Urteil gefallen: Frauen am Schloss Neuschwanstein angegriffen: US-Amerikaner muss lebenslang in Haft

Ein US-Amerikaner muss für seine Angriffe auf zwei Touristinnen am Schloss Neuschwanstein ins Gefängnis. Seine Verteidiger haben angekündigt, in Revision zu gehen.

Neun Monate nach der Gewalttat an zwei jungen US-Amerikanerinnen unweit des Schlosses Neuschwanstein ist ein 31-Jähriger zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Landgericht in Kempten wertete die Tat des ebenfalls aus den USA stammenden Mannes am Montag als Mord, versuchten Mord und Vergewaltigung mit Todesfolge. Der Vorsitzende Richter Christoph Schwiebacher stellte auch die besondere Schwere der Schuld fest. Dadurch kann die Gefängnisstrafe voraussichtlich nicht bereits nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden.

Die Verteidigung kündigte nach dem Urteil an, für diesen in Revision gehen zu wollen. Dabei gehe es um die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Rechtsanwalt Alexander Stevens sagte, der Angeklagte habe die Verteidiger gebeten, die schriftliche Urteilsbegründung zu prüfen.

NeuschwansteinProzessauftakt19.53Unabhängig vom Ausgang einer möglichen Revision rieten die Verteidiger ihrem Mandanten nach eigenen Angaben dazu, seine Strafe in Deutschland abzusitzen und nicht eine erst nach Jahren mögliche Auslieferung in die USA zu beantragen. Die Verteidiger erklärten dies mit den besseren Haftbedingungen in Deutschland.

Der Angeklagte hatte in dem Prozess die ihm vorgeworfenen Taten eingeräumt. Nach dem Angriff des Mannes auf die zwei Frauen war eine 21-Jährige im Krankenhaus gestorben, ihre ein Jahr ältere Begleiterin wurde erheblich verletzt.

Frauen am Schloss Neuschwanstein attackiert

Der Angeklagte und die ihm bis dahin unbekannten Frauen hatten sich beim Wandern in der Nähe der Marienbrücke in Schwangau getroffen. Die Brücke ist ein beliebter Treffpunkt von Touristen aus aller Welt, weil man von dort einen besonders guten Blick auf das Märchenschloss des bayerischen Königs Ludwig II. hat.

Hohenschwangau 9.30

Nach wenigen Minuten hatte der Mann eine der beiden Frauen an einem abgelegenen Ort brutal attackiert, um sie zu vergewaltigen. Ihre Freundin wollte ihr zu Hilfe kommen, weswegen der Mann die damals 22-Jährige in die angrenzende Pöllatschlucht stieß – sie stürzte etwa 50 Meter tief. Anschließend verging sich der Angeklagte weiter an dem jüngeren Opfer.

Frauen in Schlucht geworfen

Als er von einem Pärchen bei der Tat überrascht wurde, ließ der Mann von der Frau ab und drückte sie ebenfalls über die Kante des Abhangs. Beide Frauen mussten mit einem Hubschrauber aus der Schlucht geborgen werden, die 21-Jährige starb wenige Stunden später an ihren schweren Verletzungen.

 

Hinweis: Der Artikel wurde nach Ankündigung der Revision aktualisiert.

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