Herzogin Meghans Spotify-Podcast „Archetypes“ blieb hinter den Erwartungen zurück. Nun werden 200 Stellen im Podcast-Segment gestrichen. Mehrere Medien meinen, eine Kausalität zu erkennen. Doch kann das sein? Eine Analyse.
Es sind krasse Anschuldigungen, die gerade von einigen Medien verbreitet werden. Sie alle drehen sich um die Meldung des Streaminganbieters Spotify und dessen Ankündigung, hunderte Mitarbeitende im Podcast-Segment entlassen zu wollen.
In den Berichten aus den USA, Großbritannien und der Schweiz wird Herzogin Meghan eine Schuld dafür zugesprochen. So heißt es etwa bei MSN: „Meghan Markles 15-Millionen-Pfund-Podcast zahlt sich für Spotify nicht aus – 200 weitere Stellen werden gestrichen.“
Die Schweizer Seite „Nau“ titelt online: „Der Podcast ‚Archetypes‘ von Meghan Markle lief weniger gut als erwartet. Spotify muss das wohl wieder ausgleichen – und entlässt 200 Mitarbeitende“. Das US-Magazin „Holr“ formuliert: „weil der Podcast nicht genügend Einnahmen generierte“.
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Auch die „New York Post“ gibt Meghan in einem Artikel immerhin eine Mitschuld und schreibt: „Die Kürzungen zeigen, dass das Unternehmen nicht die erhofften Ergebnisse im Podcast-Bereich erzielt – obwohl es Milliarden von Dollar in die Podcasts von Markle und Joe Rogan auf seiner Plattform gepumpt hat.“
Was überrascht: Es sind unterschiedliche Medien aus verschiedenen Teilen der Welt, nicht etwa die britische Boulevard-Presse, die Meghan und Harry gegenüber in der Vergangenheit nicht nur fair berichtet hat. Doch kann an den Vorwürfen etwas dran sein? Eine Analyse.
Große Erwartungen und Kritik schon vor der ersten Folge von „Archetypes“
Schon als der Podcast Ende 2020 angekündigt wurde, gab es die ersten negativen Schlagzeilen, wie „Insider“ berichtet: In dieselbe Zeit fiel nämlich auch die Kritik von Musikern, sie bekämen keine faire Bezahlung des Streaminganbieters, während „große Namen“ wie Prinz Harry und Herzogin Meghan „lukrative Verträge“ bekämen.
Von einigen Medien wurden die beiden bereits damals kritisiert, eine so hohe Dotierung überhaupt anzunehmen. Doch die Probleme gingen weiter, Fans warteten und warteten auf die erste Folge. Doch sie kam nicht. Und Spotify sah sich zum Handeln genötigt, wie „Forbes“ im Januar 2022 berichtete. Intern wurde nach weiteren Mitarbeitern gesucht, die Meghan endlich dabei helfen sollten, „ihren Vertrag zu erfüllen“.
Erst im August 2022, also fast zwei Jahre nach der Ankündigung, gab es die erste Folge zu hören, dann jeden Dienstag eine weitere. Doch im November war schon wieder Schluss. Nur zwölf Folgen wurden veröffentlicht, was einem Honorar von mehr als einer Million Pfund (umgerechnet 1,17 Millionen Euro) pro Episode entspricht. Im Schnitt dauerten die eine Stunde.
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Prominente Gäste wie Mariah Carey, Paris Hilton und Serena Williams sorgten anfangs noch für Schlagzeilen. Doch nach wenigen Folgen ebbte das Interesse massiv ab. Wie die „Daily Mail“ berichtet, stürzte der Podcast im November auf Platz 77 der US-Podcast-Charts ab. Sicher nicht das, was sich die Spotify-Verantwortlichen vorgestellt hatten.
Dann im Januar 2023 der nächste Rückschlag (stern berichtete): Chief Content Officer Dawn Ostroff gab bekannt, Spotify zu verlassen. Doch sie war es, die Meghan und Harry angeworben hatte.
Ob und wann noch neue Folgen „Archetypes“ erscheinen sollen, ist nicht bekannt. Online wird bereits über ein Ende des Formats spekuliert, eine offizielle Bestätigung von Spotify fehlt aber bisher.
Es ist aber davon auszugehen, dass sich die Investition von umgerechnet knapp 18 Millionen Euro nicht refinanziert hat mit den zwölf Folgen. Ob das eigens zusammengestellte Produktionsteam um „Archewell Audio“ auch von der Kürzungen betroffen ist, wurde bislang nicht bekannt gegeben.
Man muss allerdings erwähnen, dass Harry und Meghan nicht die einzigen Promis sind, die lukrative Verträge bekommen haben. Auch die Obamas, Kim Kardashian West und Comedian Joe Rogan haben Spotify-Podcasts. Wobei auch Letzterer viele vernichtende Kritiken bekommen hat, wie „First Post“ berichtet. „The Joe Rogan Experience“ hatte demnach „mit mehreren Kontroversen“ zu tun, „einschließlich der Verbreitung von Fehlinformationen über den Covid-19-Impfstoff“.
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Welcher nun der erfolglosere Podcast oder die größere Enttäuschung für die Verantwortlichen war, man weiß es nicht. Aber: die 15 Millionen Pfund hätten auch mehrere und günstigere Podcast-Ideen möglich gemacht – von der eine vielleicht ein Top-3-Format hätte werden können. Meghan kann man dabei allerdings nur bedingt einen Vorwurf machen, sie hat ihre Arbeit gemacht und die Folgen geliefert, wie es vermutlich vertraglich vereinbart war. Es sind eher die Spotify-Verantwortlichen, die das öffentliche Interesse falsch eingeschätzt hatten.
Quellen: „MSN„, „Nau.ch„, „First Post„, „Daily Mail„, „Holr Magazine„, „New York Post„, „Forbes„, „Spotify„, „Insider„, „Telegraph„, „Daily Mail„
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