Auf Drängen von Amtsinhaber Joe Biden ändern die US-Demokraten ihren Kalender zur Bestimmung ihres Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2024. Als erstes soll laut einem am Freitag getroffenen Beschluss des zuständigen Parteigremiums nun im Bundesstaat South Carolina abgestimmt werden, statt wie bisher immer in Iowa und New Hampshire. Biden will damit nach eigenen Angaben Afroamerikanern mehr Gewicht geben.
„Seit Jahrzehnten sind schwarze Wähler das Rückgrat der Demokratischen Partei, aber sie wurden beim Vorwahlprozess nach hinten gedrängt“, begründete Biden seinen Vorstoß. Afroamerikaner und andere Nicht-Weiße sollten nun „eine lautere und frühere Stimme“ bekommen.
Hintergrund des Vorstoßes dürfte aber auch sein, dass Biden zum Auftakt der parteiinternen Vorabstimmungen für die Präsidentschaftswahl 2020 Niederlagen in Iowa, New Hampshire und auch Nevada erlitten hatte. Erst ein klarer Sieg in South Carolina brachte seine schwächelnde Kampagne wieder in Schwung. Der Präsident liebäugelt nach eigenen Angaben mit einer erneuten Kandidatur 2024, hat diese aber noch nicht verkündet.
In South Carolina leben deutlich mehr Afroamerikaner als im von Weißen dominierten Iowa und New Hampshire, wo bisher immer der Start für den monatelangen Vorwahlprozess für den Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei war. Sollte Biden doch nicht noch einmal antreten, könnte von der Änderung des Vorwahlkalenders auch seine Vizepräsidentin Kamala Harris als Schwarze bei einer möglichen Kandidatur profitieren.
Die Vorwahl der Demokraten in South Carolina soll laut dem nun vorgelegten Kalender am 3. Februar 2024 stattfinden. Der nächste Präsident der Vereinigten Staaten wird am 5. November 2024 gewählt. Bei den Republikanern hat Ex-Präsident Donald Trump angekündigt, dass er sich um die Kandidatur bewerben will.
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