Erstmals siamesische Zwillinge bei Operation in Jordanien getrennt

In Jordanien sind erstmals siamesische Zwillinge in einer Operation getrennt worden.

In Jordanien sind erstmals siamesische Zwillinge in einer Operation getrennt worden. Die Babys aus dem Bürgerkriegsland Jemen hätten die achtstündige Operation gut überstanden, teilte Chef-Chirurg Fausi al-Hammuri am Sonntag mit. Der Eingriff in der jordanischen Hauptstadt Amman war demnach bereits im Juli erfolgt. 25 Chirurgen und technische Berater waren daran beteiligt.

Die behandelnden Ärzte gaben die erfolgreiche Operation erst jetzt bekannt, weil die heute fast zehn Monate alten Zwillinge Ahmed und Mohammed nach dem Eingriff intensivmedizinisch betreut und dabei lange künstlich beatmet und künstlich ernährt werden mussten. „Wir wollten warten, bis wir zu hundert Prozent sicher sind, dass die Dinge gut laufen“, sagte al-Hammuri.

Die Trennung der siamesischen Zwillinge sei „ein seltener und heikler“ Eingriff gewesen, hob der Chirurg hervor. Dass er glückte, bedeute „einen medizinischen Erfolg für das gesamte Königreich“ Jordanien. Ahmed und Mohammed erfreuten sich mittlerweile „exzellenter Gesundheit“. In zwei oder drei Wochen könnten sie mit ihren Eltern in den Jemen zurückkehren.

Die Zwillinge und ihre Eltern waren im Februar von den Vereinten Nationen aus dem Jemen nach Jordanien geflogen worden. Die Mitte Dezember in der Rebellenhochburg Sanaa geborenen Brüder hatten sich damals in einem lebensbedrohlichen Zustand befunden. Bei ihrer Ankunft wogen sie zusammen nur 3,7 Kilogramm. „Wir haben gewartet, bis sie zusammen neun Kilogramm wogen“, erzählte al-Hammuri.

Im Jemen sind rund 80 Prozent der Bevölkerung auf Hilfe angewiesen. Im Februar 2019 waren in Sanaa geborene siamesische Zwillinge zwei Wochen nach ihrer Geburt gestorben.

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