Mindestens zwölf Tote bei Explosionen in Polizeistation in Pakistan

Bei mehreren Explosionen in einer Polizeistation in Pakistan sind am Montag nach Behördenangaben mindestens zwölf Menschen getötet und 50 weitere verletzt worden. Das Gebäude der Antiterroreinheit der Stadt Kabal im Nordwesten Pakistans stürzte nach mehreren Explosionen ein, wie die Polizei am Montag mitteilte. Ursprüngliche Befürchtungen, die Explosionen seien auf einen islamistisch motivierten Angriff zurückzuführen, bestätigten sich nicht. 

Der Vorfall in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa ereignete sich am letzten Tag des Eid al-Fitr-Fests, dem Höhepunkt des islamischen Fastenmonats Ramadan. In jüngster Vergangenheit wurden mehrere Anschläge auf Polizeistationen und Polizisten mit der radikal-islamischen TTP, einem regionalen Ableger der Taliban, in Verbindung gebracht. Der Vorfall löste daher Befürchtungen aus, es könnte sich um einen weiteren Anschlag handeln. 

Der Leiter der Antiterroreinheit erklärte jedoch später, den Explosionen liege ein Kurzschluss in einem Keller zugrunde, in dem „Granaten und andere Sprengstoffe“ gelagert wurden. „Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Explosion durch einen Angriff von außen oder durch Selbstmordattentäter verursacht wurde“, sagte Shafi Ullah Gandapur vor Journalisten.

Aufnahmen vom Unglücksort zeigten, wie eine Leiche aus den Trümmern geborgen wurde, während in der Dunkelheit einige kleine Feuer loderten. Khalid Sohail, ein Beamter der örtlichen Antiterroreinheit, sagte, die Druckwellen hätten „den vollständigen Einsturz des Gebäudes“ verursacht. 

Dabei starben nach Angaben des örtlichen Rettungsdienstes mindestens zwölf Menschen, 50 weitere wurden verletzt. Zunächst war von sieben Toten die Rede gewesen. 

Der Generalinspekteur der Polizei von Khyber Pakhtunkhwa, Akhtar Hayat Gandapur, bestätigte die Angaben. Der Polizei sagte der Nachrichtenagentur AFP, es habe „eine Reihe von zwei bis drei Bombenexplosionen“ gegeben. Ihm zufolge waren die „meisten Opfer“ Polizisten.

Erst im Januar hatte ein Attentäter mit Sprengstoffweste in einer Moschee, die sich in einer Polizeistation befand, sich selbst und mehr als 80 Polizisten in Peshawar getötet. Einen Monat später stürmte ein Selbstmordkommando der TTP eine Polizeistation in der Hafenstadt Karachi, tötete fünf Menschen und lieferte sich einen stundenlangen Schusswechsel mit der Polizei.  

Seit der Machtübernahme der Taliban im benachbarten Afghanistan erlebt auch Pakistan wieder einen sprunghaften Anstieg an mutmaßlich islamistisch motivierten Angriffen und Anschlägen. 

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