Kommunen: Wirtschaft hofft bei Wahlen auf Zeichen für Weltoffenheit

Sachsen hat immer wieder mit seinem Image zu kämpfen – dabei ist der Freistaat auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Der Verein Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen ruft zum Wählen auf.

Die sächsische Wirtschaft hofft bei den Kommunalwahlen am Sonntag auf ein Zeichen für ein weltoffenes und demokratisches Sachsen. «Es steht einiges auf dem Spiel», sagte Vorstandschef Robert Czajkowski vom Verein Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen. Er rief die Menschen dazu auf, bei Nachbarn und am Arbeitsplatz für den Gang zum Wahllokal zu werben. «Wir müssen die Menschen mobilisieren, damit demokratische Kräfte zum Zug kommen.»

Das Bild des Freistaates werde von einer Minderheit immer wieder negativ geprägt, sagte Czajkowski. Das schade dem Image und halte möglicherweise auch Fachkräfte ab, in den Freistaat zu kommen. Das Bekenntnis zur Weltoffenheit müsse dokumentiert und ins Ausland getragen werden. Bei der Landtagswahl im September 2019 war die AfD mit 27,5 Prozent zweitstärkste Kraft geworden.

Laut Verein, zum dem unter anderem Volkswagen, Infineon und die Mitteldeutsche Flughafen AG gehören, ist der Fachkräftemangel eines der drängendsten Probleme der sächsischen Wirtschaft. So fehlten bis 2030 etwa 320.000 Fachkräfte – bei rund zwei Millionen Arbeitnehmern. Der Verein setzt etwa auf Workshops und Vorträge zur Integration und interkulturelles Verständnis und beteiligt sich an den Fachinformationszentren Zuwanderung.

Sachsen sei auf Zuwanderung angewiesen, betonte Czajkowski. «Aus eigener Kraft werden wir die Lücken nicht schließen können.» In diesem Zusammenhang sei ein «weltoffenes und positives Antlitz» wichtig, das der Realität vor Ort gerecht werde. Gezeigt wird laut Czajkowski oft ein verfälschtes Bild. «Das entspricht aber nicht der Mehrheit der Menschen im Land.»

In 185 Städten und Gemeinden werden am Sonntag Bürger- und Oberbürgermeister gewählt, darunter in Dresden. Darüber hinaus entscheiden die Wähler in neun Kreisen über einen neuen Landrat oder eine neue Landrätin.

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