegen des Coronavirus derzeit keine Autogramme schreiben und auch nicht für Selfies mit den Fans posieren. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Dienstag mit. Die Bremer trainieren aus diesem Grund derzeit meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit. „Ich glaube, dass die Fans für die aktuellen Maßnahmen Verständnis haben, weil es zum Schutz aller dient“, sagte Bremens Trainer Florian Kohfeldt. Der Club stehe mit dem Gesundheitsamt im ständigen Austausch und sei so in der Lage, schnell und flexibel auf weitere Entwicklungen zu reagieren, heißt es in der Erklärung des Clubs.

+++ Spahn gibt Regierungserklärung zu Coronavirus ab +++

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) informiert an diesem Mittwoch den Bundestag über das Krisenmanagement beim Coronavirus. Dazu will er um 13.00 Uhr eine Regierungserklärung abgeben. Am Nachmittag (15.00 Uhr) ist nach Ministeriumsangaben ein Treffen mit den Gesundheitsministern der Länder vorgesehen. Am Mittwochvormittag will Spahn auch erneut mit Spitzenvertretern von Ärzten, Kliniken, Apotheken und Krankenkassen über die Lage beraten.

Der Krisenstab der Bundesregierung will am Dienstagnachmittag erneut zusammenkommen. Ein Thema soll die Beschaffung und Bevorratung von Schutzausrüstung wie Atemmasken und Spezialanzügen sein. Sie sind angesichts der starken Ausbreitung des Virus derzeit weltweit knapp. 

LKA warnt vor Fakeshops_11Uhr

+++ Zahl der Coronavirusfälle in Deutschland auf 188 gestiegen +++

Die Zahl der bestätigten Coronavirusinfektionen ist in Deutschland bis Dienstagmorgen auf 188 gestiegen. Inzwischen seien insgesamt 13 Bundesländer betroffen, sagte Lars Schaade, Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, in Berlin. Mit 101 Fällen bildete Nordrhein-Westfalen weiterhin den bundesweiten Schwerpunkt. Die Gefahr hierzulande sei weiter als „mäßig“ einzuschätzen, sagte Schaade.    

Er beschrieb den Coronavirus als Virus, das „voraussichtlich nicht wieder verschwinden wird“. Es werde sich eher langfristig etablieren. Ziel muss laut Schaade dennoch die Verlangsamung der Infektionswelle sein. Schaade empfahl Bürgern in stark betroffenen Regionen, ihre Kontakte zu anderen Menschen zu reduzieren und möglichst zu Hause zu bleiben. Unternehmen sollten ihren Mitarbeitern Heimarbeit ermöglichen, schlug er zudem vor.    

Am Montagabend hatten mit Brandenburg, Sachsen und Thüringen mehrere ostdeutsche Bundesländer erste bestätigte Infektionen gemeldet. Nur im Saarland, in Sachsen-Anhalt und in Mecklenburg-Vorpommern wurden bislang noch keine Ansteckungen mit dem neuartigen Virus bestätigt.

+++ Indonesien baut Insel-Krankenhaus für Coronavirus-Fälle +++

Indonesien will für Patienten mit dem neuen Coronavirus ein Krankenhaus auf einer Insel bei Singapur bauen. Auf der Insel Galang soll eine Spezialklinik entstehen, wie der zuständige Minister Basuki Hadimuljono am Dienstag erklärte. Die Insel sei geeignet, weil sie dünn besiedelt sei und zugleich in der Nähe der Stadt Batam südlich von Singapur liege. Auf Galang wurden nach dem Vietnam-Krieg zwischen 1979 und 1996 mehr als 200.000 vietnamesische Flüchtlinge untergebracht. 

In Indonesien sind gerade die zwei ersten Fälle des Coronavirus nachgewiesen worden. Dabei handelte es sich um eine Mutter und eine Tochter. Die zwei sollen Kontakt mit einem infizierten japanischen Touristen gehabt haben. Bei dem südostasiatischen Land mit seinen 260 Millionen Einwohnern war zuvor auffällig, dass dort zuvor keine Sars-CoV-2-Fälle gemeldet wurden.

+++ „Wie Pestopfer“: Radteam Cofidis sitzt in Abu Dhabi fest +++

Nach dem Coronavirus-Verdacht bei der abgebrochenen UAE Tour werden die Mitglieder des französischen Radsport-Teams Cofidis nach eigener Aussage willkürlich in Abu Dhabi festgehalten. „Wir werden gegen unseren Willen an einem Ort festgehalten, den wir nicht ausgewählt haben – und das für eine unbekannte Zeitspanne“, erklärte Cofidis-Teamchef Thierry Vittu in eine Mitteilung vom Dienstag. „Wenn wir jemanden aus dem Hotel auf dem Flur treffen, rennt er weg. Wir werden wie Pestopfer behandelt“, ergänzte Vittu.

Er und sein Team waren in den Vereinigten Arabischen Emiraten bei der UAE Tour im Einsatz. Die siebentägige Rundfahrt war nach fünf Etappen in der Nacht zum Freitag abgebrochen worden, weil zwei italienische Mitglieder eines Teams laut Veranstalterangaben positiv auf das neuartige Virus getestet wurden. Dieser Verdacht bestätigte sich nach den Untersuchungen des Gesundheitsministeriums von Abu Dhabi jedoch nicht. Mehr als 600 Menschen befanden sich in Quarantäne und mussten sich Tests unterziehen, durften aber die Heimreise antreten.

Deutschlands Top-Sprinter Pascal Ackermann und dessen Team Bora-hansgrohe kehrten bereits am Sonntag in heimische Gefilde zurück. Das bestätigte Teamsprecher Ralph Scherzer am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur: „Es verlief alles reibungslos.“

+++ Erster Fall von Coronavirus in Gibraltar +++

Das neuartige Coronavirus ist auch in Gibraltar angekommen. Die Gesundheitsbehörden des britischen Überseegebiets an der Südspitze der iberischen Halbinsel bestätigten am Dienstag, dass ein Einwohner positiv auf den Covid-19-Erreger getestet worden sei. Der Patient habe sich kürzlich in Norditalien aufgehalten, wo es besonders viele Fälle des Virus gibt, und befinde sich in Selbstisolation, wo die Genesung gut voranschreite, hieß es. Die Behörde versuche nun Menschen ausfindig zu machen, die mit dem Erkrankten in Kontakt gewesen sein könnten, um diese eventuell ebenfalls zu testen.

+++ Aida-Schiff sitzt in Norwegen fest – Corona-Ansteckung befürchtet +++

Zwei deutsche Passagiere des Kreuzfahrtschiffs „Aida Aura“ stehen unter Verdacht, mit dem neuen Coronavirus infiziert zu sein. Das Schiff mit rund 1200 Passagieren lag am Dienstagmorgen im Hafen der norwegischen Küstenstadt Haugesund. Ein Arzt der Gemeinde sagte dem norwegischen Rundfunk NRK, beide Passagiere seien vor einer Woche in Kontakt mit einer Person gewesen, bei der das Virus festgestellt worden sei. Diese Person befinde sich aber nicht an Bord. Die beiden Passagiere hielten sich nun in ihrer Kabine auf, bis die Ergebnisse der Tests vorlägen, voraussichtlich bis Dienstagnachmittag. So lange bleibe die „Aida Aura“ im Hafen von Haugesund.

Leseraufruf: Fragen zum Coronavirus 7.49

+++ EU aktiviert wegen Coronavirus Krisenmodus +++

Die EU hat wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einen Krisenmodus aktiviert, um schneller Entscheidungen treffen zu können. Wie der EU-Rat der Mitgliedstaaten am Montagabend mitteilte, wurde die sogenannte integrierte politische Krisenreaktion (IPCR) nun vollständig ausgelöst. Damit könne die EU sich auf „wichtige Lücken“ in ihrem Vorgehen gegen die Virus-Erkrankung konzentrieren und Entscheidungen schnell vorbereiten. Zudem könnten auch Drittstaaten wie Großbritannien oder Akteure wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) leichter eingebunden werden.

+++ Coronavirus: Zahl der Infektionen außerhalb Chinas nimmt zu +++

Weltweit haben sich laut dem Berliner Robert Koch-Institut inzwischen rund 90.900 Menschen in 73 Ländern nachweislich mit dem neuen Coronavirus infiziert. Allein China hat nach offiziellen Angaben 80.280 Infizierte. „Das Geschehen verlagert sich etwas weg von China, und der Rest der Welt wird vermehrt betroffen“, sagte Vizepräsident Lars Schaade am Dienstag in Berlin. Seit Montag seien in China offiziell 115 Fälle hinzugekommen, in den restlichen 72 Ländern 1700 Fälle. Es handele sich weiterhin um eine dynamische und ernstzunehmende Situation. 

In Deutschland wurden demnach bislang 188 Fälle bestätigt, darunter 101 in Nordrhein-Westfalen, 36 in Bayern, 26 in Baden-Württemberg. Insgesamt sind 13 Bundesländer betroffen. Viele der Betroffenen bundesweit hätten sich in Nordrhein-Westfalen infiziert, sagte Schaade. 

+++ Stadt Essen dringt auf Anwesenheitslisten bei Veranstaltungen +++

Die Stadt Essen dringt bei den Organisatoren von Veranstaltungen ab 25 Personen auf die Erfassung der persönlichen Daten aller Teilnehmer. Bei einer später festgestellten Coronavirus-Infektion eines Teilnehmers solle es damit möglich werden, alle Übrigen unverzüglich zu identifizieren: „Der identifizierte Personenkreis kann dann gegebenenfalls beprobt beziehungsweise unter Quarantäne gestellt werden“, teilte die Stadt Essen am Dienstag auf ihrer Internetseite mit.

Auf einer Anwesenheitsliste sollten Angaben zu Name, Vorname, Adresse und telefonischer Erreichbarkeit gemacht werden. Für die Identifizierung der übrigen Teilnehmenden sei die Erfassung von persönlichen Daten aller Teilnehmer „dringend notwendig“.

+++ Zweifel an Formel-1-Rennen in Vietnam: Visumpflicht für Italiener +++

An der Austragung des Formel-1-Rennens von Vietnam gibt es weiter Zweifel. Die Regierung des asiatischen Landes hat die Einreisebestimmungen für italienische Staatsbürger weiter verschärft. Seit Montag müssen Italiener genau wie Südkoreaner bei der Einreise ein Visum vorweisen. Dies verkündete Vize-Premierminister Vu Duc Dam. Nach China ist Südkorea von dem neuartigen Coronavirus am stärksten betroffen, in Europa ist es nach wie vor Italien.

Vietnam hatte bereits in der vergangenen Woche Einreisebestimmungen für Menschen aus China, Südkorea, Italien und dem Iran verschärft. Sie müssen Erklärungen zu ihrem Gesundheitszustand abgeben und eine 14-tägige Quarantäne vorweisen. Die Premiere des Vietnam-Rennens ist für den 5. April geplant. Der Grand Prix von China zwei Wochen später wurde bereits verschoben.

+++ Schäuble bittet Bundestagsabgeordnete um Sorgfalt wegen Corona +++

Angesichts der Ausbreitung des neuen Corona-Virus hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble zu Beginn der Sitzungswoche die Abgeordneten zur Beachtung der Hygienemaßnahmen aufgerufen. Eine Vielzahl von Menschen aus allen Teilen Deutschlands werde in dieser Woche in den Gebäuden des Bundestags zusammenkommen, heißt es in einem Schreiben an alle 709 Abgeordneten. „Ich möchte Sie daher nachdrücklich bitten, die in der anliegenden Hausinformation enthaltenen Präventions- und Verhaltenshinweise sorgsam zu beachten und auch ihre Mitarbeiter dazu anzuhalten.“ 

Der CDU-Politiker bat die Abgeordneten zudem, Dienstreisen, besonders in Risikogebiete, „auf das zwingend notwendige Maß zu begrenzen“. Er wies die Abgeordneten auch darauf hin, dass sie ungeachtet ihrer Immunität den infektionsschutzrechtlichen Maßnahmen der zuständigen Gesundheitsbehörden unterlägen. Hinsichtlich größerer Veranstaltungen des Bundestags werde man sich den Entscheidungen der zuständigen Landesbehörden anschließen. 

Schäuble schließt auch Konsequenzen für die vielen Besucher des Reichstagsgebäudes nicht aus. In seinem Schreiben, das er nach Beratungen mit den Parlamentarischen Geschäftsführern der Fraktionen verschickte, heißt es: „Darüber hinaus beabsichtige ich für den Fall, dass öffentliche Großveranstaltungen in Berlin allgemein abgesagt werden, auch die Dachterrasse und Kuppel für den öffentlichen Besucherverkehr zu schließen.“

+++ Coronavirus: Dritter Fall auf Mallorca bestätigt +++

Auf Mallorca ist ein dritter Fall des neuen Coronavirus bestätigt worden. Bei der infizierten Patientin handele es sich um eine Frau, die sich kürzlich im norditalienischen Turin aufgehalten habe, teilten die Gesundheitsbehörden der spanischen Urlaubsinsel am Dienstag mit. Norditalien ist besonders stark von dem Virus betroffen. Die Frau liege isoliert im Krankenhaus Son Llatzer in der Inselhauptstadt Palma, so die Balearenregierung. In Spanien insgesamt ist die Zahl der an Covid-19 erkrankten Menschen auf über 120 gestiegen.

Bereits am Samstag war eine Frau positiv auf das Virus getestet worden. Sie hatte sich zuvor ebenfalls in Norditalien aufgehalten und wird im Krankenhaus Son Espases in Palma behandelt. Die Kinder der Patientin seien aber nicht angesteckt, hieß es. Bereits vor einigen Wochen war ein erster Fall auf Mallorca bekannt geworden. Der Brite mit Wohnsitz auf der Insel ist aber bereits wieder gesund.

Corona Lage Wuhan_15Uhr

+++ China meldet Anstieg von aus dem Ausland eingeschleppten Coronavirus-Fällen +++

China verzeichnet einen Anstieg von Coronavirus-Fällen, die aus dem Ausland eingeschleppt werden. Die Behörden bestätigten am Dienstag 13 Fälle, in denen chinesische Staatsbürger bei der Einreise mit dem neuartigen Coronavirus infiziert waren. Darunter seien acht Chinesen gewesen, die in der norditalienischen Region Lombardei im selben Restaurant arbeiteten, wie die Behörden der ostchinesischen Provinz Zhejiang mitteilten. Sie trafen vergangene Woche aus Italien ein. Vier weitere Betroffene kehrten demnach aus dem Iran nach China zurück, ein infizierter chinesischer Staatsbürger reiste aus Großbritannien über Hongkong ins südchinesische Shenzhen.

+++ Twitter ruft Mitarbeiter wegen Coronavirus weltweit zum Homeoffice auf +++

Das US-Onlinenetzwerk Twitter hat wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus seine Mitarbeiter dazu aufgerufen, von Zuhause aus zu arbeiten. „Wir ermutigen alle Mitarbeiter weltweit dringend dazu, wenn es ihnen möglich ist“, schrieb Twitter-Personalchefin Jennifer Christie am Montag. Ziel des Appells ist demnach, die Wahrscheinlichkeit einer Ausbreitung der Lungenerkrankung Covid-19, die durch das Coronavirus ausgelöst werden kann, „für uns zu verringern – und die Welt um uns herum“. Verpflichtend ist die Arbeit von Zuhause aus laut Christie für die Twitter-Mitarbeiter in den besonders betroffenen Ländern Südkorea und Japan sowie in Hongkong. Bereits in der vergangenen Woche hatte Twitter angekündigt, dass als Vorsichtsmaßnahme alle nicht unbedingt notwendigen Geschäftsreisen und Veranstaltungen ausfallen sollten. 

+++ Polen: Gesetz soll Kampf gegen Coronavirus-Ausbreitung erleichtern +++

Das polnische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das Präventionsmaßnahmen gegen eine mögliche Ausbreitung des neuen Coronavirus erleichtern soll. Sowohl die Abgeordneten der nationalkonservativen Regierungspartei PiS als auch der Opposition stimmten in der Nacht zum Dienstag für das Vorhaben. Es regelt unter anderen, dass Unternehmen ihre Beschäftigen anweisen können, ihre Arbeit von zuhause aus zu erledigen. 

Werden Kindergärten oder Schulen zur Vorbeugung gegen eine Ausbreitung der Krankheit Covid-19 geschlossen, haben Eltern Anspruch auf einen Betreuungszuschuss. Außerdem ermöglicht das Gesetz den Behörden, medizinische Ausrüstung für den Kampf gegen Covid-19 ohne öffentliche Ausschreibung anzuschaffen.  

In Polen gibt es bislang noch keinen bestätigten Fall einer Covid-19-Infektion. Nach Angaben der Behörden von Montag stehen 92 Menschen mit Verdacht auf die neuartige Lungenkrankheit in Krankenhäusern unter Beobachtung.

+++ FDP-Chef Lindner fordert „Anti-Krisen-Paket“ +++

FDP-Chef Christian Lindner hat die Bundesregierung aufgefordert, ein „Anti-Krisen-Paket“ gegen die wirtschaftlichen Folgen einer Coronavirus-Epidemie aufzulegen. „Die OECD warnt bereits vor einer Rezession“, sagte der Parteivorsitzende der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) verkenne den Ernst der Lage, wenn er sage, er wolle zunächst einmal die Fakten sichten. „Es ist höchste Zeit, auch im Bundeswirtschaftsministerium einen Krisenstab einzurichten.“

Zu einem Anti-Krisen-Paket gehöre es, den ohnehin verfassungswidrigen Solidaritätszuschlag komplett abzuschaffen. Mindestens sollte die ohnehin geplante Teilabschaffung des Soli rückwirkend auf den 1. Januar vorgezogen werden. „Das würde Unternehmen und Bürger entlasten sowie der Binnenkonjunktur Auftrieb geben“, sagte Lindner. Um Investitionen vorzuziehen, sollte das Planungsrecht vorübergehend auf das Nötigste reduziert werden. Neue Investitionsimpulse könnten durch die Einführung von für Firmen vorteilhaften Abschreibungsarten entstehen. Zudem sollte die Stromsteuer gesenkt und betroffenen Unternehmen der Zugang zu Kurzarbeit erleichtert werden. 

+++ Südkorea meldet 600 weitere Infektionsfälle +++

Die Zahl der Covid-19-Infektionen in Südkorea steigt unvermindert an. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Dienstag 600 weitere Fälle, bei denen sich Menschen mit dem Erreger der Lungenkrankheit ansteckten. Die Gesamtzahl erreichte damit 4812. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem neuen Coronavirus in Verbindung gebracht werden, kletterte im Vergleich zum Vortag um zwei auf 28. Wieder wurde die Mehrheit der neuen Ansteckungsfälle in der südöstlichen Millionen-Stadt Daegu und der umliegenden Region erfasst. Allein auf Daegu entfallen fast drei Viertel aller bisher amtlich nachgewiesenen Infektionen im Land.

Mordanzeige Südkorea wegen Coronavirus 20.05

+++ Praxisärzte sehen Handlungsbedarf bei Schutzausrüstung +++

Die Praxisärzte sehen sich gewappnet für den Umgang mit dem neuen Coronavirus in Deutschland – aber Handlungsbedarf beim Nachschub an Schutzausrüstung. „Der Grundbestand, über den die niedergelassenen Kollegen in ihren Praxen verfügen, wird bundesweit nicht ausreichen, wenn die Zahl der Verdachtsfälle steigen wird“, sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur. „Und darauf deutet ja alles hin.“ Man sei daher im Gespräch mit dem Bundesgesundheitsministerium und allen Beteiligten, um rasch Abhilfe schaffen zu können und Schutzbekleidung dort vorzuhalten, wo sie gebraucht werde.

+++ Verband: Labore nicht wegen Corona überlastet +++

Etwa 200 bis 250 Labore sind bundesweit mit Coronavirus-Tests beschäftigt. „Das sind zwei Drittel aller Labore und es werden jeden Tag mehr, die diese Tests auch machen können“, sagte der Sprecher des Berufsverbands Deutscher Laborärzte (BDL), Thomas Postina, der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit gehe es in den Laboren ruhig zu und es gebe keinen Grund zur Panik, betonte er mit Blick auf die Corona-Tests. „Die Labore sind nicht wegen des Coronavirus überlastet. Sie sind im Moment sehr stark durch Influenza-Tests belastet“, so Postina. Die Grippe sei ein viel größeres Problem. Ein Coronavirus-Test nehme einige Stunden in Anspruch. „Vom Abstrich bis zur Übermittlung des Ergebnisses können sechs bis 24 Stunden vergehen“, sagte Postina. Einen Rückstau gebe es aber nicht.

+++ Erneut 31 Tote in China +++

Die Zahl der Toten und amtlich neu nachgewiesenen Infektionen durch das neue Coronavirus in China steigt weiter an. Die nationale Gesundheitskommission in Peking berichtete am Dienstag von weiteren 31 Toten. Damit sind in Festlandchina bereits 2943 Todesfälle durch die neue Lungenkrankheit Covid-19 zu beklagen. Mit einem neuerlichen Anstieg der offiziell bestätigten Infektionen um 125 kletterte die Zahl der Virusfälle auf 80 151. Alle neuen Todesfälle sowie die meisten Ansteckungen sind demnach in der schwer betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina zu beklagen, wo das Sars-CoV-2 genannte Virus ursprünglich auch ausgebrochen war. 

Das wahre Ausmaß der Epidemie in China scheint aber unklar, da die Zählweise der nachgewiesenen Infektionen mehrfach geändert wurde, was sich auch spürbar auf die amtliche Statistik auswirkt. Wie das chinesische Magazin „Caixin“ berichtete, können beispielsweise Personen, die nachweislich infiziert sind, aber keine Symptome der Krankheit zeigen, seit Anfang Februar nicht mehr als neu bestätigte Ansteckungen mitgerechnet, sondern anderweitig aufgelistet werden. Dabei können solche Personen auch ansteckend sein. Die Änderung hat eine Diskussion unter Experten ausgelöst. 

+++ Twitter-Mitarbeiter sollen von Zuhause arbeiten +++

Twitter hat seine Mitarbeiter wegen der Coronavirus-Gefahr aufgerufen, weltweit von Zuhause aus zu arbeiten. Interne Besprechungen und wichtige Aufgaben sollen für den Internet-Zugang optimiert werden, kündigte der Kurznachrichtendienst am Montag an. Ziel sei, die Mitarbeiter zu schützen und die Ausbreitung der Krankheit zu bremsen. In Hongkong, Südkorea und Japan müssen die Twitter-Beschäftigten sogar zwingend zu Hause arbeiten. In anderen Ländern können sie auch ins Büro kommen, „wenn sie es vorziehen oder es erforderlich ist“. Twitter hatte Ende vergangenen Jahres 4900 Mitarbeiter.

+++ 13 weitere Fälle in Bayern +++

In Bayern hat sich die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Patienten erneut erhöht. In dem Freistaat wurden 13 weitere Ansteckungsfälle nachgewiesen, wie das Gesundheitsministerium in München mitteilte. Damit stieg die Zahl der bestätigten Fälle in Bayern seit Donnerstag auf insgesamt 21. Das Virus erreichte inzwischen auch mehrere ostdeutsche Bundesländer: Brandenburg, Sachsen und Thüringen gaben die ersten Fälle bekannt. Wegen der Epidemie wurde die Internationale Handwerksmesse in München abgesagt. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums hatte zuvor mitgeteilt, der bayerische Coronavirus-Krisenstab habe empfohlen, „große internationale Messen bis auf Weiteres abzusagen oder zu verschieben“. Dies gelte auch für die Internationale Handwerksmesse.

Alle vorhergehenden Entwicklungen der Coronavirus-Ausbreitung lesen Sie hier: 

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