Naher Osten: Israel meldet Tod von Hamas-Geisel Alatrasch

Noch immer ist das Schicksal von 116 Geiseln aus Israel unklar. Nun ist offiziell, dass ein weiterer Israeli die Attacke der Hamas nicht überlebt hat.

Israel hat den Tod einer weiteren Hamas-Geisel gemeldet. Der Soldat Mohammed Alatrasch sei bei dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober getötet und anschließend in den Gazastreifen verschleppt worden, teilte das Forum der Geiselfamilien am Montag mit. Die Armee bestätigte den Tod des 39-Jährigen, der 13 Kinder von zwei Frauen hinterlässt.

Die Zahl der nach israelischen Angaben bei dem brutalen Überfall islamistischer Kämpfer auf Israel am 7. Oktober getöteten Menschen erhöhte sich mit dem bestätigten Tod des israelischen Soldaten auf 1195. Mehr als 250 Menschen wurden zudem von der Hamas als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt, darunter Frauen und Kinder. Einige von ihnen wurden inzwischen freigelassen, andere befreit. 116 Geiseln befinden sich nach Angaben Israels noch immer in der Gewalt der radikalislamischen Hamas und weiterer Palästinensergruppen. 42 von ihnen sind vermutlich tot, unter ihnen neuen Soldaten.PAID IV Geisel-Onkel 12:42

Als Reaktion auf den beispiellosen Hamas-Angriff geht Israel seit Oktober massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, wurden dabei bislang mehr als 37.600 Menschen getötet.

Neues Video in Israel

Das Forum der Geiselfamilien veröffentlichte am Montag außerdem ein Video, das die mutmaßliche Gefangennahme von drei weiteren Geiseln am Tag des Überfalls der Hamas zeigt. Zu sehen sind Hersh Goldberg-Polin, Or Levy und Elija Cohen, die von bewaffneten Kämpfern ergriffen, auf einen Pick-up geladen und in den Gazastreifen gefahren werden. Goldberg-Polin ist auf den Aufnahmen blutüberströmt, nachdem ihm ein Teil des linken Arms abgesprengt wurde.FS Einmarsch in Rafah 13.40

„Das schockierende Entführungsvideo von Hersh, Or und Elija bricht uns allen das Herz und verdeutlicht erneut die Brutalität des Feindes, den zu vernichten wir uns geschworen haben“, erklärte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach der Veröffentlichung des Materials. „Wir werden den Krieg nicht beenden, bevor wir nicht alle unsere Angehörigen nach Hause zurückgebracht haben.“

„Hamas-Geiseln nach Hause bringen“

Auch Israels Verteidigungsminister Joav Gallant betonte am Montag bei einem Besuch in den USA, seine Regierung setzte weiterhin alles daran, die Hamas-Geiseln „ohne Ausnahme zurück zu ihren Familien und nach Hause zu bringen“.

Massenproteste in Israel gegen Netanjahu – Die Nacht im Überblick 9.42Gallant traf sich in Washington mit dem Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, Bill Burns, dem wichtigsten US-Vermittler bei den Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln. Außerdem führte der israelische Verteidigungsminister Gespräche mit seinem US-Kollegen Antony Blinken.

US-Präsident Joe Biden hatte Ende Mai einen mehrstufigen Plan für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln vorgestellt. Die USA bemühen sich seit Monaten zusammen mit Katar und Ägypten als Vermittler um eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas, bislang jedoch ohne Erfolg.

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