Polizeischutz-Prozess: Prinz Harry verliert gegen Londoner High Court: Private Forderung „nicht angemessen“

Britisches Gericht lehnt die Wünsche von Prinz Harry auf Polizeischutz bei einem Großbritannien-Besuch ab. Selbst wenn der Prinz den Schutz selbst bezahlt, bekommt er ihn nicht.

Nein, nein und nochmals nein: Das ist in absoluter Kurzfassung der Beschluss des Londoner High Court zu Prinz Harrys Klage auf selbst bezahlten Polizeischutz in seiner Heimat. Der Royal trat mit seiner Familie 2020 aus dem britischen Königshaus aus und zog nach Kalifornien. Seitdem müssen die Sussexes für ihre Sicherheitskräfte weltweit selbst aufkommen. Arbeitende Mitglieder der königlichen Familie erhalten Polizeischutz auf Staatskosten. 

Da Prinz Harry und seine Frau Herzogin Meghan sich aber ausdrücklich gegen das Königshaus entschieden haben, entfallen ebenso die royalen Privilegien. Die britische Polizei verfügt bei Einsätzen zur Sicherheit der Royals über verschiedene Informationen, an die Privatpersonen nicht rankommen. Wie zum Beispiel aktuelle Ereignisse und Informationen, die dem britischen Geheimdienst vorliegen. Auch diese bekommt Prinz Harrys Sicherheitsteam nicht – ein Grund, weshalb der Prinz vor Gericht zog und den polizeilichen Schutz fordert.

Polizeischutz-Klage verursacht hohe Kosten

Zwar wurde Prinz Harrys Klage im Spätsommer 2022 erstmal zugelassen, der Wunsch, dass er künftig auf den Polizeischutz zurückgreifen dürfe, den er anbot, selbst zu bezahlen, wurde jetzt aber gerichtlich abgelehnt. Aktuell werden die Kosten für die Klage bereits auf 300.000 Euro Steuergelder geschätzt, so schreibt es das britische Magazin „The Sun“. Diese verursachten Kosten können am Ende des Prozesses noch auf den Prinzen umgelegt werden – doch noch ist das Ende der Sicherheits-Klage nicht erreicht. Schätzungen zufolge sollen die Kosten noch bis auf 500.000 Euro wachsen können.

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Das aktuelle Urteil bezieht sich lediglich auf die Forderung des privat bezahlten Polizeischutzes. Das Innenministerium begründete diese Entscheidung mit den Worten, dass es „nicht angemessen“ sei, wenn wohlhabende Privatpersonen die Dienste von bewaffneten Beamten nutzen dürften. Und als eben solche wohlhabende Privatperson gilt der fünfte in der Thronfolge nach seinem Austritt aus dem Königshaus. 

Prinz Harry ist nun ein ganz normaler Promi

Hinter der Entscheidung steht laut dem britischen Magazin „Daily Mail“ auch die Metropolitan Police selbst und bezieht sich auf den Schutz ihrer Beamten: „Es ist falsch, dass eine Polizeibehörde Beamte gegen Bezahlung einer Gebühr durch eine Privatperson in Gefahr bringt.“ Auch soll die Polizei zu Bedenken gegeben haben, dass man anderweitig einen Präzedenzfall schaffen könnte. Würde Prinz Harry die privat bezahlte Polizei zur Verfügung stehen, mit welcher Begründung solle man dann dieses Privileg anderen Prominenten absprechen können?

Diese Entscheidung ist eine Teilentscheidung innerhalb der Klage, der Prozess ist noch nicht vorbei und es wird weiterhin geprüft, ob die grundsätzliche Ablehnung des Polizeischutzes des 38-Jährigen rechtens war. 

Quellen:  CNN, Merkur, Daily Mail

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