Revierderby: BVB schlägt Schalke verdient – Königsblau steht am Abgrund

Borussia Dortmund hat das Revierderby gegen Schalke 04 verdient mit 3:0 gewonnen und in der Tabelle zum FC Bayern aufgeschlossen. Die Königsblauen rutschen hingegen immer tiefer in die Krise.

Borussia Dortmund hat Wiedergutmachung für die Champions-League-Schlappe in Rom betrieben und die Krise beim FC Schalke weiter verschärft. Dank des hochverdienten 3:0 (0:0) im prestigeträchtigen Revierderby blieben dem Team ein erneuter Rückschlag und weitere Debatten über fehlende Mentalität erspart. Vier Tage nach dem ernüchternden Auftritt in Italien (1:3) festigte der BVB dank der Treffer von Manuel Akanji (55. Minute), Erling Haaland (61.) und Mats Hummels (78.) vor 300 Zuschauern im Signal Iduna Park den dritten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga. Dagegen hält die Negativserie der Schalker mit nunmehr 21 Spielen ohne Sieg an. 

BVB-Trainer Lucien Favre hatte Konsequenzen aus dem 1:3 bei Lazio Rom gezogen und gleich fünf Änderungen in der Startelf vorgenommen. Kapitän Marco Reus musste zunächst mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen, Torhüter Roman Bürki kehrte zurück in die erste Elf. Zudem wollte der Coach mit der Rückkehr zur Viererkette, die er zuletzt im Februar hatte spielen lassen, ein Zeichen setzen.

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BVB spielte mit vollem Einsatz

Zumindest beim Einsatz war ein deutlicher Fortschritt erkennbar. Anders als in Rom ging der BVB den Zweikämpfen nicht aus Weg und übernahm von Beginn an die Regie. Von Minute zu Minute wuchs der Druck auf das Schalker Tor. Die größte Chance zur frühen Führung hatte Thomas Meunier (16.), der allerdings aus kurzer Distanz an Gäste-Keeper Frederik Rönnow scheiterte. 

Die Schalker, bei denen der 19-jährige Defensivspieler Malick Thiaw seine Startelf-Premiere im Profi-Bereich feierte, beschränkten sich zunächst komplett auf die Defensivarbeit. Erst bei einem durch Akanji abgeblockten Schuss von Goncalo Pacienca (25.) war Torgefahr erkennbar. 

Immerhin gelang es den Gästen, die erste Halbzeit trotz großer Unterlegenheit und einem Ballbesitz von nur 22 Prozent ohne Gegentor zu überstehen. Denn wieder einmal tat sich der BVB gegen einen tief stehenden Gegner schwer. Dennoch gab es Chancen zur Führung. Haaland (28.) verfehlte das Tor, Mahmoud Dahoud (31.) traf aus 20 Metern die Latte und Giovanni Reyna (37.) köpfte aus aussichtsreicher Position vorbei.

Akanji bricht den Bann

Auch nach Wiederanpfiff dominierte der BVB, rannte sich aber zunächst immer wieder fest. Doch Akanji brach im ersten Spiel nach seinem positiven Corona-Test vor knapp drei Wochen den Bann, als er aus kurzer Distanz für das hochverdiente 1:0 sorgte. 

Nur sechs Minuten später setzte Jadon Sancho seinen Sturmpartner Haaland glänzend in Szene, der in eiskalter Manier Schalke-Keeper Rönnow überlistete und damit für die Vorentscheidung sorgte. Den Schlusspunkt setzte Abwehrchef Hummels mit einem wuchtigen Kopfball nach einer BVB-Ecke. Die Schalker dagegen kamen nicht einmal gefährlich vor das Dortmunder Tor und stecken weiter tief im Tabellenkeller fest.

Zuvor phatte der FC Bayern angeführt vom überragenden Robert Lewandowski das nächste Torfestival gefeiert. Mit 5:0 setzten sich die Münchner in der heimischen Allianz Arena gegen Eintracht Frankfurt durch, wobei Lewandowski die ersten drei Treffer erzielte. Saisontore nach fünf Spieltagen schaffte vor dem polnischen Ausnahmestürmer noch kein anderer Profi. Auch die 22 Treffer der Münchner insgesamt sind zu diesem Zeitpunkt unerreicht. Nach dem Dreierpack von Lewandowski (10./26./61. Minute) trafen auch noch der eingewechselte Nationalspieler Leroy Sané (73.) mit einem traumhaften Linksschuss und Jamal Musiala (90.). Der fünfte Pflichtspielerfolg der Münchner in Serie wurde durch die Verletzung von Alphonso Davies getrübt.

RB Leipzig bleibt Tabellenführer

RB Leipzig verteidigte mit einem mühevollen 2:1 (1:1)-Sieg gegen Hertha BSC die Tabellenführung vor den Bayern. Der Tabellenführer tat sich gegen Hertha lange Zeit schwer. Neuzugang Jhon Cordoba (8.) brachte die Berliner in Führung, Dayot Upamecano (11.) glich für RB aus. Auch nach der Gelb-Roten Karte für Herthas Deyovaisio Zeefuik (50.) musste das Team von Trainer Julian Nagelsmann bis zur Schlussviertelstunde warten, ehe Marcel Sabitzer (77.) per Foulelfmeter den Siegtreffer erzielte. 

Borussia Mönchengladbach verschärfte die Krise beim weiter punktlosen FSV Mainz 05 und setzte sich mit 3:2 (1:2) durch. Im Duell zweier Teams aus dem Tabellen-Mittelfeld trennten sich der 1. FC Union Berlin und der SC Freiburg mit 1:1 (1:1).  Selbst ein überragender Jean-Philippe Mateta konnte die Mainzer Misere nicht beenden. Die beiden Treffer des Franzosen (23./36.) reichten nicht, weil für Gladbach Kapitän Lars Stindl (19.), der eingewechselte Jonas Hofmann per Handelfmeter (76.) und Nationalspieler Matthias Ginter (83.) trafen.

In einem niveauarmen Spiel vor mehr als 4000 Zuschauern verpassten sowohl Union als auch Freiburg den Sprung nach vorne. Vincenzo Grifo (34.) brachte Freiburg in Führung, Robert Andrich (36.) glich kurz darauf für die Hauptstädter aus.

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