Am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima wird es nach Angaben des Weißen Hauses ein Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geben. „Es ist eine sichere Sache, dass Präsident Biden ihn treffen wird“, sagte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, am Samstag in Hiroshima, ohne nähere Angaben zum Zeitpunkt des Treffens zu machen.
„Der Präsident freut sich auf die Gelegenheit, von Angesicht zu Angesicht zusammenzusitzen“, fügte Sullivan hinzu. Örtlichen Medienberichten zufolge wird Selenskyjs Ankunft in Japan am Samstag erwartet. Seine überraschende Teilnahme an dem Treffen erfolgt, nachdem die USA sich am Freitag erstmals offen für eine Lieferung westlicher F-16-Kampfjets an die Ukraine gezeigt hatten. Ursprünglich sollte Selenskyj per Video zugeschaltet werden.
Ein US-Regierungsvertreter hatte gesagt, Biden habe beim G7-Gipfel in Hiroshima gesagt, dass die USA eine Ausbildung ukrainischer Piloten an „Kampfjets der vierten Generation einschließlich (des US-Kampfjets) F-16“ in Zusammenarbeit mit „Verbündeten und Partnern“ unterstützen würden. Selenskyj reagierte erfreut und sagte, er hoffe auf eine „praktische Umsetzung“.
Die Ukraine dringt seit geraumer Zeit auf eine Lieferung westlicher Kampfjets im Krieg gegen Russland. Die Führung in Kiew ist dabei insbesondere an US-Kampfjets vom Typ F-16 interessiert, die von zahlreichen Streitkräften weltweit genutzt werden. Bislang hatte die Biden-Regierung eine Lieferung westlicher Kampfjets an die Ukraine abgelehnt – aus Sorge darüber, Moskau zu provozieren und direkter in den Krieg hineingezogen zu werden.
Sullivan sagte, die F-16-Lieferungen würden das Gleichgewicht, das Washington bei der Unterstützung der Ukraine anstrebe, nicht stören. Die USA würden alles in ihrer „Macht Stehende tun, um die Ukraine bei der Verteidigung ihrer Souveränität und territorialen Integrität zu unterstützen, und wir werden auch so vorgehen, dass ein Dritter Weltkrieg vermieden wird“, fügte er hinzu.
„Die Vereinten Staaten ermöglichen oder unterstützen Angriffe auf russisches Territorium nicht“, sagte Sullivan. Die Ukraine habe immer wieder „bezeugt, dass sie bereit ist, sich daran zu halten“.
Auf die Frage, ob die USA zu lange damit gewartet hätten, grünes Licht für die Entsendung von F-16 an die Ukraine zu geben, sagte Sullivan, die Ukraine benötige die Flugzeuge nicht für die erwartete Offensive. Stattdessen seien die F-16 und das dazugehörige Pilotentraining Bestandteil eines langfristigen Wiederaufbaus der ukrainischen Luftwaffe.
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