Falschmeldungen zum Corona-Virus: Wie Sie Fake News entlarven können – und wie Sie mit ihnen umgehen sollten

Die sozialen Netzwerke werden seit Ausbruch des Coronavirus regelrecht mit Fake News überschwemmt. Wie Sie diese erkennen können, warum Sie diese keinesfalls weiterleiten sollten und wo Sie stattdessen seriöse Infos bekommen, erfahren Sie hier.

Viele Menschen sind durch die Coronakrise verunsichert. Vor allem zu Beginn der Pandemie bot die Situation einen Nährboden für Falschnachrichten, mit denen unbelegte Informationen zum Virus und der Krankheit verbreitet wurden – und auch jetzt noch immer werden. Mit Folgen: Wie eine am Freitag veröffentlichte Studie zeigt, ist die Mehrheit der Bürger wegen der Zunahme von Falschmeldungen mit Corona-Bezug besorgt. Noch nie zuvor haben sich Desinformationen so schnell und flächendeckend verbreitet und hartnäckig festgesetzt“, lautet das Ergebnis der repräsentativen Umfrage, welche die Friedrich-Naumann-Stiftung in sieben Ländern in Auftrag gegeben hatte. 

Dies erschüttert auch das Vertrauen in die Medien. So glauben 44 Prozent der Befragten, die Medien würden auf Druck der Regierung Tatsachen über das Coronavirus verschweigen. Hinzu kommt, dass es 54 Prozent der Studienteilnehmer als schwierig empfinden, zwischen Nachrichten und bewussten Falschmeldungen zu unterscheiden. 

Nachfolgend finden Sie neben einigen Tipps, woran man Falschnachrichten erkennen kann und wie man mit diesen umgehen sollte, auch eine Auflistung seriöser Quellen sowie von Seiten, die auf den Fakten-Check von zweifelhaften Meldungen spezialisiert sind. Studie: Mehrheit der Bürger sorgt sich während der Corona-Zeit um Fake-News 0830

Was sind Fake News?

Durch die bewusste und unbewusste Verbreitung sogenannter Fake News verbreiten sich Falschmeldungen jeglicher Form. Häufig kursieren sie in sozialen Medien oder Messenger-Diensten. Beispielsweise verbreitete sich schon kurz nach dem Ausbruch des Coronavirus eine Sprachnachricht über Whatsapp, in der angebliche Erkenntnisse der Universität Wien erläutert wurden und vom Einnehmen bestimmter Schmerzmittel abgeraten wurde. Die Medizinische Uni dementierte die Angaben aus der Nachricht daraufhin scharf und bezeichnete sie als Fake News – aber zu dem Zeitpunkt war die Sprachnachricht bereits unzählige Male geteilt worden.

Wie lassen sich Falschmeldungen erkennen?

Der Verein Deutschland sicher im Netz appelliert an die Vernunft: „Menschenverstand anschalten“, warnt Vereinsgeschäftsführer Michael Littger. Wenn eine Aussage seltsam wirkt oder auch extrem lustig ist, seien Zweifel an der Seriosität angebracht.

Bei Fake News seien die Informationen häufig vage und unvollständig, erläutert der Verein weiter. Beispielsweise fehlen demnach oft wichtige Details wie die Quelle, Namen und Orte, und es wird auf Formulierungen wie „ein Arzt“ ausgewichen. Auch lohnt sich den Empfehlungen des Vereins zufolge die Frage, wer von einer Meldung profitieren könnte – bei einer einseitigen Meldung kann es sich auch um Lobbyarbeit handeln.

Wie sollte man mit Falschinformationen zum Coronavirus umgehen?

Bei Verdacht auf Fake News sollten entsprechende Meldungen auf keinen Fall weitergeleitet oder anderweitig verbreitet werden. Falsche Gesundheitsinformationen können extrem gefährlich sein.

Außerdem gibt es bei Diensten wie Facebook, Instagram oder Twitter die Möglichkeit, Inhalte zu melden. Diese werden dann gegebenenfalls gelöscht. Darüber hinaus rät der Verein dazu, Menschen oder Institutionen darauf aufmerksam zu machen, wenn sie Teil einer Falschmeldung sind – wie im Fall der Wiener Uniklinik.

Seriöse Informationsgeber und aufs Fact-Checking spezialisierte Seiten

Gerade bei vermeintlich exklusiven Meldungen aus sozialen Netzwerken oder Nischenportalen sei grundsätzlich Vorsicht geboten, warnt der Verein. „Echte Meldungen werden hingegen meist von seriösen Nachrichtenportalen aufgegriffen“, erläutert Littger. Es ist also immer sicherer, bekannte und seriöse Medien aufzusuchen und zu überprüfen, ob diese ebenfalls über das Thema berichten.

Aber auch Behörden veröffentlichen aktuell regelmäßig online den jüngsten Kenntnisstand zur Coronakrise. Seriöse Quellen sind beispielsweise örtliche Gesundheitsämter, das Robert-Koch-Institut, das Bundesgesundheitsministerium, die Weltgesundheitsorganisation WHO oder die Johns-Hopkins-Universität.

Es gibt zudem unterschiedliche Seiten und Portale im Netz, die darauf spezialisiert sind, vor allem in den sozialen Medien verbreitete Meldungen einem Faktencheck zu unterziehen. Im Zusammenhang mit dem Corona-Virus wartet unter anderem die Nachrichtenagentur AFP mit einer ausführlichen Sammlung von Covid-19-Fakes auf (AFPFactCheck). Ebenso finden sich bei „correctiv.org“ und „mimikama.at“ viele als Fake entlarvte Corona-Meldungen wieder.

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