Neu bei RTL+: „Haus der Träume“: Die Serie zeigt die 20er Jahre in Berlin – und die waren nicht nur golden

„Haus der Träume“ ist die neue Historien-Serie bei RTL+. Es geht um die Geschichte des Kaufhauses Jonass in Berlin – und um allerhand Gefühle jenseits des Verkaufstresens. 

Das „Haus der Träume“ erzählt nicht nur eine komplizierte Liebesgeschichte. Die zwölfteilige Serie zeigt, wie Frauen vor gut hundert Jahren gelebt haben und welche gesellschaftlichen Erwartungen es gab. 

Berlin, 1928: Die junge Vicky Mahler (Naemi Florez) kommt vom Land in die Großstadt und hofft dort auf ein besseres Leben. Sie hat nur einen Koffer dabei und will bei ihrer Freundin Doris unterkommen. Doch der Koffer wird ihr sofort gestohlen – und Doris, die laut ihrer Briefe einen reichen Mann mit Marmorböden geheiratet hat, lebt tatsächlich im ärmlichen Scheunenviertel. Lebte, muss es tragischerweise heißen, denn kurz bevor sich die beiden treffen können, begeht Doris Suizid. 

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Die bestürzte Vicky findet bei der Tänzerin Elsie Schön (Amy Benkenstein) eine Bleibe, sie lebt mit drei anderen Frauen in einem Zimmer. Die vier teilen sich ein Bett und haben dafür Schichten eingeteilt: Elsie und Vicky dürfen das Bett tagsüber haben, die anderen beiden schlafen nachts. So streifen die beiden gemeinsam durch Tanzbars, wo Vicky nicht nur das schillernde Großstadtleben kennenlernt, sondern auch den Pianisten Harry (Ludwig Simon). Als sie seinen Nachnamen herausfindet, sind ihre beiden Schicksale allerdings schon untrennbar miteinander verwoben.

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Im Laufe der Episoden geht es zunehmend stärker um die Geschichte des Kaufhauses Jonass in der Torstraße 1 in Berlin, in dem Elsie und Vicky schließlich als Verkäuferinnen anfangen. Und das gab es tatsächlich: Er war das erste Kreditkaufhaus. Erstmals war es möglich, auf Raten zu zahlen, und ermöglichte so ärmeren Menschen, etwa einen Hut zu kaufen, bevor man das Geld dafür zusammenhatte. Für Vicky und viele andere wird es so das „Haus der Träume“. Für die Serie bildet es den Dreh– und Mittelpunkt, an dem sich alle Figuren in unterschiedlichen Konstellationen versammeln und wieder neu zusammenfinden.

„Haus der Träume“: Die Serie beruht auf wahren Ereignissen

Die jüdischen Eigentümer des Jonass wurden später enteignet. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten war das Gebäude die Zentrale der Hitlerjugend und später das Zentralkomitee der SED. Eine bewegte Geschichte, die bereits im Roman „Torstraße 1“ von Autorin Sybil Volks erzählt wurde, der als Vorlage für die Serie dient. Und sicher genug Stoff für weitere Staffeln bieten dürfte.

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Die Serie zeigt anschaulich die „Goldenen Zwanziger“ und dass sie eben nicht für alle golden waren. Mit Themen wie Antisemitismus, Abtreibung, Emanzipation, Armut und Standesunterschieden werden viele Themen angeschnitten, aber nicht jedes Mal weiter vertieft. Vom Erzählstil erinnert sie an die erfolgreiche ZDF-Produktion „Ku’Damm“, die das Schicksal der Tanzschule Schöllack und deren Besitzerinnen nachzeichnet und ist deshalb ein Muss für „Ku’Damm“-Fans. Doch auch alle anderen dürfen sich auf kurzweilige Unterhaltung ohne allzu großen Kitsch freuen.

Denn immer, kurz bevor es zu schnulzig oder zu ernst zu werden droht, nimmt die Handlung eine interessante Wendung, die nicht immer vorhersehbar ist. 

Die Serie „Haus der Träume“ ist ab 18. September 2022 bei RTL+ im Stream verfügbar.

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