News zum Coronavirus: Fällt die fünfte Jahreszeit aus? Jens Spahn kann sich „Karneval in diesem Winter nicht vorstellen“

Griechenland rechnet mit erster Lieferung von Impfstoff +++ Deutsche Bahn will Zahl der Maskenkontrollen verdoppeln +++ Infizierter Urlauber besucht Party – 120 Menschen in Quarantäne +++ News zum Coronavirus.

Jens Spahn: „Kann mir Karneval in diesem Winter nicht vorstellen“

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich in einer Telefonschalt-Konferenz des Gesundheitsausschusses des Bundestags dafür ausgesprochen, den Karneval in der Saison 2020/2021 bundesweit komplett ausfallen zu lassen. Dies erfuhr „Rheinische Post“ auf Nachfrage aus Teilnehmerkreisen. Demnach sagte Spahn: „Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es.“motionEale Rede einer 19-Jährigen auf Demokraten-Parteitag 13.32

Sachsen-Anhalt verzichtet noch auf Bußgelder für Maskenverweigerer

Wer in Sachsen-Anhalt gegen die Maskenpflicht verstößt, soll auch künftig keine Strafe zahlen müssen. Ein Bußgeld für Maskenverweigerer erwäge die Landesregierung derzeit nicht, sagt Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Es sei zu beobachten, dass die geltenden Regeln passend seien. „Wir werden bei unserem jetzigen Weg bleiben.“ Das sei auch eine Frage der Verhältnismäßigkeit, ergänzte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Sachsen hatte zuvor angekündigt, ab 1. September 60 Euro Bußgeld von Maskenverweigern zu verlangen. In Thüringen gilt diese Strafe schon länger.

Griechenland rechnet für Jahresende mit erster Lieferung von Corona-Impfstoff

Griechenland rechnet nach eigenen Angaben für das Jahresende mit der ersten Lieferung eines Corona-Impfstoffs. „Wenn alles gut geht, wird Griechenland seinen vereinbarten Anteil in sieben Lieferungen erhalten“, sagte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias am Dienstag dem Sender Skai TV. „Wir werden mit 700.000 Dosen im Dezember beginnen.“ Bis Juni werde es dann jeden Monat eine weitere Lieferung des Pharmakonzerns AstraZeneca geben.     AstraZeneca arbeitet gemeinsam mit der britischen Universität Oxford an dem Corona-Impfstoff und will diesen nach eigenen Angaben zum Selbstkostenpreis abgeben. Das Präparat erwies sich nach Unternehmensangaben in den ersten beiden Testreihen als für die Probanden gut verträglich und habe für die Bildung von Antikörpern sowie für eine Immunisierung gegen die Lungenkrankheit Covid-19 gesorgt. Die Ergebnisse einer dritten Testphase werden für den Herbst erwartet. Ist diese erfolgreich, soll der Impfstoff danach massenweise produziert und verabreicht werden. Die Europäische Kommission hatte am Freitag verkündet, dass es eine erste Übereinkunft mit AstraZeneca gebe, „einen potentiellen Impfstoff gegen Covid-19 zu erwerben“. Das Mittel solle an EU-Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommen gestiftet werden.

Müller droht wegen Verstößen in Gastronomie mit Rücknahme von Lockerungen in Berlin

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat wegen Corona-Verstößen in der Gastronomie mit der Rücknahme von Lockerungen gedroht. Wenn mit den Regeln nicht durchsetzbar sei, „was uns wichtig ist“, müsse die Landesregierung vielleicht „die nächsten Lockerungen wieder verzögern, aussetzen oder sogar Dinge zurücknehmen“, sagte er nach einer Senatssitzung. Von der Eckkneipe bis zum Sternelokal sei zu sehen, „dass mitunter nicht so genau auf Abstände geachtet wird“. Zudem befürwortet er bundesweit einheitliche Regeln für Feste und Feiern. „Es ist seit Monaten bekannt, dass ich immer ein Freund von einheitlichen Verfahren und Regeln bin. Ob es geht, muss man sehen“, so Müller.

Bahn-Sicherheitsleute sollen in mehr Zügen Masken kontrollieren

Die Deutsche Bahn weitet die Maskenkontrollen in Fernzügen aus. Derzeit überprüften Sicherheitsmitarbeiter regelmäßig in 60 Fernzügen, ob die Fahrgäste die vorgeschriebene Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Bis zum 1. September soll sich diese Zahl verdoppeln, kündigte das Unternehmen an. Am Dienstag gab es Schwerpunktkontrollen mit der Bundespolizei in sieben Bundesländern. Insgesamt verkehren laut Deutscher Bahn täglich rund 1400 Fernzüge pro Tag.

Maskenverweigerer bildeten weiterhin eine kleine Minderheit, betonte die Bahn. Sie wies darauf hin, dass die 12.000 Zugbegleiter im Fern- und Regionalverkehr Menschen ohne Maske jederzeit von der Fahrt ausschließen könnten. Im Konfliktfall werde die Bundespolizei hinzugerufen.

Südkorea verbietet nach Corona-Anstieg Gottesdienste in Kirchen

Nach dem deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen verbietet Südkorea in der Hauptstadtregion Gottesdienste in den Kirchen. Gottesdienste können vorerst wieder nur gestreamt werden. Hintergrund sind massenhafte Infektionen unter Kirchenmitgliedern. Nachdem die Behörden die Regeln zur Vermeidung sozialer Kontakte für Seoul und die angrenzende Provinz Gyeonggi bereits verschärft hatten, verkündete Ministerpräsident Chung Sye Kyun am Dienstag die neuen Maßnahmen.

Weitere Corona-Fälle im Camp auf griechischer Insel Chios 

Im Migrantenlager von Vial auf der griechischen Insel Chios sind in den vergangenen Tagen fünf Menschen positiv auf das Coronaviris getestet worden. Es handelt sich um vier Migranten und eine Mitarbeiterin des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO), wie die halbamtliche Nachrichtenagentur ANA-MPA am Dienstag berichtete. Der erste Coronafall war am 14. August registriert worden; ein Migrant aus dem Jemen. Nun wurden weitere drei Migranten positiv getestet, die mit dem Jemeniten zusammenlebten. Das Camp von Vial, in dem rund 3000 Menschen leben, ist seitdem unter Quarantäne. Keiner darf es verlassen, nur wenige Angestellte dürfen es betreten. Es werden umfangreiche gesundheitliche Kontrollen durchgeführt. Die Menschen werden mit Lebensmitteln und Wasser von den Behörden versorgt, wie die Gesundheitsbehörde EODY mitteilte.PAID Maskenkommentar Albrecht_18.18h

Russischer Energieminister Nowak mit Coronavirus infiziert

Der russische Energieminister Alexander Nowak hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Wie Ministerpräsident Michail Mischustin am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Interfax mitteilte, erfuhr Nowak bei einem Besuch in der Stadt Blagoweschtschensk im Fernen Osten Russlands von seinem positiven Testergebnis. Er wollte dort an einem Treffen mit Regierungsvertretern und der Eröffnung einer großen Petrochemie-Anlage nahe der Grenze zu China teilnehmen.

Nach seinem positiven Testergebnis sei Nowak zurück nach Moskau gereist, sagte Mischustin, der sich im April selbst mit dem Coronavirus infiziert hatte. An einer Videokonferenz der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und ihrer Partnerstaaten am Mittwoch will Nowak aber trotz seiner Infektion teilnehmen, wie ein Sprecher seines Ministeriums der Nachrichtenagentur RIA Nowosti sagte.

Infizierter Urlauber besucht Party – 120 Menschen in Quarantäne

Nach einem bestätigten Corona-Fall in Bodenwöhr im Landkreis Schwandorf müssen nun 120 Kontaktpersonen in Quarantäne. Die Kontakte seien im privaten Bereich geschehen, teilte das Landratsamt auf seiner Seite mit. Laut „Mittelbayerischer Zeitung“ hatte ein nach einer Italienreise positiv getesteter Mann an einer Geburtstagsparty mit rund 100 Gästen teilgenommen, noch bevor er sein Ergebnis erhalten hatte. Die anderen 20 Menschen seien weitere Kontaktpersonen des Mannes. 

Der Mann hatte sich laut Zeitung bei der Rückkehr am Donnerstag an der Grenze bei Kiefersfelden kostenlos testen lassen und am Sonntag sein Ergebnis erhalten – da hatte er aber schon kräftig gefeiert. Seinem Gastgeber hatte er laut Zeitung gesagt, ihm sei an der Grenze zugesagt worden, bei einem positiven Ergebnis binnen 24 Stunden informiert zu werden. Weil ein Anruf ausblieb, habe er an der Feier teilgenommen.

Corona-Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen stark erhöht 

Die Gefahr einer Corona-Infektion ist in geschlossenen Räumen nach bisherigen Erkenntnissen im Vergleich zu an der frischen Luft extrem erhöht. Konkrete Zahlen dazu gibt es bislang aber noch nicht. Das lasse sich auch nicht so genau beziffern, erklärte eine Sprecherin des Robert Koch-Instituts. Der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Gerhard Scheuch, verwies aber auf eine Studie aus China, nach der von 318 untersuchten Ausbrüchen mit drei oder mehr Infektionsfällen Anfang des Jahres nur ein einziger im Freien stattgefunden hatte. In fast 80 Prozent der Fälle steckte der Erkrankte andere Menschen zu Hause an, schreiben die Forscher. Ansteckungen gab es auch in Verkehrsmitteln und etwa beim Einkaufen.

Marburger Bund will einheitliche Gäste-Obergrenze bei Feiern

Nach einer Warnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor Corona-Ansteckungen bei Veranstaltungen haben Ärztevertreter bundesweit einheitliche Teilnehmergrenzen für Feiern gefordert. „Um Ansteckungsrisiken auch im Herbst und Winter zu verringern, sollten sich die Länder bald auf einheitliche Regeln für private und öffentliche Feiern verständigen“, sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Wichtig seien etwa Obergrenzen für Gäste und Konzepte fürs Lüften. Wenn die Infektionszahlen wieder stark stiegen, seien 150 Gäste bei einer Familienfeier oder einer Party in Innenräumen zu viel, warnte Johna. Wichtig sei es zudem, gerade die Jüngeren daran zu erinnern, Ansteckungsrisiken zu vermeiden, sagte Johna. Viele seien sorglos, weil sie auf die hohe Quote der Genesenen in Deutschland schauten. Zu diesen würden jedoch auch Menschen mit schweren Langzeitschäden wie chronischer Erschöpfung oder Herzmuskelentzündungen zählen.

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1390 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1390 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Dienstagmorgen hervor. Damit liegt die Zahl wieder deutlich über der Schwelle von 1000. Am Sonntag und Montag war der Wert nur knapp halb so hoch. Das war zu erwarten, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.

New Yorks Gouverneur Cuomo nennt Corona „europäisches Virus“ 

Bei einer Attacke auf US-Präsident Donald Trump wegen seines Umgangs mit der Coronakrise hat der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, das Virus als „europäisches Virus“ bezeichnet. Die gegenwärtige Regierung sei „dysfunktional und inkompetent“, sagte Cuomo in einer am Montagabend (Ortszeit) im Rahmen des Parteitags der Demokraten ausgestrahlten Rede. „Sie konnte das Virus nicht abwehren, sie hat es tatsächlich nicht einmal kommen sehen. Das europäische Virus hat den Nordosten infiziert, während das Weiße Haus noch auf China fixiert war.“ Cuomos Bemerkung schien eine Anspielung auf Trump zu sein, der das Coronavirus immer wieder als „China-Virus“ bezeichnet, aus Sicht seiner Gegner hat das eine stigmatisierende Wirkung. Das Virus wurde erstmals in Wuhan in China nachgewiesen. Einige Studien besagen, dass der Ausbruch in New York von europäischen Reisenden ausgegangen sein könnte, die nicht wussten, dass sie infiziert waren.

Mehrere tausend Zuschauer sollen zum NFL-Start im Stadion sein 

Etwa 17 000 Zuschauer sollen zum Start in die NFL-Saison in das Heimstadion von Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs dürfen. Der Titelverteidiger veröffentlichte am Montag (Ortszeit) seine Bedingungen für den Ticketverkauf und will das Arrowhead Stadium in Kansas City für die drei ersten Heimspiele mit ungefähr 22 Prozent auslasten. Das betrifft den für den 10. September geplanten Auftakt gegen die Houston Texans sowie die Partien gegen die New England Patriots und die Las Vegas Raiders. Zunächst haben nur Dauerkarteninhaber Zugriff auf die Tickets, die gruppiert werden. Die Zuschauer müssen im Stadion eine Maske tragen. Das Zusammenkommen vor dem Spiel auf dem Parkplatz, das in den USA sehr beliebte Tailgating (Parkplatz-Party auf Heckklappe eines Autos) mit Grillen und Trinken, soll erlaubt sein – allerdings nur direkt hinter dem eigenen Fahrzeug und mit Menschen aus der eigenen Ticket-Gruppe. Die Chiefs wollen ihren Kartenverkauf nach Beratung von Gesundheitsexperten je nach Verlauf der Corona-Pandemie anpassen.

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Argentinier protestieren während Corona-Quarantäne gegen Regierung

Trotz strikter Ausgangsbeschränkungen sind in Argentinien Tausende Menschen gegen die Regierung von Präsident Alberto Fernández auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Buenos Aires protestierten zahlreiche Demonstranten am Montag gegen die seit 150 Tagen andauernde Quarantäne gegen die Ausbreitung des Coronavirus, eine geplante Justizreform, Korruption, die Entlassung von Häftlingen und die angespannte Sicherheitslage. Auch in zahlreichen anderen Städten des südamerikanischen Landes gingen die Menschen bei den bislang größten Protesten seit Beginn der Coronakrise auf die Straße.  Im Großraum Buenos Aires gelten seit Mitte März recht strenge Ausgangbeschränkungen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Zwar gelang es der Regierung mit der harten Linie zunächst tatsächlich, die Zahl der Infizierten und Opfer im regionalen Vergleich niedrig zu halten. Wegen der langen Dauer der Quarantäne ließ die Disziplin der Bevölkerung zuletzt allerdings nach. Mittlerweile haben sich rund 300 000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, über 5000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 bislang gestorben. Zudem haben die Restriktionen die ohnehin schon schwer angeschlagene Wirtschaft des Landes weiter abgewürgt. 

Coronavirus-Ausbruch in britischer Lebensmittelfabrik

Mehr als 70 Mitarbeiter einer britischen Lebensmittelfabrik sind mit dem Coronavirus infiziert. Das Unternehmen Bakkavor in Newark-on-Trent im Osten Englands ist nach eigenen Angaben auf frische Speisen spezialisiert. Bei Untersuchungen von 701 Arbeitern wurde bei etwa jedem Zehnten der Erreger nachgewiesen, wie der Nachrichtensender Sky News am Montagabend berichtete. Nun sollen auch alle anderen der insgesamt etwa 1600 Beschäftigten getestet werden. Wie es zu dem Ausbruch gekommen war, ist dem Bericht zufolge noch unklar.

28 Menschen in Flüchtlingsunterkunft in Hessen mit Corona infiziert

In der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge im mittelhessischen Neustadt sind 24 Mitarbeiter sowie vier Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Beschäftigten befinden sich in häuslicher Quarantäne, die Bewohner und ihre Kontaktpersonen wurden in einem gesonderten Gebäudebereich isoliert, wie das zuständige Regierungspräsidium Gießen am Montag mitteilte. Von den infizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seien 22 bei einem privaten Sicherheitsdienst tätig, zwei weitere bei einem medizinischen Dienstleister.

Der Behörde zufolge wurden alle Beschäftigte und Bewohner auf das Virus getestet, nachdem erste Fälle bekannt geworden waren. Die vier infizierten Bewohner zeigten demnach nur leichte oder keine Symptome. Bei ihren ermittelten Kontakten sei der Corona-Test negativ ausgefallen.

Malta verschärft Corona-Schutz und schließt Bars und Nachtclubs

Wegen des Anstiegs der Corona-Zahlen schließt die Regierung in Malta von Mittwoch an Bars und Nachtclubs. Ausgenommen sind nur Lokale, die auch ein Restaurant haben, wie die Zeitung „Times of Malta“ berichtet. Gesundheitsminister Chris Fearne habe zudem angeordnet, dass in dem Mittelmeerstaat Bootspartys verboten werden. Insgesamt dürfe es keine Ansammlungen von Gruppen mehr geben, die mehr als 15 Menschen umfassen. Außerdem gilt in Malta demnach eine Maskenpflicht in allen Räumen von öffentlichen Orten – mit der Ausnahme von Restaurants, für die es spezielle Regeln gebe. In dem kleinen Inselstaat hatten die Behörden zuletzt täglich um die 70 Neuinfektionen registriert – und damit Höchstwerte, wie die Zeitung schrieb. 

Regelmäßige Corona-Gurgeltests an Österreichs Schulen geplant

Corona-Tests mit Gurgelwasser bei Schülern und Lehrern sollen in Österreich ab Herbst einen Überblick über die Infektionslage an Schulen liefern. Eine repräsentative Gruppe von 1. 000 Schülerinnen und Schülern und 1200 Lehrkräften an 250 Schulen soll alle drei Wochen getestet werden, um auch symptomfreie Fälle zu erfassen, wie Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in Wien ankündigte.

PAID STERN Hintergrundimmunität 10-30Dabei wird für die Tests statt des bislang üblichen Rachenabstrichs ein Gurgelverfahren benutzt, das von Forschern in Wien entwickelt und im Frühsommer getestet wurde. Dabei muss eine Minute lang mit einer speziellen Salzlösung gegurgelt werden, damit wie bei einem Abstrich Partikel aus dem Rachen hängen bleiben. Die Probe wird anschließend in einem Labor auf Virenerbgut analysiert. Nach Angaben der Forscher können zehn Proben auf einmal getestet werden. Fällt der Befund positiv aus, werden die Proben nochmal einzeln analysiert.

Tschechien führt Maskenpflicht wieder ein 

Tschechien führt die landesweite Maskenpflicht nur zwei Monate nach ihrer Aufhebung wieder ein. Ab dem 1. September muss in den Innenräumen von Geschäften und Behörden sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Hintergrund seien das Ende der Sommerferien und der Beginn des neuen Schuljahres, sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech am Montag in Prag. „Es wird viel mehr Kontakte zwischen den Menschen geben und darauf müssen wir reagieren“, betonte der 33-Jährige. Es handele sich um eine „präventive Maßnahme“.

Corona-Tester an Autobahn-Station selbst positiv getestet

Ein Mitarbeiter des Dienstleisters Eurofins, der für den Freistaat Bayern Corona-Tests für Reiserückkehrer an Autobahnraststätten vornimmt, ist nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks positiv auf das Virus getestet worden. Der Sender beruft sich auf das örtliche Gesundheitsamt. Mehrere Kontaktpersonen, darunter Ehrenamtliche von Rotem Kreuz, Malteser Hilfsdienst und Technischem Hilfswerk, seien deshalb in Quarantäne, hieß es. Der Kontakt zwischen dem Eurofins-Mitarbeiter und den Ehrenamtlichen habe bei der Übergabe der Teststation Donautal-Ost an der A3 bei Passau stattgefunden.

Merkel nennt Corona-Zahlen noch beherrschbar

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die ansteigenden Zahlen von Corona-Infektionen in Deutschland als besorgniserregend, aber noch beherrschbar bezeichnet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen der ersten virtuellen CDU-Präsidiumssitzung nach der Sommerpause sagte Merkel am Montag weiter, es könne deswegen derzeit keine weiteren Lockerungen geben. Dies gelte auch für Fußballspiele.

Nach weiteren Informationen aus Parteikreisen laufen derzeit Gespräche über ein Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin in der kommenden Woche, bei dem über die Corona-Lage beraten werden soll. Die Entscheidung solle noch im Laufe des Tages bei Beratungen von Kanzleramtschef Helge Braun mit den Chefs der Staatskanzleien fallen. Wann das Treffen sein könnte und ob es mit persönlicher Anwesenheit im Kanzleramt stattfindet, ist noch unklar. Bei den Beratungen soll es demnach auch um die uneinheitlichen Regeln im Umgang mit der Pandemie gehen.

Niedersachsen verschiebt Corona-Lockerungen um zwei Wochen

Niedersachsens Landesregierung will die geplanten Lockerungen in der Coronavirus-Pandemie um mindestens zwei Wochen verschieben. Ursprünglich habe die nächste Stufe der Lockerungen zum 1. September in Kraft treten sollen, sagte Ministerpräsident Stephan Weil am Montag dem Sender Antenne Niedersachsen.

„Wir sind aber derzeit in einer labilen Situation“, erklärte der SPD-Politiker. Es werde genau beobachtet, wie sich die Infektionsrate in Niedersachsen entwickle. Die nächste Stufe werde daher „mindestens“ bis zum 14. September verschoben – je nach Lage werde es möglicherweise auch länger dauern. Die Zahl neuer Coronavirus-Infektionen steigt in Niedersachsen.

Demonstration gegen Suspendierung von Schulleiter in Rathenow

Mehrere Dutzend Menschen haben am Vormittag vor einer Grundschule im brandenburgischen Rathenow gegen die Suspendierung des Schulleiters demonstriert. Weil die Kundgebung nicht angemeldet gewesen sei, habe die Polizei Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz aufgenommen, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion West.

Der Schulleiter hatte sich in der vergangenen Woche in einem Brief an die Eltern gegen die Maskenpflicht an seiner Grundschule gewandt. Daraufhin war das Schulamt Neuruppin eingeschritten. Das Bildungsministerium hatte erklärt, dass die Maskenpflicht selbstverständlich auch an dieser Grundschule gelte. Der Schulleiter sei nach die Vorfall suspendiert worden, bestätigte Ministeriumssprecherin Ulrike Grönefeld am Montag.

Forscher: Flüchtlinge durch Coronakrise am stärksten von Entlassungen betroffen

Der Ausbruch der Coronakrise hat nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) den positiven Trend bei der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen zum Erliegen gebracht. Geflüchtete seien die Gruppe am Arbeitsmarkt, „die am stärksten von Entlassungen betroffen ist“, sagte IAB-Migrationsforscher Herbert Brücker der „Rheinischen Post“. Denn Flüchtlinge übten häufig Berufe aus, die sich nicht im Homeoffice erledigen ließen, etwa Sicherheitsdienste oder Tätigkeiten in der Gastronomie. „Hinzu kommt, dass sie erst seit kurzer Zeit beschäftigt waren oder nur befristete Verträge hatten“, sagte Brücker. Bis zum Ausbruch der Coronakrise sei die Erwerbstätigkeit der Geflüchteten dagegen stetig gestiegen.

Tausende Mitglieder protestantischer Kirche in Seoul unter Quarantäne

Nach mehreren Infektionsherden im Zusammenhang mit religiösen Gruppen in Südkorea sind in der Hauptstadt Seoul tausende Mitglieder einer protestantischen Gemeinde unter Quarantäne gestellt worden. Bis Montag seien unter den Mitgliedern der umstrittenen Sarang-Jeil-Kirche 315 Corona-Fälle nachgewiesen worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Etwa 3400 der Gläubigen müssten sich deshalb isolieren. Erschwert werde die Nachverfolgung von Verdachtsfällen durch eine „fehlerhafte“ Mitgliederliste, welche die Kirche bereitgestellt habe. Kim beklagte mangelnde Kooperation der umstrittenen Kirche, deren konservativer Pastor Jun Kwang-hun zur Führungsfigur bei Protesten gegen den Mitte-Links-Präsidenten Moon Jae-in geworden ist.

RKI registriert 561 Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 561 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Montagmorgen hervor. Am Freitag und Samstag hatte das RKI jeweils noch mehr als 1400 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. An Sonntagen und Montagen liegen die Zahlen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Forscher fordert Frühwarnsystem für Viren

Angesichts der Coronakrise fordern immer mehr Forscher ein globales Frühwarnsystem für Viren aus dem Tierreich. Eine frühzeitige Entdeckung könnte in Zukunft ähnliche Pandemien verhindern, sagte Stephan Ludwig, Direktor des Instituts für Molekulare Virologie an der Uni Münster, in einem am Montag veröffentlichten Podcast seiner Uni. Wichtig sei eine Überwachung von sogenannten Schlüsselevents wie Lebend- oder Wildtiermärkten in Asien. Das Coronavirus Sars-CoV-2 ist höchstwahrscheinlich von einem Tier auf den Menschen übergesprungen. „Wenn bei Routine-Untersuchungen auf Lebendtiermärkten vermehrt Infektionen gefunden werden, muss sofort die Bremse reingehauen werden, um die schnelle Verbreitung zu stoppen“, sagte Ludwig. Ein Frühwarnsystem könnte von der Weltgesundheitsorganisation oder den Vereinten Nationen eingerichtet werden. PAID STERN 2020_34 Ein Gewagtes Experiment 20.32

Drei weitere Verdachtsfälle bei Olympique Marseille

Der Saisonauftakt der ersten französischen Fußball-Liga steht auf der Kippe: Fünf Tage vor dem geplanten Start hat Olympique Marseille drei weitere Corona-Verdachtsfälle gemeldet. Das teilte der Verein am Sonntagabend via Twitter mit. Damit erhöht sich die Zahl der Verdachtsfälle im Team auf vier. Für Marseille ist damit das Eröffnungsspiel in der Ligue 1 am Freitag gegen Saint-Etienne unsicher. Laut französischer Fußball-Liga darf ein Team sieben Tage kein Mannschaftstraining ausüben, wenn mehr als drei Spieler oder Betreuer mit einer Corona-Erkrankung gemeldet sind, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Obstbauern zittern wegen Corona um ihre Ernte

Die Landwirte in den größten Apfelanbaugebieten in Deutschland bangen aufgrund der Coronakrise um ihre Ernte. „Die Sorge ist sehr groß“, sagte der Vorsitzende der Obstregion Bodensee, Thomas Heilig. Zum einen sei noch nicht hundertprozentig sicher, ob die Erntehelfer – die meisten stammen aus osteuropäischen Ländern – überhaupt einreisen dürften. Beispielsweise zählten einige Regionen in Bulgarien und Rumänien derzeit zu den Risikogebieten.

Mehr als 3000 Neuinfektionen in Frankreich

Frankreich hat am Sonntag den zweiten Tag infolge mehr als 3000 Ansteckungen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden verzeichnet. Wie die französischen Gesundheitsbehörden mitteilten, wurden 3015 neue Infektionen gemeldet, etwas weniger als die 3310 Neuinfektionen am Samstag – die höchste Zahl an Ansteckungen seit Mai. Die Zahl der Intensivpatienten liege demnach unverändert bei 376. Mit mehr als 30.400 Corona-Toten zählt Frankreich zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Seit dem Ende der strengen Ausgangsbeschränkungen im Mai steigen die Fallzahlen wieder an.

Hofreiter attackiert Söder wegen Test-Panne

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Anton Hofreiter, hat den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) scharf für seine Politik in der Coronakrise attackiert. Mit kostenlosen Tests an den Grenzen habe der CSU-Chef „zu viel versprochen“, sagte Hofreiter der „Passauer Neuen Presse“ (Montag). Mit der Testpanne und den Tausenden nicht informierten Personen über eine Corona-Infektion werde Vertrauen der Bevölkerung verspielt, kritisierte er. Söder sei es darum gegangen „sich als Klassenprimus im Krisenmanagement darzustellen“. Hofreiter fügte hinzu: „Bei Söder gehen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander.“ Versäumnisse sieht der Grünen-Fraktionschef auch bei der Bundesregierung. Sie habe mit den Ländern keine „wirkliche einheitliche Strategie auch mit Blick auf die Corona-Tests“ koordiniert.

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