News von heute: Labour-Chef Corbyn plant erste Schritte für Misstrauensvotum gegen Johnson

Die Meldungen im Kurz-Überblick:

  • Chinesische Truppen üben an der Grenze zu Hongkong (7.03 Uhr)

  • Corbyn will No-Deal-Brexit mit Misstrauensvotum gegen Johnson verhindern (3.33 Uhr)

  • Mindestens sechs Polizisten bei Schießerei in US-Stadt Philadelphia verletzt (1.39 Uhr)

  • Trump schlägt in Hongkong-Krise offenbar persönliches Treffen mit Xi vor (1.23 Uhr)

Die News des Tages imstern-Ticker: 

+++ 07.30 Uhr: Brasiliens Präsident an Merkel: Deutschland wieder aufforsten +++

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat nach dem Stopp deutscher Projekte zum Schutz des Regenwaldes Bundeskanzlerin Angela Merkel empfohlen, das Geld daheim zu verwenden. „Ich möchte auch der geliebten Frau Angela Merkel eine Nachricht hinterlassen: Nehmen Sie diese Knete und forsten Sie Deutschland wieder auf, ok? Dort ist es viel nötiger als hier“, sagte Bolsonaro laut Medienberichten vor der Presse.

Die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze hatte am Wochenende angekündigt, angesichts der verschärften Abholzung des brasilianischen Regenwaldes Fördermittel ihres Hauses auf Eis zu legen. Die deutsche Beteiligung am internationalen Amazonasfonds über das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) ist davon nicht betroffen.

+++ 07.05 Uhr : Experten entdecken Datenleck in Kaspersky-Virenschutz +++

In der Virenschutz-Software von Kaspersky hat nach Analysen des Fachmagazins „c’t“ über Jahre ein Datenleck geklafft, das die Privatsphäre der Nutzer gefährdet. Demnach hätten Angreifer darüber die Nutzer beim Surfen ausspionieren können, berichtet das Magazin in seiner aktuellen Ausgabe. Selbst der Inkognito-Modus eines Browsers habe daran nichts geändert, schreibt das Magazin. Betroffen sein sollen alle Software-Versionen für private Windows-Nutzer sowie Pakete für kleine Unternehmen.

Der Analyse zufolge schleust die Antiviren-Software beim Aufrufen einer Webseite einen individuellen Code in den HTML-Code ein, egal welchen Browser man benutzt. Das Skript sei anscheinend dafür zuständig, grüne Schutzschilde hinter Google-Suchtreffern einzublenden, wenn ein Link nach Einschätzung von Kaspersky sauber ist. Über das Skript sei aber jeder Nutzer eindeutig zu identifizieren.

+++ 07.03 Uhr: Übung chinesischer Truppen in Shenzhen an der Grenze zu Hongkong +++

Tausende chinesische Truppen haben an einer Übung in einem Sportstadion in der Stadt Shenzhen an der Grenze zu Hongkong teilgenommen. Die Uniformierten gehörten offenbar der chinesischen Militärpolizei an, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Auch gepanzerte Fahrzeuge und Truppentransporter fuhren ins Shenzhen-Bay-Stadion in der südchinesischen Metropole, viele weitere standen davor.

In der Sonderverwaltungszone Hongkong gibt es seit zehn Wochen Demonstrationen gegen die pekingtreue Regierung. Die Furcht vor einem militärischen Eingreifen Pekings nahm zuletzt zu.

+++ 06.33 Uhr: Bewaffneter gibt nach Schusswechsel mit Polizei in Philadelphia auf +++

Nach stundenlanger Belagerung durch ein starkes Polizeiaufgebot und einem steten Schusswechsel hat ein Bewaffneter in der US-Ostküstenstadt Philadelphia aufgegeben. Der Mann hatte bei einer Polizeiaktion am Mittwoch das Feuer auf die Beamten eröffnet und dabei sechs Polizisten verletzt. Weitere drei Beamte verletzten sich, als sie vor dem Kugelhagel in Deckung gingen.

Der polizeibekannte Mann verschanzte sich daraufhin in einem Haus und lieferte sich über Stunden hinweg einen Schusswechsel mit der Polizei. Fernsehbilder zeigten, wie der Mann in der Nacht aufgab und mit erhobenen Händen aus dem Haus kam.

Die Polizei hatte das Gelände im Stadtteil Nicetown-Tioga der Großstadt im Bundesstaat Pennsylvania mit einem Großaufgebot umstellt und weiträumig abgeriegelt. Menschen wurden über Twitter gewarnt, sich dem Tatort zu nähern.

+++ 05.26 Uhr: Brasilianisches Gericht ordnet erstmals Prozess wegen Verbrechen der Diktatur an +++

Ein brasilianisches Gericht hat erstmals einen Prozess gegen einen früheren Soldaten wegen Verbrechen während der Militärdiktatur (1964-1985) angeordnet. Ein Berufungsgericht urteilte, dass der frühere Unteroffizier Antonio Waneir Pinheiro de Lima sich nicht auf ein Amnestiegesetz aus dem Jahr 1979 berufen könne.

Bei den Taten, die ihm vorgeworfen würden, handle es sich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit, erklärten die Richter. Diese seien nicht durch das Amnestiegesetz abgedeckt. Dem früheren Unteroffizier werden die Entführung, Freiheitsberaubung und Vergewaltigung einer Historikerin Anfang der 1970er Jahre vorgeworfen.

+++ 05.08 Uhr: Linke-Chef will 1. Klasse im Regionalexpress abschaffen +++

Linke-Bundesvorsitzender Bernd Riexinger fordert eine Abschaffung der 1. Klasse in Nahverkehrszügen. „In Bussen kommen wir schon heute problemlos ohne Klassen aus. Die 1. Klasse im Nahverkehr gehört abgeschafft“, sagte Riexinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

„Wir reden über Verkehrswende und die Kosten für den notwendigen Ausbau des Nahverkehrs“, sagte Riexinger. „Aber wir leisten es uns, in überfüllten Regionalexpressen fast leere Waggons mit Wagen der 1. Klasse mitzuschleppen. Die sollten einfach für alle geöffnet werden, dann hätten wir auf einen Schlag mehr Kapazität – und zwar praktisch gratis.“

+++ 05.04 Uhr: Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit sinkt +++

Der Unternehmergeist der Menschen in Deutschland schwindet – die wenigsten wollen inzwischen ihr eigener Chef sein. Nur ein Viertel der Erwerbsbevölkerung hatte 2018 den Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit, wie aus einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht. Das ist der niedrigste Wert seit der erstmaligen Erhebung im Jahr 2000. Damals habe sich fast jeder Zweite (45 Prozent) eine selbstständige Tätigkeit gewünscht.

Die guten Bedingungen am Arbeitsmarkt und eine alternde Gesellschaft seien wichtige Gründe für den schwindenden Unternehmergeist, hieß es in der Studie. Bei Menschen unter 30 ist der Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit allerdings noch vergleichsweise stark. Mehr als jeder Dritte habe sich 2018 eine Selbstständigkeit vorstellen können.

+++ 04.53 Uhr: Ausländische Studenten lieben Deutschland +++

Die Bundesrepublik ist einem Bericht zufolge zum beliebtesten nicht-englischsprachigen Gastland für Studenten aus aller Welt aufgestiegen. Nach den USA, Großbritannien und Australien waren in Deutschland 2016 – neuere Vergleichszahlen liegen noch nicht vor – die meisten ausländischen Studenten eingeschrieben. Damit hat Deutschland Frankreich als viertbeliebtestes Land zum Studieren abgelöst.

Das geht aus dem Bericht „Wissenschaft weltoffen 2019“ hervor, den der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW)  vorlegen wollen. Der Bericht lag der Deutschen Presse-Agentur vorab vor.

2016 haben demnach fast 252.000 sogenannte Bildungsausländer (ausländische Studierende, die nicht in Deutschland ihr Abitur gemacht haben) an deutschen Hochschulen studiert – rund 16.000 mehr als ein Jahr zuvor und gut 6000 mehr als in Frankreich. Die Zahlen sind auch nach 2016 weiter gestiegen. Im Wintersemester 2017/2018 waren demnach schon 282.000 internationale Studenten in Deutschland eingeschrieben.

+++ 03.39 Uhr: Schulze wirbt fürs Leitungswasser-Trinken +++

Bundesumweltministerin Svenja Schulze ruft für mehr Umwelt- und Klimaschutz dazu auf, Leitungswasser zu trinken. Das Wasser aus dem Hahn in Deutschland sei „einwandfrei“, sagte die SPD-Politikerin. „Wer Leitungswasser trinkt, spart Geld, Energie und unnötige Verpackungen.“ Trinkwasserbrunnen seien eine „gesunde und umweltfreundliche Alternative zu den vielen Einweg-Wasserflaschen, die die Leute täglich mit sich herumtragen“ – und machten es vor allem an heißen Tagen angenehmer sich in Städten aufzuhalten.

+++ 03.33 Uhr: Corbyn will No-Deal-Brexit mit Misstrauensvotum gegen Johnson verhindern +++

Der britische Oppositionsführer Jeremy Corbyn will mit einem Misstrauensvotum gegen Premierminister Boris Johnson einen ungeregelten Brexit verhindern. Der Labour-Vorsitzende rief die Abgeordneten auf, Johnson das Misstrauen auszusprechen. Er selbst könne für eine „zeitlich strikt begrenzte“ Dauer die Regierungsgeschäfte übernehmen, um die anderen EU-Staaten um eine Verschiebung des auf 31. Oktober festgesetzten Brexit zu bitten.

Er wolle auch Neuwahlen ansetzen, schrieb Corbyn in einem Brief an Abgeordnete. Labour wolle sich im Wahlkampf dafür einsetzen, dass die Briten über die Modalitäten eines EU-Austritts abstimmen und sich auch für einen Verbleib in der Europäischen Union aussprechen dürften. Wann er einen Misstrauensantrag gegen Johnson einreichen will, ließ Corbyn offen.

+++ 02.21 Uhr: Schwerer Unfall auf A8 – Eine Tote und sieben Verletzte +++

Bei einem Unfall mit einem Kleinbus ist auf der Autobahn 8 in Schwaben eine Frau getötet worden – sieben weitere Businsassen wurden verletzt. Wie die Polizei mitteilte, verlor die 30 Jahre alte Fahrerin des Busses beim Spurwechsel die Kontrolle über das Fahrzeug. Der Bus krachte nahe Zusmarshausen (Landkreis Augsburg) in die Leitplanke, rammte einen Lastwagen und kippte auf die Seite. Alle acht Insassen kamen ins Krankenhaus, wo eine 65 Jahre alte Frau an ihren schweren Verletzungen starb. Die Autobahn war in Richtung München rund drei Stunden total gesperrt.14-Hongkonger Flughafen nach gewaltsamen Protesten wieder offen15.39

+++ 01.23 Uhr: Trump schlägt in Hongkong-Krise offenbar persönliches Treffen mit Xi vor +++

In der Hongkong-Krise hat US-Präsident Donald Trump offenbar ein persönliches Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping vorgeschlagen. Trump schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, Xi könne die Krise in Hongkong „schnell und menschlich lösen“, wenn er das wolle. Er fügte hinzu: „Persönliches Treffen?“

Zuvor hatte sich die US-Regierung „zutiefst besorgt“ angesichts von Berichten über chinesische Truppenbewegungen an der Grenze zu Hongkong gezeigt. Washington fordere Peking „nachdrücklich“ auf, das „hohe Maß an Autonomie“ Hongkongs zu respektieren, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums.

+++ 01.39 Uhr: Mindestens sechs Polizisten bei Schießerei in US-Stadt Philadelphia verletzt +++

Bei einer Schießerei in der US-Stadt Philadelphia sind mindestens sechs Polizisten verletzt worden. Die angeschossenen Beamten seien in Krankenhäuser eingeliefert worden, teilte die Polizei im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Den Angaben zufolge erlitten sie keine lebensbedrohlichen Verletzungen. Weitere Polizisten würden wegen Verletzungen behandelt, die nicht von Schusswaffen stammten.

„Der Verdächtigte schießt immer noch“, schrieb die Polizei am frühen Abend. Der Sender CBS News berichtete unter Berufung auf einen Polizeivertreter, die Beamten seien zunächst wegen „Drogen-Aktivitäten“ gerufen worden. Dann habe die Schießerei begonnen.

Die Zeitung „The Philadelphia Inquirer“ hatte zuvor über zwei Verdächtige berichtet. Einer von ihnen habe sich in einem Haus verschanzt und nehme von dort aus die Polizei unter Beschuss.

+++00.27 Uhr: Ein Toter und fünf Verletzte nach Kohlenmonoxid-Vergiftung auf Jacht +++

Nach der tödlichen Vergiftung eines Urlaubers durch Kohlenmonoxid an Bord einer Segeljacht hat die kroatische Polizei auf der Insel Hvar den Besitzer und den Skipper festgenommen. Den beiden Männern werde vorgeworfen, gegen alle Sicherheitsvorschriften einen mit Benzin betriebenen Generator im Schiffsinneren eingebaut und ohne entsprechende Belüftung betrieben zu haben, berichteten die kroatischen Medien. Dabei sei hochgiftiges Kohlenmonoxid ausgetreten, das den 57-jährigen italienischen Urlauber das Leben kostete.

Fünf weitere Urlauber erlitten dabei schwere Vergiftungen, die Ärzte kämpften am Mittwoch noch um das Leben von zwei Kindern im Alter von 5 und 14 Jahren. Ihr Zustand sei weiterhin kritisch, hieß es.

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