EU-Kommission rechnet mit noch höherer Inflation und weniger Wachstum

Der Ukraine-Krieg dürfte sich massiver auf Wirtschaft und Verbraucher in Europa auswirken als bisher vermutet: Die EU-Kommission erklärte am Montag am Rande eines Finanzministertreffens in Brüssel, sie rechne mit einer höheren Inflation und einem geringeren Wirtschaftswachstum als noch vor knapp zwei Monaten. „Wir fahren durch stürmische Gewässer“, betonte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni.

Am Donnerstag will die Brüsseler Behörde ihre aktualisierte Wirtschaftsprognose vorstellen, nachdem sie erst im Mai ihre Zahlen nach unten korrigieren musste. Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis sagte, wegen der „vielen Unsicherheiten und Risiken“ rechne er mit einem noch schnelleren Anstieg der Verbraucherpreise und einem schwächeren Wachstum – vor allem im kommenden Jahr.

Im Juni hatte die Inflation in der Eurozone mit 8,6 Prozent einen neuen Höchststand erreicht. In ihrer Mai-Prognose ging die Kommission noch von einer Jahres-Inflation von 6,1 Prozent in der Eurozone aus und von 6,5 Prozent in Deutschland.

Wegen der anhaltenden Energiekrise rechne die EU-Kommission zudem mit einem „sehr begrenzten, reduzierten und verlangsamten Wachstum“, sagte Gentiloni. Im Mai hatte die Kommission für dieses Jahr noch ein Konjunktur-Plus von durchschnittlich 2,7 Prozent für die 19 Euro-Länder vorhergesagt.  

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