„Senf aus Hollywood“ nennen Tom und Bill Kaulitz ihren neuen Podcast, in dem sie über Gott und die Welt reden. Mit dem stern sprachen die Brüder vorab über das neue Projekt – und natürlich auch über Heidi Klum.
Es ist früher Nachmittag in Berlin und auf dem Tisch vor Tom Kaulitz steht ein Bier, von dem er schon die Hälfte getrunken hat und auf das er in ruhigen Momenten mit großer Gemütlichkeit schauen kann. Wenn es denn ruhige Momente geben würde. Denn neben ihm sitzt sein Bruder Bill Kaulitz und die beiden zusammen erinnern schnell an das berühmte Mentos-Cola-Experiment, was jeder, der jung war kennt: Man stopft in eine volle Literflasche Cola eine Handvoll Mentos-Kaubonbons und schon schießt die Brause fast meterhoch aus der Flasche und hört nicht auf zu schäumen. So ist das mit Bill und Tom Kaulitz, einer ist Mentos, der andere die Cola. Also los.PAID Interview Kaulitz 12.57
Eigentlich sind sie ja Musiker und ihre einst sehr berühmte Band Tokio Hotel gibt es auch noch, sie wollen sogar wieder auf Tournee gehen, aber darum soll es an diesem Nachmittag nicht gehen, sondern um ihr anderes, wohl jetzt erst erkanntes Können: Reden, viel Reden, sich in die Sätze fallen, dies noch und das noch, und hast du das gesehen und überhaupt, findest du nicht auch dass… Mentos in Cola, wie gesagt. Gut, das machen andere auch, aber Tom und Bill sind Bewohner der Aufmerksamkeits-Industrie, früher musikalisch und heute eher privat, der eine als Ehemann von Heidi Klum und der andere eben als Schwager.
Jedenfalls haben sie Freunde und die Freunde haben ihnen gesagt, stellt doch einfach mal ein Mikrophon an, wenn ihr redet, ihr seid so unterhaltsam. Na ja, das war wie eine Einladung, „license to talk“ sozusagen, und so haben sie sich und werden sich weiter einmal die Woche für einen Podcast treffen, den sie „Senf aus Hollywood“ nennen, weil sie dort ja leben, aber es wird kein reines „inside Hollywood“ sein, denn so wirklich inside ist da eigentlich niemand, weil Hollywood einfach zu groß und die Bewohner zu berühmt sind. Es wird, so ist aus der ersten Folge herauszuhören, eher ein „inside Kaulitz“ werden, also ein Kaffeeklatsch zu zweit nur ohne Kaffee, sondern mit richtigen Drinks, was natürlich die sowieso lockeren Zungen der 32-jährigen Brüder noch loser macht.
Tom und Bill Kaulitz plaudern über Heidi Klum
Und so hört sich auch die erste „Senf aus Hollywood“-Runde an. Eigentlich haben sie kein richtiges Thema, aber das macht nichts, die Kaulitze haben ja sich selbst. Da geht es dann erstmal um die Drinks, die Tom mitgebracht hat, nämlich einen „Arnold Palmer mit Tequila“, also einen Eistee-Limo-Mix mit Alk, und, sagt er dann „Heidi wusste auch nicht, was ein Arnold Palmer ist“. Und, Bingo, wir sind im Thema.
Denn der Podcast, so die Brüder, sei eigentlich entstanden, weil die beiden nach 32 Jahren ihres gemeinsamen Lebens erstmals in Trennung leben. Also nicht richtig in Trennung, aber räumlich schon. Denn seit Tom Kaulitz vor zwei Jahren die wirklich sehr berühmte Heidi Klum geheiratet hat und in das wohl sehr große Haus in Beverly Hills eingezogen ist, muss Bill nun erstmals ohne Bruder allein leben. Aber, Entwarnung, nicht sehr weit weg, eigentlich fast an derselben Straße, drei Ampeln entfernt, wie Bill es beschreibt. Und dort bei Bill im Studio treffen sie sich nun einmal in der Woche, um das zu tun, was sie sowieso immer machen: tratschen, trinken und Kaulitze sein.
Wenn man sich das nur anhört und die Zwillinge nicht so gut kennt, sind sie erst mal etwas schwierig auseinander zu halten. Wenn sie aber vor einem sitzen, sind die Unterschiede gewaltig, äußerlich jedenfalls. Bill, der Paradiesvogel, in einem orange-beigen und großen Irgendwie-Anzug, der den ganzen Raum gleich mitbeleuchtet und daneben Tom in irgendwie schwarz-grauer Unauffälligkeit, lang gewachsenem Vollbart und langer Haarmähne mit an der Seite helleren Tönen. Auf alle Fälle wie ein Mann, der sich morgens nicht viele Gedanken vor dem Spiegel macht, während Bill so aussieht, als zupfe er schon am Abend an seiner Erscheinung für den nächsten Tag. Und genau besehen, passt Bill genau in seine 32 Jahre, während Tom hinter seinem Bart auch als um die 40 durchgehen könnte.
Cola-Mentos im Wort-Ping-Pong
Aber das ist nur optisch, akustisch, also sprechend hören sich die Brüder eben wie Cola-Mentos im Wort-Ping-Pong an. Sie mussten, sagt einer von ihnen, für den Podcast auch lernen, sich nicht dauernd ins Wort oder in die Sätze zu fallen, sondern sich eben ausreden zu lassen. Als Brüder wüssten sie ja schon nach einem halben Satz, was der andere denken würde, aber das weiß der Podcast-Hörer natürlich nicht. Und worum geht es da nun jede Woche? Ach, ein Thema der Woche würden sie schon finden. In der ersten Folge erzählen sie sich von der neuen Mode in Los Angeles, sich von sehr prominenten Menschen Geburtstagsgrüße und oder andere Botschaften in kurzen Videos zu kaufen, „Cameo“ heißt das im Internet, und ob das wohl etwas für Deutschland wäre.
Und dann lesen sie ein paar Kritiken von Käufern des Bill-Kaulitz-Buches „Career Suicide“ auf Amazon vor und amüsieren sich, dann geht es wieder um „Arnold Palmer“ und eigentlich sind das alles Nichtigkeiten, doch die Kunst des Tratsches ist ja, Unwichtiges so unterhaltsam vorzutragen, dass man zuhört, ohne zu wissen, warum. Hier gilt der etwas abgegriffene Spruch, sie könnten auch ein Telefonbuch vorlesen und es wäre lustig.
Es ist dann sogar so, dass man sich auf einmal vorstellen kann, wie es in der Kaulitz-Klum-Großfamilie so zugeht oder es sich anhört, denn auch die im Herzen rheinische Frohnatur Heidi Klum ist eine Gerne- und Vielsprecherin und man ahnt, dass wenn sie im Garten, am Pool oder in der Klum’schen Küche, wie es ja immer wieder auf Instragram zu sehen ist, zusammenkommen, die Momente des Schweigens sehr, sehr selten sein werden. Anders und nett gesagt, da drängelt sich jeder, um auch noch ein bisschen Senf beizutragen.
Wer Tom nimmt, bekommt auch Bill
Ob sie eigentlich mit Ehefrau Klum, die ja jetzt Kaulitz heißt, absprechen, was im Podcast so versenft werden wird. Nein, das sei nicht nötig, da würden sie alle untereinander sehr vertrauen. Und irgendwie ist der Podcast ja auch eine Art Freigang für Ehemann Tom, er darf mal raus zu seinem Bruder und ein bisschen trinken. Das sagen sie so aber nicht. Nur ihr früheres gemeinsames LA-Leben mit durchgemachten Nächten und morgens um fünf ins Bett, sei natürlich vorbei. Tom kann da auf einmal sehr erwachsen und geklärt blicken, frühmorgens sei jetzt Kinder zur Schule bringen und solche Sachen. Das hört sich im ersten Moment nach einem angemüdeten Hausmann an, aber im zweiten Moment einfach nach einem Mann, der ganz gerne Verantwortung übernimmt, die sich so schön jenseits von Glamour, Plattenverkäufen und Blitzlicht abspielt. Eine Verantwortung, die erwachsen macht, denn in den hysterischen Zeiten von Tokio Hotel war ihnen das unmöglich, das Erwachsenwerden.
So gesehen hat es im Leben der Magdeburger Zwillinge sicher viele Veränderungen gegeben – der Ruhm mit Tokio Hotel, der Umzug nach Amerika vor zehn Jahren – doch die größte Veränderung war dann doch die Begegnung mit Heidi Klum und die Hochzeit von Tom und Heidi. Denn auf einmal gab es Familie, Kinder, einen Hund und natürlich viel, aber nicht jeden Tag zu Lachen. Fragt man sie, ob Heidi Klum nicht vielleicht am liebsten beide adoptiert hätte, stattdessen dann aber Tom geheiratet hat, ist die Erheiterung groß.
So groß wie sie auch über die vielen bunten Gerüchte um diese amour fou erzählen können. Noch mehr Kinder, hahaha. Umzug nach Berlin, hahaha. Sie nehmen das nicht so ernst, was da alles geschrieben wird, weil wir ja nie mit dieser Art von Presse sprechen, sagen sie. Dennoch war damals eines klar: Wer Tom nimmt, bekommt auch Bill. Das war immer so und wird auch so bleiben. Natürlich nicht körperlich so als Mann daneben oder obendrauf, sondern eher seelisch und geistig. Wie das so geht, werden sie bestimmt auch in „Senf aus Hollywood“ erzählen.
Der Podcast „Kaulitz Hills – Senf aus Hollywood“ erscheint ab heute immer mittwochs auf Spotify.
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