Kurz vor Weihnachten hat Österreich die Einreiseregeln verschärft. Doch es gibt Ausnahmen. Das Kleinwalsertal ist eine davon. Gäste werden hier aber auch ganz unabhängig von den Corona-Regeln viele erwartet über die Feiertage.
Das Kleinwalsertal hat eine besondere Lage. Es liegt in Österreich, ist mit dem Auto aber nur von Deutschland aus zu erreichen. In Baad, ganz hinten im Tal auf 1244 Metern, endet die Straße. Von hier an nur noch Berge. Eine Sackgasse mit Alpenpanorama. Wegen seiner besonderen Lage und Landschaft ist das Kleinwalsertal bei Touristen sehr beliebt. Sei es im Sommer zum Wandern oder im Winter zum Skiurlaub.
Skiurlaub ist in diesem Winter im Kleinwalsertal unter bestimmten Voraussetzungen wieder möglich. Und zwar unter anderen, weniger strengen Voraussetzungen als in fast allen anderen Gegenden Österreichs. In dem Alpenland gilt grundsätzlich seit dem 20. Dezember die 2G-plus-Regel: Ohne weiteres darf nur noch ins Land, wer dreifach geimpft ist – wer also bereits die Booster- oder Auffrischungsimpfung erhalten hat.
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Wer vollständig geimpft und genesen ist, aber noch nicht geboostert ist, muss zusätzlich einen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, nachweisen können. Wer weder PCR-Test noch Booster-Nachweis hat, muss bereits vor dem Grenzübertritt das Einreiseformular ausfüllen und sich unmittelbar nach der Einreise für zehn Tage in Quarantäne begeben. Von den neuen Vorschriften sind Schwangere und Menschen ausgenommen, die aus Gesundheitsgründen nicht geimpft werden können. Der Grund für die Ausnahme muss durch ein ärztliches Attest nachgewiesen werden.
Skiurlaub in Österreich ist im Kleinwalsertal mit 2G möglich
So streng sind sie im Kleinwalsertal nicht. Aufgrund der gesonderten Lage gelten hier auch gesonderte Regeln. Wer ins Kleinwalsertal möchte, für den gilt lediglich 2G. Es reicht für die Einreise, für die Gastronomie und Beherbergung vor Ort aus, geimpft oder genesen zu sein. Dasselbe gilt für die Bergbahnen, den Skiunterricht und den Handel – außer bei Geschäften des täglichen Bedarf, die darf jeder nutzen, auch Ungeimpfte.
Wer also noch nicht geboostert ist und auf einen PCR-Test verzichten möchte, der könnte aufs Kleinwalsertal ausweichen. Doch wer hier spontan über die Feiertage Urlaub machen möchte, braucht Glück. Britta Maier, Sprecherin von Kleinwalsertal Tourismus, sagt: „Einzelne Zimmer und Ferienwohnungen sind noch frei. Wir sind aber sehr gut gebucht über Weihnachten und Silvester.“

© Screenshot / Google Maps
Das liege nicht an den weniger strengen Einreiseregeln im Kleinwalsertal, das sei traditionell so. „Wir haben daher auch nicht mehr Buchungen verzeichnet, seit Österreich die Einreise verschärft hat.“ Schon seit Monaten sei fast alles ausgebucht, so Maier. „In diesem Jahr rechnen wir wieder mit vielen Gästen. Ähnlich wie in den Jahren vor der Pandemie. Da wird an Weihnachten und Silvester gewohnt sehr viel los sein hier.“
Im Kleinwalsertal setzen sie auf freiwillige Tests
Wie groß ist die Sorge vor einer schnellen Ausbreitung des Coronavirus im Kleinwalsertal über die Feiertage? „Es ist eine erhöhte Sensibilität da. Wir gehen mit Sorgfalt mit dem Thema um und profitieren von den Erfahrungswerten der vergangenen Wochen, als die Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen bereits in Betrieb waren“, sagt Maier.
In den Bahnen und Unterkünften im Kleinwalsertal gilt 2G. Nur Geimpfte und Genesene dürfen hier Urlaub machen und Ski fahren. „Zusätzlich gehen wir proaktiv mit den Testungen um“, sagt Britta Maier. „Wir haben die Testkapazitäten ausgebaut. Bis zu drei kostenlose PCR-Tests pro Woche erhalten auch Gäste in der Apotheke oder im Spar-Supermarkt, zusätzlich kann sich jede und jeder in der Teststation in Hirschegg testen lassen.“ Auch die Teststation im Walserhaus bietet PCR- und auch Schnelltests an. „Wir ermöglichen eine hohe Frequenz an Testungen“, sagt Maier.
Ganz allein ist die Gemeinde Mittelberg im Kleinwalsertal mit ihrer Ausnahme nicht. Sie gilt auch in der Gemeinde Jungholz und dem Rißtal im Gemeindegebiet von Vomp und Eben am Achensee. Ebenfalls Gegenden mit einer besonderen Lage.
Quellen: Kleinwalsertal Tourismus, Auswärtiges Amt
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