Ausflüge in das niederdeutsche Erbe der Hansestädte

Zu Fuß zurück in die mittelalterliche Vergangenheit: Woher stammen die altertümlichen Straßennamen vieler Städte im Norden? Sie verweisen auf eine besondere sprachliche Tradition.

Niederdeutsch war über Hunderte von Jahren die Sprache der norddeutschen Hansestädte – man sprach, schrieb und handelte auf Platt. Diese Vergangenheit kann mit dem Projekt «Hanserouten.de» erkundet werden – sei es am heimischen Computer, sei es bei Stadtspaziergängen durch Hamburg, Bremen, Lübeck, Lüneburg und Stade. Die Erläuterungen zu den Touren gibt es in Plattdeutsch, Hochdeutsch und Englisch aufs Mobiltelefon.

In Inschriften, in den Namen von Straßen und Stadtvierteln hat sich das niederdeutsche Erbe erhalten. Den Rats- und Audienzsaal des Lübecker Rathauses schmücken Zitate aus dem Fabel-Epos «Reineke Fuchs» (Reynke de vos) aus dem 13. Jahrhundert. «Beide Part schal ein Richter horen und den ordel», heißt es: Beide Seiten soll ein Richter anhören und dann urteilen.

«Von Lübeck ausgehend hat das Plattdeutsche über Jahrhunderte auf die Sprachen der Länder im Nord- und Ostseeraum bis hin nach Russland gewirkt», schreibt das Länderzentrum für Niederdeutsch in Bremen. Es hat «Hanserouten.de» mit dem Europäischen Hansemuseum in Lübeck, den Unis Oldenburg und Rostock und anderen Partnern entwickelt.

Auch Reisen zwischen den Städten werden ausgewiesen. «Die Routen folgen den alten Handelswegen der Hanse», sagt Christianne Nölting, Geschäftsführerin des Länderzentrums. «Man kann alles zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem öffentlichen Nahverkehr bereisen.»

Posts aus derselben Kategorie: