Schlagerstar: ESC-Legende Michelle: Das sagt sie zu einer erneuten Teilnahme

Sie ist am Abend bei „Let’s Dance“ zu sehen: Mit dem stern spricht Schlagerstar Michelle über Muskelkater, ihren ersten Bühnenauftritt und ihre Teilnahme am ESC.

Michelle, Sie stehen momentan sechs Tage in der Woche auf dem Tanzparkett – Muskelkater und schmerzende Füße inklusive. Haben Sie sich „Let’s Dance“ so hart vorgestellt?

„Ich hatte schon von anderen Teilnehmern gehört, dass ich blaue Flecken am Körper haben werde an Stellen, die ich mir nicht vorstellen konnte. Dass es hart werden würde, war mir also klar. Es macht mir aber trotzdem viel Spaß und ich freue mich jede Woche auf die Show am Freitag.“

Bei Ihren Bühnenauftritten sehen wir Sie regelmäßig tanzen. Ist „Let’s Dance“ so viel anders?

„Das ist nicht vergleichbar. Bei meinen Choreografien halte ich die Körperspannung für ein paar Sekunden, beim Tanzen muss ich das minutenlang machen. Das ist völlig neu für mich. Auch die Aufregung ist eine andere. Es ist ein Unterschied, ob ich vor 30.000 Menschen singe oder ob eine Kamera auf mich gerichtet ist und Millionen live zuschauen. Das muss ich erst kennenlernen.“

STERN PAID 9_22 Matthias Reim16.20Mit Christian Polanc haben Sie einen erfahrenen Tanzpartner an Ihrer Seite. Wie ist es, sich körperlich so nahe zu kommen?

Christian ist ein super Lehrer. Es macht Spaß mit ihm zusammenzuarbeiten und ich verstehe seine Sprache. Das ist wichtig, dass man einen Partner hat, den man begreift. Er hat ein riesiges Talent, alles aus dir rauszuholen. Klar kommen wir uns sechs Tage in der Woche neun Stunden lang sehr nahe. Aber wir sind professionell genug, um uns auf die Arbeit zu konzentrieren. Mein Ziel ist es, mich jede Woche zu verbessern und eine Runde weiterzukommen.“

Im April erscheint Ihr neues Album. Drei Songs sind bereits veröffentlich, darunter Cover-Versionen Ihrer Hits „Paris“, „Wer Liebe lebt“ und „Und heut‘ Nacht will ich tanzen“. Wird das ein „Best of“-Album?

„Ich feiere in diesem Jahr mein 30-jähriges Bühnenjubiläum. Deswegen haben wir 20 alte Songs neu zum Leben erweckt und es wird zehn neue Songs geben. Das Album ist noch nicht fertig und ich singe parallel zu den Proben zu ‚Let’s Dance‘ Lieder ein. Es werden Songs sein, die viele Fans nach diesem Corona-Wahnsinn gut gebrauchen können, mit ganz tollen Beats und starkem Sound. Damit wir wieder tanzen, feiern und leben können.“

Der Schlager boomt. Ist es schwieriger geworden, an gute neue Lieder zu kommen?

„Im Gegenteil. Ich hatte sehr viele Angebote für neue Songs, auch von Komponisten, die bislang keinen Schlager gemacht haben. Aber mir war wichtig, dass das neue Album aus einer Hand kommt. Alle Lieder hat Tim Peters gemacht, sie tragen seine Handschrift und seinen Sound.“

30 Jahre Michelle, können Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt erinnern?

„Na klar, das war in der ‚ZDF-Hitparade‘ mit Uwe Hübner. Er hatte mich als ‚unsere Kleine, unser neues Talent‘ vorgestellt und ich war wahnsinnig aufgeregt. Damals wurde da noch live gesungen. Alle Kollegen sind zu mir gekommen und haben mir auf die Schulter geklopft und Mut zugesprochen. Dass ich dann gewinnen würde, damit hatte niemand gerechnet. Auch ich nicht. Eine aufregende Zeit. Auch meinen Auftritt beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen werde ich nie vergessen.“Michelle YT

Sie haben 2001 den achten Platz belegt. Aus heutiger Sicht ein Traumergebnis.

„Ja, dabei hatte ich total Bammel, weil ich als Schlagersängerin dorthin gefahren bin. Ich hatte Angst, dass deutscher Schlager in Europa nicht ankommen würde. Als ich dann zwischenzeitlich mit „Wer Liebe lebt“ sogar als Favoritin gehandelt wurde, war das eine große Überraschung.“

Wenn der NDR Sie heute anrufen würde und Ihnen eine Wildcard für den ESC anböte, würden Sie es noch einmal machen?

„Nein. Ich finde das ist eine ganz tolle Zeit gewesen, aber sie ist für mich vorbei.“

Sie sind gerade 50 Jahre alt geworden, herzlichen Glückwunsch. War das ein schwieriges Datum für Sie?

Überhaupt nicht. Ich bin völlig bei mir angekommen und bin glücklich, so wie ich bin. Ich will auch keine 29, 39 oder 49 mehr sein, sondern das was ich bin. Ich bin ein Mensch, der im Hier und Jetzt lebt.

Corona hat auch Sie zu zwei Jahren Pause gezwungen, zumindest was Live-Auftritte vor Publikum angeht. War das eine harte Zeit?

„Ich scharre schon mit den Hufen, auch wenn ich zwischendurch immer wieder Fernsehauftritte hatte. Ab Oktober ist eine neue Tour geplant und ich freue mich riesig darauf.“

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